Die drei ??? Feuermond
bemerkte Justus und hielt das Buch näher vor die Augen. »Allerdings auf Französisch.«
Si tu as vu la dernière œuvre tu as déjà vu beaucoup, mais tu ne connais encore que la moitié de la vérité.
»Unter dem Bild steht die Ubersetzung«, sagte Bob.
Nun hob Justus erstaunt die Augenbrauen. »Das ist allerdings bemerkenswert. «
»Was denn?«, drängelte Peter und riss nun selbst das Buch an sich. Die Ubersetzung lautete:
Hast du das letzte Werk gesehen, dann hast du viel gesehen und kennst doch erst die halbe Wahrheit.
»Wow«, sagte Peter. »Okay, ich stimme euch zu: Es hat etwas zu bedeuten. Nur was?«
»Das ist doch ganz klar«, antwortete Justus aufgeregt. »Wenn man die Welt sieht, ist das die eine Hälfte der Wahrheit. Und das letzte Werk ist die andere Hälfte. Man muss also nur beides zusammenpacken - und schon hat man die ganze Wahrheit.« Peter öffnete den Mund - und schloss ihn wieder. Er öffnete ihn erneut. »Äh ...«
»Komm schon, Zweiter, es ist nicht so schwer zu verstehen, oder?«
»Na jaaa ... eigentlich nicht, aber ... was sollen wir damit anfangen?«
Justus schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
Nach ihrer Rückkehr in die Zentrale verbrachten die drei Detektive den Rest des Tages damit, über die mysteriösen Inschriften auf den Grabsteinen nachzugrübeln. Aber es half nichts - sie kamen keinen Schritt weiter. Dass es eine tiefere Bedeutung gab, dessen waren sie sich angesichts der vielen Hinweise, auf die sie schon gestoßen waren, sicher. Aber offenbar fehlten ihnen noch zu viele Informationen, um das Puzzle zusammenzusetzen.
Zu ihrer Enttäuschung meldete sich an diesem Tag auch niemand mehr auf die Telefonlawine. Frustriert machten sich Bob und Peter schließlich auf den Heimweg.
Am nächsten Tag fing Bob seine Freunde in der Schule zur Mittagspause ab. Er hatte Neuigkeiten. Sie setzten sich in der Cafeteria an einen Tisch und steckten die Köpfe zusammen. »Ich hatte gerade eine Freistunde«, berichtete er. »Die habe ich genutzt, um bei der Jaccard-Gesellschaft anzurufen. Stellt euch vor, was ich herausgefunden habe!«
»Na, spuck's schon aus!«, forderte Peter. »Nicht dein Essen, Bob, sondern was du herausgefunden hast!«
»Die drei Jaccard-Briefe, die wir in den Händen hielten, sind erst vor wenigen Wochen auf irgendeinem verstaubten Dachboden in Oxnard entdeckt worden. Bis vor kurzem wusste kein Mensch, dass sie überhaupt existierten. Nach Hernandez' Tod muss sie sich wohl jemand unter den Nagel gerissen und dann vergessen haben.«
»Aha«, sagte Justus. »Das erklärt, warum >Feuermond< bisher als Legende galt.«
»Ja. Jedenfalls wurde der Fund der Briefe in Fachkreisen bekannt gegeben und heiß diskutiert, ohne jedoch ihren Inhalt zu veröffentlichen. Das wollte die Jaccard-Gesellschaft sich für die nächste größere Ausstellung aufheben, als Bonbon sozusagen.«
»Interessant«, sagte Justus.
»Wart's ab, Erster, das Beste kommt erst noch: Kurz nachdem der Fund der Briefe bekannt wurde, wurden sie gestohlen. Vor einer Woche nämlich.«
Justus hob überrascht die Augenbrauen. »Das ist in der Tat noch interessanter.«
»Aber was bedeutet denn das?«, fragte Peter. »Dass jemand die Briefe gestohlen hat, um sie uns zum Lesen zu geben?«
»Eine weitere Frage, über die wir bis jetzt nur Mutmaßungen anstellen können«, murmelte Justus frustriert. »Wir müssen unbedingt herausfinden, wo dieser Miller steckt und wer ihn beauftragt hat! Anders kommen wir nicht weiter. Hoffentlich hat sich heute jemand auf die Telefonlawine gemeldet!« Diesmal hatten die drei ??? Glück. Als sie nach der Schule zum Schrottplatz eilten und die Zentrale betraten, blinkte das rote Lämpchen am Anrufbeantworter. »Drei Anrufe!«, rief Peter begeistert. »Na, endlich!«
»Na, dann lass mal hören!«, forderte Justus. Der Zweite Detektiv spielte die erste Nachricht ab. »Hi, hier ist Thea Summers aus Venice. Ahm ... ich bin nicht so ganz sicher, ob ich da richtig bin. Die drei Detektive, richtig? Also, meine Freundin hat mich angerufen und mir erzählt, dass ihr jemanden sucht, der eine Kellogg's-Tätowierung hat. Also, ich kenne niemanden, aber es gibt einTattoo-Studio hier in Venice, die könnten so was machen. Ist allerdings nicht ganz billig. Wenn ihr Interesse habt, dann könnt ihr euch ja melden.« Das Mädchen gab eine Telefonnummer durch, die jedoch keiner der drei mitschrieb.
»Kellogg's!«, rief Bob und schlug sich an die Stirn. »Wir
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