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Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand

Titel: Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrè Marx
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kannten, dem Jelenas Zimmer im Moment auf erstaunliche Weise ähnelte. Auch hier lag ein leicht beißender Geruch in der Luft.
    Â»Was ist denn hier los?«, fragte Bob verwundert.
    Â»Chemie«, antwortete Jelena cool. »Mein neuestes Hobby. Eine faszinierende Wissenschaft! Und das hier ist meine letzte Erfindung!« Sie nahm einen Stift vom Schreibtisch und hielt ihn in die Höhe.
    Â»Ein Filzstift«, bemerkte Justus abfällig. »Wirklich sehr beeindruckend. Schade nur, dass diese Erfindung bereits vor hundert Jahren gemacht wurde.«
    Jelena ignorierte die Bemerkung, schnappte sich ein leeres Blatt Papier und schrieb etwas darauf. Doch der Filzstift schien leer zu sein, er gab nicht das kleinste bisschen Farbe ab. Sie drückte Justus das Papier in die Hand. »Bitte sehr!«
    Der Erste Detektiv betrachtete es einen Moment lang. »Ich nehme an, die Schrift erscheint, wenn ich mit einem anderen Stift drübermale. Funktioniert auch mit einem Tintenkiller und einem Füller. Was soll daran so besonders sein?«
    Â»Dass es eben nicht mit einem Füller funktioniert. Diese Geheimtinte ist absolut unaufspürbar, wenn man ihre Zusammensetzung nicht genau kennt. Ihr wart meine Testpersonen. Und wie man sieht, habt ihr meinen Brief zwar ziemlich ruiniert, aber die Geheimtinte konntet ihr trotzdem nicht sichtbar machen. Das geht nämlich nur mit diesem Stift!« Sie zog einen zweiten Filzer aus der Tasche und reichte ihn dem Ersten Detektiv. »Eine todsichere Methode, geheime Nachrichten zu verschicken. Ich trage den unsichtbaren Stift stets bei mir – für Notfälle. Man kann ja nie wissen.«
    Der Erste Detektiv lachte gehässig. »Für Notfälle! Alles klar, Jelena. Du wirst ihn bestimmt oft brauchen!« Er nahm die Kappe ab und malte über die weiße Fläche. Fast augenblicklich hob sich die Geheimschrift darauf ab: ›Justus ist doof‹.
    Â»Sehr witzig.« Er nahm den ursprünglichen Brief zur Hand und probierte den Filzstift erneut. Diesmal erschien folgende Nachricht: ›Herzlichen Glückwunsch! Ihr seid besser, als ich dachte! Bereit für das nächste Rätsel? Dann kommt heute Nachmittag um drei zu mir! Ein neues Abenteuer ruft! Jelena.‹
    Â»Also schön«, sagte Justus tonlos. »Du hast eine sensationelle Geheimtinte erfunden. Wir sind alle sehr beeindruckt. Aber deshalb hast du uns hoffentlich nicht herbestellt.«
    Jelena nickte. »Stimmt. Der eigentliche Grund ist, dass ich eure Hilfe brauche, um ein Verbrechen zu verhindern.«
    Â»Ein Verbrechen? Was denn? Mord? Totschlag? Banküberfall?«
    Jelena schüttelte den Kopf. »Morgen Nacht wird ein bedeutender Kulturschatz gestohlen werden, wenn wir es nicht verhindern.«
Popol Vuh
    Â»Wovon redest du da?«, fragte der Zweite Detektiv erstaunt. »Gestohlen? Was? Von wem? Woher weißt du das?«
    Noch bevor Jelena antworten konnte, winkte Justus ab. »Vergesst es, Kollegen. Miss Charkov nimmt uns auf den Arm.«
    Â»Charkova«, erinnerte Jelena ihn wütend. »Im Russischen wird bei Frauen an den Nachnamen immer ein a gehängt. Ich denke, du bist so klug. Und ich will euch nicht auf den Arm nehmen, es ist wirklich wahr. Jemand will etwas sehr Wertvolles stehlen. Morgen.«
    Â»Und was soll das sein?«, erkundigte sich Justus gelangweilt.
    Â»Schon mal was von dem Popol Vuh gehört?«
    Peter runzelte die Stirn. »Hä? Popel was?«
    Â»Popol Vuh«, sagte Bob. »Kommt mir bekannt vor. Ist das nicht ein altes indianisches Buch?«
    Justus nickte. »Eine der wenigen erhaltenen indianischen Schriften. Die allermeisten Indianerstämme hatten nie eine Schriftsprache. Nur die Maya-Hochkulturen aus Mittelamerika entwickelten eine eigene Schrift. Die meisten Aufzeichnungen sind jedoch während der Eroberung durch die Spanier im sechzehnten Jahrhundert verloren gegangen. Das Popol Vuh ist das heilige Buch der Quiché-Maya aus Guatemala. Meines Wissens befindet sich das älteste Exemplar in irgendeinem Museum. Und das soll gestohlen werden?«
    Jelena schüttelte den Kopf. »Nicht das Original. Sondern die Übersetzung eines spanischen Priesters aus dem sechzehnten Jahrhundert: Bernardino de Valencia. Ich habe mich schlaugemacht.«
    Â»Moment, Moment, Moment!«, unterbrach Peter und hob abwehrend die Hände. »Ich verstehe nur Bahnhof. Was ist das für ein heiliges Buch? Und was um alles in der Welt hat

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