Die drei Fragezeichen Kids - Fauler Zauber und 14 weitere Ratekrimis
den Tisch. »Das kann ich dir sagen. Heute muss ein Brief mit 50 Dollar im Kasten gewesen sein. Geld von einem Kunden.« Justus goss sich ein Glas Milch ein. »Bist du dir da sicher?« »Natürlich. Da waren Diebe am Werk. Die Klappe vom Briefkasten stand offen, und die Hälfte lag auf dem Boden.« Verzweifelt blickte sein Onkel ins Leere. Plötzlich stand Justus entschlossen auf und ging zum Telefon. »Onkel Titus, wir helfen dir, den Fall zu klären.«
Kurz darauf kamen Peter Shaw und Bob Andrews mit ihren Rädern angefahren. »Was ist denn los? Das hörte sich am Telefon an, als hätten wir einen neuen Fall zu klären!«, rief Peter ihm entgegen. Mit wenigen Worten berichtete Justus von dem Diebstahl. Bob nahm seine Brille ab und blickte nachdenklich zum Briefkasten. »Ich dachte, die Zeit der Posträuber wäre schon längst vorbei.« In diesem Moment hörten sie, wie der alte Mister Hopper, dienstältester Briefträger von Rocky Beach, mit seinem klapprigen Fahrrad die Straße entlangfuhr.
»Guten Morgen, Jungs!«, begrüßte er sie freundlich. »Wird Zeit, dass ich in Rente gehe. Bei der Hitze bleibt mir langsam die Luft weg.« »Los!«, rief Justus. »Am besten, wir beginnen mit unseren Untersuchungen sofort.« Nachdem sich der alte Postbote die Geschichte angehört hatte, seufzte er und stieg langsam von seinem Rad. »Schlimme Zeiten sind das. Früher
hat es so etwas nicht gegeben. Gerade in den letzten Wochen sind immer wieder Geldsendungen verschwunden. Die Diebe hören anscheinend, wie die Scheine in den Briefen knistern. Ich beginne meine Tour schon um fünf Uhr morgens. Da ist es ein Leichtes, hinter mir herzufahren und die Briefkästen auszurauben. Ich werde bei meiner Dienststelle diesen Vorfall anzeigen. Mehr kann ich für euren Onkel im Moment nicht tun. Tut mir Leid.« Danach gingen die drei ??? zurück zum Schrottplatz, setzten sich auf eine verrostete Gasflasche und berieten sich. Justus knetete mit Daumen und Zeigefinger seine Unterlippe. »Es gibt nur eine Möglichkeit. Wir müssen den Täter auf frischer Tat ertappen. Nachdem morgens die Briefe eingeworfen werden, müssen wir alles im Auge behalten. Ich könnte wetten, dass kurz danach der Dieb auftaucht.« Bob stand auf und zeigte auf einen uralten englischen Wagen am Ende des Schrottplatzes. »Die kaputte Karre dort wäre ein ideales Versteck, um das Gelände und den Briefkasten zu beobachten. Ich schlage vor, wir legen uns dort drin ab fünf Uhr morgens auf die Lauer.« Peter war noch nicht ganz überzeugt. »Um die Zeit werde ich kein Auge aufmachen. So viele Wecker kann ich mir gar nicht stellen, dass ich davon wach werde.« Justus grinste ihn an. »Du hast Recht. Darum werden wir am besten gleich in dem alten Auto übernachten. Dann kann nichts schief gehen.«
Widerwillig ließ sich Peter überreden, und gegen Abend trafen alle drei wieder auf dem Schrottplatz zusammen. Jeder von ihnen trug eine Wolldecke unter dem Arm. Justus kam gerade vom Postamt zurück. »Ich habe einen Köder für den Dieb ausgelegt. In einen Brief habe ich fünf Dollar gesteckt und an mich selbst geschickt. Wenn der Posträuber tatsächlich knisternde Geldscheine erkennen kann, wird er darauf hereinfallen. Auf den Schein habe ich noch draufgeschrieben: Alles Liebe zum Geburtstag für Justus von Oma Debby.« Peter sah ihn verständnislos an. »Verstehe ich nicht. Erstens hast du nicht Geburtstag und zweitens keine Oma Debby. Warum hast du das gemacht?« »Damit es noch echter aussieht«, erklärte ihm Justus. Daraufhin knotete er einen dünnen Bindfaden an die Klappe des Briefkastens. »Außerdem habe ich mir da noch einen Trick einfallen lassen. Diesen Faden wickel ich jetzt ab und gehe damit bis zu unserem Versteck, dem alten Schrottauto. Kommt mit!« In dem Wagen hatte Justus zuvor ein kleines Glöckchen am Lenkrad angebracht, an dem er jetzt den Faden befestigte. »Immer wenn jemand den Kasten öffnet, zieht sich die Schnur stramm, und es bimmelt bei uns. So können wir sicher sein, dass wir alles mitbekommen.«
Langsam wurde es dunkel auf dem Schrottplatz. Die drei ??? machten es sich auf den weichen Autositzen bequem, krochen unter ihre Decken und schauten durch die zerbrochene Windschutzscheibe in den sternenklaren kalifornischen Himmel. Allmählich schlummerte einer nach dem anderen ein.
Um Punkt fünf Uhr morgens schellte plötzlich das Glöckchen und riss die drei aus dem Schlaf. »Es ist so weit«, flüsterte Bob. »Dahinten steht Hopper und hat
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