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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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diese Worte nicht sonderlich zu beeindrucken. Ohne Patricia Handerson zu beachten, schob sie den drei ??? den Weihnachtsteller zu, auf dem Klementinen, Walnüsse und Christstollen lagen. »Hier, Jungs, bedient euch!«
    »Nun, Miss Handerson«, übernahm Justus das Wort und griff dabei beherzt nach einem Stück Christstollen. »Wie ich Ihnen bereits vorgestern am Telefon erklärt habe, hat Edward in den vergangen Wochen Mrs Candle einige merkwürdige Botschaften zugespielt, die unserer Auffassung nach darauf hinweisen sollen, wo er die Beute aus dem Raubüberfall versteckt hat! Und diese Botschaften würden wir Ihnen jetzt gern zeigen, weil wir selbst nicht schlau daraus werden.«
    »Aha, verstehe«, erwiderte Patricia Handerson und nestelte dabei an ihrer Handtasche herum. Dieser entnahm sie nervös ein silbernes Zigarettenetui. »Deshalb also die geschlossenen Vorhänge. Was Edward seiner Großmutter mitteilen will, hat die Polizisten draußen natürlich nicht zu interessieren!« Sie öffnete das Etui und entnahm daraus mit zittrigen Fingern eine Zigarette.
    »Sie beabsichtigen doch nicht etwa, hier drinnen zu rauchen!«, brauste Mrs Candle auf. »In meinem Haus herrschtstriktes Rauchverbot! Außerdem habe ich meine Gardinen gerade frisch gewaschen!«
    Ohne Widerrede ließ Miss Handerson das Etui wieder in ihrer Handtasche verschwinden. Dabei rutschte ihr ein Blatt Papier heraus und fiel zu Boden. Justus bückte sich schnell, hob es auf und warf einen kurzen Blick darauf. »Oho, ein E-Ticket! Sie beabsichtigen, zum Jahreswechsel fortzufliegen?«
    Miss Handerson lächelte und zog das Ticket galant aus Justus’ Händen. »Nicht der Rede wert. Mehr als ein paar Tage Urlaub zwischen den Festtagen sind leider nicht drin. Danach muss ich gleich wieder im Büro antreten. Mein Chef kennt da keine Gnade!«
    »Hauptsache, sie kommen wieder zurück und setzen sich nicht nach Europa ab!«
    »Falls das ein Witz sein sollte, Peter, finde ich den ziemlich geschmacklos.« Beinahe beleidigt beförderte sie das Ticket wieder in die Handtasche und ließ den Verschluss laut zuschnappen. »Und außerdem glaube ich auch nicht, dass mir der Richter so eine hohe Strafe aufbrummen wird, dass sich eine Flucht aus den Vereinigten Staaten für mich überhaupt lohnen würde.«
    »Kommen wir wieder zum Kern unseres Zusammentreffens zurück!« Justus wischte sich die letzten Krümel Christstollen von den Lippen und wandte sich dann Mrs Candle zu. »Madam, würden Sie uns jetzt bitte zeigen, was Edward Ihnen zukommen ließ?«
    »Offen gestanden tue ich das sehr ungern«, äußerte die alte Dame mit einem misstrauischen Blick in Miss HandersonsRichtung und erhob sich schwerfällig aus ihrem Sessel. Dann ging sie zu ihrem Sekretär und zog aus der Schublade drei Gegenstände hervor, die sie nacheinander vor ihren Gästen auf den Tisch legte.
    Justus griff nach dem Zettel, den Mrs Candle am 1. Dezember in ihrem Adventskalender vorgefunden hatte, und reichte ihn an Miss Handerson weiter.
    Ihre Finger zitterten, während sie die Zeilen las, die Edward an seine Großmutter gerichtet hatte. »Gütiger Himmel! Erst jetzt wird mir in ganzer Tragweite bewusst, was Sie beim Lesen dieser Nachricht empfunden haben müssen! Selbst ich bekomme eine Gänsehaut!«
    Wortlos reichte ihr der Erste Detektiv den Gegenstand aus dem Säckchen des 3. Dezember. Beim Anblick des Ringes füllten sich ihre Augen unerwartet mit Tränen und sie begann, herzerweichend zu schluchzen. »Oh nein … der Ring! Von dem hat sich Edward doch nie trennen können! Er hat mir oft erzählt, wie glücklich er war, als Sie ihm dieses wunderschöne Geschenk zu seinem zwanzigsten Geburtstag machten, Mrs Candle. Oh, er hat Sie immer so geliebt und vergöttert …«
    »Sparen Sie sich Ihre Gefühlsausbrüche, Miss«, wies die alte Dame sie zurecht. »Nur Ihrer schrecklichen Lüge wegen musste ich am 3. Dezember annehmen, dass dieser Ring das einzige ›Überbleibsel‹ von Edward war, nachdem man ihn angeblich so abscheulich getötet hatte!«
    »Das stimmt. Aber wahrscheinlich sollte der Ring genau das Gegenteil bewirken«, erwiderte Justus sofort, der diese makabere Vorstellung möglichst schnell wieder aus seinemKopf vertreiben wollte. »Er sollte Ihnen die Gewissheit geben, dass es tatsächlich Edward war, von dem diese Gegenstände stammten.«
    Miss Handerson schielte auf den Weihnachtsteller und rutschte dabei unruhig auf Ihrem Stuhl hin und her. »Bitte verzeihen Sie, aber ohne

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