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Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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von Leuten wie dem Sportler und seiner Begleitung hielt.
    »Merkwürdig.« Justus schüttelte verwundert den Kopf.
    Durch einen Nebeneingang trat in diesem Moment ein Angestellter des Auktionshauses und kam auf sie zu. In seiner Hand baumelte ein verschnörkelter Lampenschirm.
    »Hallo? Mr Jonas?«
    »Ja?« Titus drehte sich um.
    »Den haben Sie vergessen.« Der Mann hielt Titus den Schirm hin.
    »Oh! Vielen Dank! Ja, das ist meiner.« Titus nahm dem Mann den Schirm ab und lächelte.
    »Keine Ursache. Kann bei dem Durcheinander ja durchaus mal passieren. Einen schönen –«
    »Steven!« Ein anderer Angestellter war in dem Nebeneingang erschienen und winkte seinen Kollegen hektisch zu sich. »Komm schnell rein! Beeil dich!«
    Der Angesprochene wandte sich überrascht um. »Was ist denn los, Eric?«
    »Das musst du dir ansehen! Seaman! Er liefert sich eine Bieterschlacht mit einem Unbekannten am Telefon! Um ein völlig wertloses Bild!«

Das Urteil des Anubis
     
    »Was? Das muss ich sehen!«
    Verwundert blickten Titus und Justus dem Mann hinterher, der schnellen Schrittes zu seinem Kollegen eilte. Zusammen verschwanden die beiden kurz darauf in dem Gebäude.
    »Wer gibt denn für ein völlig wertloses Gemälde Geld aus?« Titus schüttelte verwirrt den Kopf. Als geschäftstüchtiger Gebrauchtwarenhändler war ihm das absolut unverständlich.
    »Und offenbar ziemlich viel Geld.« Auch Justus war neugierig geworden.
    Titus kratzte sich am Kinn und schaute seinen Neffen an. »Sollen wir uns das mal ansehen?«, fragte er nach kurzem Überlegen.
    Justus lächelte. »Nichts wie rein!«
    Während Titus den Pick-up abschloss, nestelte Justus sein Hemd aus der Hose und zog es sich so weit herunter, wie es der Stoff zuließ. Zumindest die gröbsten Flecken konnte er so verbergen. Dann liefen beide durch den Nebeneingang in das Auktionshaus.
    Vorbei an der Ausgabestelle für die ersteigerten Artikel eilten sie durch einen verwaisten Gang. Niemand war zu sehen, alle Türen waren geschlossen, aber von weiter vorne drang aufgeregtes Gemurmel zu ihnen. Als sie um die Ecke bogen, erkannten sie schon durch die Glastür, dass der Auktionssaal bis zum Bersten gefüllt war. Überall standen Kunden, Angestellte und Fans herum, von den sicher restlos belegten Sitzplätzen war kaum noch etwas zu sehen, und vom Haupteingang her drängten beständig neue Besucher nach. Es musste sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen haben, dass dieser Seaman hier war. Justus hielt seinem Onkel die Tür auf und schob sich hinter ihm in den Saal.
    »8500 Dollar!«, dröhnte die Stimme des Auktionators durch die Lautsprecheranlage. »8500 Dollar von Mr Seaman!«
    Justus sah weder den Auktionator noch den Bieter. Im Moment blickte er nur auf Rücken, Krägen und Haare. Leise Entschuldigungen murmelnd, drängte er sich weiter nach vorne.
    »Ja ... ja, ich verstehe. 10000 Dollar! 10000 Dollar, meine Damen und Herren!«
    Ein Raunen ging durch den Saal. Justus wunderte sich, warum der andere Bieter nicht genannt wurde, aber dann erinnerte er sich an die Worte des Angestellten. Seamans Konkurrent bot über das Telefon. Und offenbar wollte er anonym bleiben.
    Endlich hatte sich Justus durch die Reihen stehender Zuschauer gewühlt. Er quetschte sich neben eine Säule und sah die Sitzreihen vor sich. Tatsächlich war kein Platz mehr frei. Der Erste Detektiv erkannte ein paar Leute wieder, die schon hier gewesen waren, bevor er losgefahren war. Dann ließ er seinen Blick schweifen und suchte nach Seaman.
    In diesem Moment hob sich in der ersten Reihe eine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger. Wie ein Mahnmal stand sie für eine Sekunde in der Luft, und Justus konnte gerade noch den massiven Siegelring am kleinen Finger erkennen, bevor der Arm wieder gesenkt wurde.
    »11000 Dollar?«, fragte der Auktionator, ein dürrer Mann mit schütterem Haar und einem Mausgesicht, der auf einer kleinen Bühne hinter einem Stehpult stand.
    Offenbar fand er Zustimmung, denn sofort wiederholte er eilfertig: »11000 Dollar! Mr Seaman bietet 11000 Dollar!«
    Justus reckte den Hals. Das da vorne war also Seaman. Er konnte nur einen dichten, braunen Haarschopf und Teile einer schwarzen Lederjacke erkennen. Das daneben musste seine Frau sein. Eine vogelnestartige Kreation von einem lila Hütchen balancierte auf einem kunstvoll hochgesteckten, blonden Haarthron. Der um die Schultern gelegte grellgrüne Blouson mochte zwar modisch der letzte Schrei sein, aber Justus fand die Kombination

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