Die Drei !!! Fussballstar in Gefahr
starke Schulter. Wie aufgekratzt er war, und wie lieb er sich um alles gekümmert hatte, total süß! Kim merkte, wie ihre Anspannung nachließ. Vielleicht wurde der Abend ja doch nicht so schlimm. »Hi, hier sind wir!«, rief Franzi. Sie hatte Benni, Marie und Adrian im Schlepptau und winkte mit ihrem Fanschal. »Die Plätze sind für uns? Michi, du bist ein Schatz!« Sie ließ sich auf die Bank fallen, um im nächsten Augenblick gleich wieder aufzuspringen und bei einem Sprechgesang mitzugrölen. Kim hielt sich lachend die Ohren zu. »Sonst geht's dir schon noch gut, oder?« »Klar doch!«, rief Franzi.
Marie grölte zwar nicht mit, war aber mindestens genauso gut drauf wie Franzi. Für das große Finale hatte sie sich die Deutschlandfahne auf die rechte Wange geschminkt und ein sportliches Outfit in den Nationalfarben ausgewählt: schwarze Hose, rotes T-Shirt und als I-Tüpfelchen einen goldenen Seidenschal. Alle naselang zupfte Marie an ihrem Schal herum, während sie sich von Adrian die Abseitsregel erklären ließ und ihm dabei tief in die Augen sah. »Wer hat Lust auf Würstchen?«, fragte Benni. »Ich, ich, ich!«, riefen alle im Chor.
Benni grinste. »Geht klar. Ich hol welche.« Geduldig reihte er sich in die lange Schlange vor dem Grill ein. Adrian kümmerte sich inzwischen um die Getränke.
Bald hatte jeder eine Cola und einen Pappteller vor sich. Kim tunkte ihr Würstchen in den Senf und fütterte Michi damit. Er bedankte sich für jeden Bissen mit einem Kuss, der jedes Mal einen Glücksschauer bei Kim auslöste. Sie vergaß alles um sich herum und schwebte auf Wolke sieben. »Und, was ist euer Tipp?«, fragte Adrian in die Runde. »Zwei zu eins für Deutschland!«, sagte Michi wie aus der Pistole geschossen.
Bennis Augen leuchteten auf. »Ich glaube auch an unsere Mannschaft. Wetten, wir gewinnen sogar drei zu eins?« »Ich weiß nicht«, unkte Adrian und schüttelte bedächtig den Kopf. »Die Brasilianer sollte man nie unterschätzen. Erinnert ihr euch noch an die WM 2002? Und an die von 1994, mit dem Elfmeterschießen?«
»Klar!«, sagte Michi. »Aber damals war das doch ganz was anderes ...« Er fing eine heiße Diskussion mit Benni und Adrian an, in der alle drei über Details aus der WM-Geschichte fachsimpelten und sich gegenseitig mit ihrem Wissen übertrumpften.
Kim stöhnte laut auf, doch eigentlich fand sie es gar nicht so schlimm. Während die Unterhaltung der Jungs an ihr vorbeirauschte, bewunderte sie Michis Profil: seine dunkelbraunen Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht fielen, seine wunderschönen blaugrünen Augen und die süßen Sommersprossen auf der Nase.
Franzi und Marie tauschten sich inzwischen über die attraktivsten Spieler aus. Sie konnten sich absolut nicht einigen, welcher Brasilianer nun die knackigsten Oberschenkel hatte, doch plötzlich verstummten sie gleichzeitig und starrten in dieselbe Richtung.
»Was ist denn los mit euch?«, fragte Kim verwundert. Franzi starrte mit offenem Mund einen braungebrannten, muskulösen, etwa 16-jährigen Jungen an, der mit einem breiten Lächeln auf ihren Tisch zusteuerte. Der Typ sah verdammt gut aus, das musste Kim zugeben, aber deshalb mussten Franzi und Marie doch nicht gleich in Schockstarre verfallen. »Hi Kumpel!«, rief der Junge und klopfte Michi auf die Schulter. »Schön, dich mal wiederzusehen.«
»Hi!« Michi sprang auf und strahlte. »Mensch Bastian! Wie geht's, wie steht's?«
»Gut geht's mir«, sagte Bastian. »Sorry, dass ich auf deine letzte Mail nicht geantwortet habe! Ich hatte ziemlich viel um die Ohren.« Michi winkte ab. »Kein Problem, das hab ich mir schon gedacht, bei deinem Erfolg. Gratuliere! Freut mich total. Aber du warst ja schon damals in der Schule der absolute Crack.« Kim verstand nur noch Bahnhof. Warum verschlangen Franzi und Marie diesen Bastian mit den Augen, und warum verstummten plötzlich alle Leute um sie herum? Schnell beugte sich Kim zu Franzi hinüber und raunte ihr ins Ohr: »Wer ist denn das?«
»Sag bloß, du kennst Bastian Jahn nicht«, raunte Franzi zurück, »den Newcomer beim 1. FC?«
Kim zuckte mit den Schultern. »Nö, wieso?« Franzi musste doch langsam wissen, dass sie sich nicht für Fußball interessierte. Jetzt schaltete sich Marie ein und klärte Kim im Flüsterton auf: »Er ist der Nachwuchsstar unserer Stadt, super Mittelstürmer. Hat bereits das Trainingslager zum Länderspiel mitgemacht. Bastian gehört zum weiteren Kreis der U17-Mannschaft, die nächstes Jahr bei
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