Die drei ??? GPS-Gangster
goldenen Anstecker gefunden und das brachte mich auf die richtige Spur.«
Alle starrten über die Brücke auf Rodman. Keiner konnte glauben, was Justus da eben von sich gegeben hatte.
»Du willst damit sagen«, brachte Cotta mühsam hervor, »dass Mr Rodman –«
»Captain Skull ist, genau!«
Valery schnappte erschrocken nach Luft. Commissioner Prescott bewegte lautlos die Lippen.
»Halleluja!«, flüsterte Peter fassungslos, während Bob nachdenklich nickte. Justus hatte recht, wurde ihm klar. Natürlich. Alles passte einfach zu gut zusammen. Aber was war Rodmans Motiv? Wieso hat er das getan?
»Und Sie«, der Erste Detektiv wandte sich an Deborah Rodman, »wussten seit unserem Gespräch bei der letzten Pressekonferenz Bescheid, nicht wahr? Ich habe Ihre Reaktion damals falsch gedeutet. Nicht ich und meine Art haben Sie erschreckt, sondern das, was ich gesagt habe, nicht wahr? Weil Sie auf einmal wussten, wer Captain Skull ist.«
Deborah Rodman wischte sich die Tränen ab. »Das ist doch Unsinn!«, sagte sie trotzig. »Ich weiß nicht, wie du darauf kommst! Ja, mein Mann leidet an Gephyrophobie, aber das beweist doch –«
»Sch, sch«, unterbrach sie ihr Mann sanft. »Liebling, lass gut sein. Es ist vorbei. Ich habe genug Unheil angerichtet.«
»Schatz!«, fuhr sie herum. »Nein! Das alles beweist gar nichts!«
»Captain … Skull«, murmelte Prescott entgeistert.
Rodman schüttelte resigniert den Kopf. »Ich habe Ben heute Nacht im Park gesehen.« Er legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter und lächelte ihn traurig an. »Da war mir klar, dass du Bescheid weißt. Du hast Ben gebeten, mich zu beobachten. Du wolltest Gewissheit und wahrscheinlich auch verhindern, dass Schlimmeres passiert. Was nicht der Fall gewesen wäre, das versichere ich dir. Ich wollte dem Kerl nur eine Lektion erteilen.«
»Tu das nicht, Liebling!«, wimmerte Deborah.
»Es ist vorbei. Ich habe mich verhalten wie ein Idiot.«
Alle schwiegen betroffen, während Deborah leise vor sich hin weinte. Benjamin wühlte immer noch im Kies. Er schniefte.
»Aber wieso hast du das getan?«, schluchzte Deborah. »Wieso nur?«
Alle warteten gespannt auf eine Antwort, auch Justus. Denn Rodmans Motiv war auch ihm nicht klar.
Samuel Rodman zögerte. Er zögerte lange. Dann wanderte sein Blick über die Brücke und blieb an Commissioner Prescott haften. »Wegen ihm!«, sagte er tonlos.
»Wegen mir?«, rief Prescott überrascht und deutete auf sich.
Deborah riss die Augen auf. »Wegen Lionell?«
»Wegen Prescott?«, entfuhr es Peter.
Rodman nickte schwer. »Ich habe«, er schluckte, »vor einem halben Jahr zufällig Briefe gefunden, die du von ihm bekommen hast. Die haben mich rasend eifersüchtig gemacht.«
»Briefe?«, rief Deborah fassungslos. »Aber die sind doch uralt! Das war doch lange vor unserer Zeit!«
Alte Briefe! Die drei ??? sahen sich an. Jeder dachte dasselbe. Tante Mathilda und Onkel Titus! Das war ja das reinste Déjà vu!
»Ich weiß, das klingt völlig idiotisch. Aber ich konnte nicht anders. Ich war blind vor Eifersucht und musste mir beweisen, dass Prescott eine Niete ist, ein Versager, der deiner Liebe nicht würdig ist und nie war. Deshalb habe ich ihn und seine Leute zum Narren gehalten. Nur so konnte ich mit meiner Eifersucht fertig werden, ohne dich, mein Herz, damit zu belasten.«
»Na, na!«, empörte sich Prescott. »Immerhin haben wir Sie geschnappt!«
»Drei Jungs haben mich geschnappt!«, schleuderte ihm Rodman entgegen. »Sie waren zu dämlich, selbst die auffälligsten Hinweise richtig zu deuten. Die Kompassrose und den Umstand zum Beispiel, dass ich mit Koordinaten gearbeitet habe, die Fünfen, die ich überall verstreut habe. Und auch meine Verkleidung. Hätten Sie nur einmal das Wort ›Totenschädel‹ durch einen Anagramm-Generator gejagt, wäre Ihnen sofortdas Wort ›Chanel‹ aufgefallen. Und Sie wissen so gut wie ich, dass Deb seit Jahren kein anderes Parfüm trägt.« Er lachte verächtlich. »Alles wies auf mich und es bereitete mir eine unsägliche Befriedigung, dass Sie nicht den Hauch einer Ahnung hatten!«
»Aber … aber«, stammelte Deborah, während Prescott betreten zu Boden blickte, »ich liebe doch nur dich, Sam! Dich allein!«
Samuel Rodman lächelte traurig. »Das weiß ich. Ich weiß es wirklich. Und der Narr bin eigentlich ich, ein dummer, blinder Narr. Es tut mir so leid, mein Herz. So leid.«
Auf dem Weg zurück zum Auto waren die drei ??? immer noch recht
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