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Die drei kleinen Morkel auf dem Weg zur Zauberschule (German Edition)

Die drei kleinen Morkel auf dem Weg zur Zauberschule (German Edition)

Titel: Die drei kleinen Morkel auf dem Weg zur Zauberschule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Sommer
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sprang er über die zwanzig Meter breite Schlucht. Es war wie ein Flug. Die Schlucht war so breit, dass nicht einmal der Riese Krakatau hinüber konnte. Berti schloss die Augen und sprang. Aber die Wirkung des Zaubertranks brachte auch ihn sicher hinüber. Auch Pocker sprang. Da hörten sie den Ritter Roderich rufen: „Leer, die Flasche ist leer. Mein Knappe hat noch nicht getrunken.“
    „Spring“, rief Mick. Und Roderich sprang trotz seiner schweren Rüstung über den Abgrund. Nur sein Pferd, sein verwandelter Knappe stand noch drüben und schaute traurig zu den Freunden herüber. Da hatte der Riese es auch schon erreicht und packte es an der Mähne.
    „Lauft weg, rettet euch“, rief das Pferd Winfried und der Riese Krakatau ballte seine Fäuste und drohte zu den Freunden herüber.
    „Ein Pferd. Das ist gut“, lachte er dann, „das kann ich gut gebrauchen.“ Dann schrie er wieder „Au weh, au weh. Na, komm schon, komm“. Und er packte das ganze Ritterpferd, das sich sträubte und mit den Hufen keilte, und legte es sich über die Schulter. So groß und so stark war er.
    „Warum er nur immer so schreit?“, fragte Mick wieder.
    „Das ist doch egal“, sagte Pocker. „Wir müssen unseren Freund befreien!“
    Ja da standen sie nun auf der anderen Seite der Schlucht. Zwar in Sicherheit, aber Winfried war gefangen worden. Es gab keine Frage, sie mussten ihn befreien. War er jetzt auch nur ein Pferd, so war er doch eigentlich ein junger Knappe, und ihr Freund war er sowieso.
     

7. Kapitel: Die Befreiung
     
    Sie mussten wieder auf die andere Seite der Schlucht zurück und in der Nacht würden sie ihren Freund befreien. Wie, das wussten sie noch nicht. Leider hatte der Ritter Roderich den ganzen Zaubersaft ausgetrunken und sie konnten nicht einfach zurückspringen. Also mussten sie einen Übergang suchen.
    Sie gingen eine Weile an der Schlucht entlang. Bis sie schmäler und schmäler wurde. Dort fanden sie schließlich eine Stelle, an der eine Hängebrücke über den Abgrund führte.
    „Einer nach dem anderen“, sagte Mick. „Ich gehe als erster.“ Damit trat er auf die schwankende Brücke und tastete sich Schritt für Schritt voran. Bei jeder Bewegung schwankte die Brücke hin und her. Aber wenn man nicht nach unten sah, sondern immer nur geradeaus, dann kam man gut hinüber.
    „Geschafft!“, rief Mick auf der anderen Seite. „Wer jetzt?“
    Der dicke Berti machte den nächsten. Er presste die Augen ganz fest zu, hielt sich mit beiden Händen an den Seilen fest und stolperte vorwärts. Dazu rief er mit klappernden Zähnen ständig: „Ich hab keine Angst, ich hab keine Angst.“ Auch er kam gut hinüber.
    Aber wie sollte es nun mit Pocker gehen? Ein Esel auf der Hängebrücke? Er konnte sich ja nicht festhalten. Schließlich machten sie es so: Mick ging nochmals zurück und führte Pocker über die Brücke, während Berti und Ritter Roderich, jeder auf seiner Seite die Brücke so gut festhielten, wie sie konnten, damit sie nicht so sehr schwankte.
    Es fehlte noch der Ritter. Er marschierte los mit Rüstung und Waffen. Aber als er mitten auf der Brücke war geriet er aus dem Gleichgewicht. Er klammerte sich an dem einen Seil fest und schwankte hin und her. „Elender Dämon, was stößt du mich!“, schrie er und griff nach seinem Schwert.
    „Festhalten!“, riefen Mick und Pocker gleichzeitig. Berti hielt sich die Augen zu, da er schon glaubte, den Ritter fallen zu sehen. „Festhalten!“, schrie Mick nochmals. „Da ist doch niemand.“
    Aber der Ritter haute mit seinem Schwert in der Luft herum. Gott sei Dank traf er das Seil nicht. Sonst wäre er sicher abgestürzt. So aber schwankte er nur immer stärker und als er schließlich doch mit beiden Händen nach dem Seil griff, fiel sein Schwert in den Abgrund. Tief und tiefer fiel es hinab, und es dauerte länger als eine Minute, bis man es unten aufschlagen hörte. So tief war die Schlucht.
    Endlich gelang es auch dem Ritter Roderich sich über die Brücke zu hangeln. „Ich habe keine Waffe mehr“, sagte er traurig. „Wie soll ich euch jetzt beschützen?“
    Die Freunde ruhten sich ein wenig aus. Dann machten sie sich auf den Weg zurück zum Zuckergebirge. Das letzte Stück schlichen sie ganz leise und flüsterten nur, bis sie fast beim Bergwerk des Riesen waren und ihn schon deutlich schreien hörten. „Los da, weiter geht’s, Au weh!“ So oder so ähnlich hörten sie ihn ständig rufen.
    „Jetzt müssen wir diesen Hügel hochklettern“,

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