Die drei kleinen Morkel auf dem Weg zur Zauberschule (German Edition)
jetzt beide. „Wenigstens bis morgen früh, bis wir schlafen gehen.“
Mick und Berti setzten sich mit offenem Mund wieder auf ihren Stuhl, und auch Pocker setzte sich, was bei einem Esel einiges heißen will.
„Das glaubt uns niemand, wenn wir das erzählen“, sagte Mick.
„Greift zu“, sagte das eine Monster. „Darf ich noch etwas servieren?“
„Äh, ja. Noch etwas Honig“, sagte Berti schüchtern.
Und so feierten sie fast die ganze Nacht. Die Morkel erzählten ihre Geschichte von Pocker, wie er den Honigzauber machen wollte und sich in einen Esel verwandelte. Der Knappe Winfried erzählte, wie der Zauberer ihn statt in einen Ritter in ein Pferd verwandelte. Und Ritter Roderich schnarchte dazu und schlief seinen Rausch aus.
Die Trollmonster amüsierten sich prächtig und erklärten den Freunden den Weg von ihrem Haus zur Zauberschule.
„Der Weg ist aber ziemlich gefährlich“, sagten sie. „Ihr müsst am Rand des Zuckergebirges entlang. Dort lebt der Riese Krakatau, der alle Reisenden einfängt, damit sie Zucker für ihn graben. Lasst euch auf keinen Fall erwischen. Danach müsst ihr noch ein Stück durch den Düsterwald. Hütet euch dort vor dem großen Rätseldrachen.“
Schließlich wurden die Morkel müde und schliefen ein.
Als sie am nächsten Tag aufwachten, war es schon fast Mittag. Von den Trollmonstern gab es keine Spur. Aber sie hatten ja gesagt, dass sie tagsüber schliefen.
Mit einem lauten Husten erwachte auch der Ritter Roderich. Er blickte sich kurz um dann rief er: „Seht ihr, alle Monster sind besiegt. Was würdet ihr bloß ohne euren Beschützer, den großen Ritter Roderich machen.“
6. Kapitel: Der Riese Krakatau
Dank der Ratschläge der Trollmonster wussten unsere Freunde jetzt wieder, wo sie waren, und wie sie auf den richtigen Weg zurückkommen konnten. Dazu mussten sie allerdings am Rand des Zuckergebirges vorbei, wo der Riese Krakatau auf Reisende lauerte. Der Ritter Roderich versicherte zwar, dass sie keine Angst zu haben bräuchten, und dass er schon viele Riesen besiegt habe. Nach den Erfahrungen der letzten Nacht glaubte ihm Mick aber nicht ein Wort.
Als sie in die Nähe des Zuckergebirges kamen, waren sie sehr vorsichtig und schauten sich immer wieder um. Es war aber nichts zu sehen. Bis Pocker plötzlich stehen blieb und seine langen Ohren streckte.
„Ich höre etwas“, sagte er.
„Was denn?“, fragte Mick.
„Es klingt wie Hämmern und Kratzen.“
„Das müssen die Arbeiter des Riesen Krakatau sein, die für ihn Zucker graben.“
Das Geräusch wurde immer deutlicher. Sie wanderten gerade darauf zu. Aber weil der Weg hier zwischen steilen Felsen hindurch ging, gab es keine Möglichkeit auszuweichen. Sie mussten jetzt ganz in der Nähe sein. Man hörte sogar den Riesen schimpfen und schreien. „Schneller da. Au weh. Au weh. Macht schneller!“
„Warum er wohl so schreit?“, fragte Mick.
„Das will ich gar nicht wissen“, sagte Berti. „Lass uns nur schnell von hier verschwinden.“
„Dort vorne zweigt der Weg nach links ab. Wenn wir an der Schlucht vorbei sind, dann sind wir in Sicherheit. Seid jetzt ganz leise“, flüsterte Mick. Sie mussten jetzt an einer ganz schmalen Stelle an einer Schlucht entlang. Dann bog der Weg wieder in den Wald ab.
Es fehlte nicht mehr viel, da hörte Mick hinter sich ein ohrenbetäubendes Scheppern. Was war passiert? Der Ritter Roderich war gestolpert und kollerte mit seiner schweren Rüstung über die Felsen. Gerade noch konnte er sich festhalten, sonst wäre er in die Schlucht gestürzt.
Er sprang wieder auf, aber statt jetzt ganz still zu sein, rief er mit lauter Stimme: „Potzblitz, was für eine verteufelte Falle. Aber nicht für mich, den großen Ritter Roderich.“ Das Echo rief seine Worte zurück: „Ter Roderich, Oderich, Rich.“
Da hörte man auch schon den Riesen mit donnernden Schritten kommen. „Neue Arbeiter. Das trifft sich gut“, rief er.
„Jetzt aber schnell“, rief Mick, „wir müssen springen.“ Und er holte die blaue Flasche mit dem Zaubertrank aus dem Rucksack, die ihnen schon einmal geholfen hatte. Schnell nahm er einen Schluck, dann gab er die Flasche Berti und Pocker. Dann nahm Roderich einen tiefen Schluck.
In diesem Augenblick sahen sie den Riesen Krakatau über den Felsen auftauchen. Er war riesengroß und hatte vor allem ein riesiges Maul. „Neue Arbeiter! Wie schön!“, rief er mit dröhnender Stimme.
„Springt“, rief Mick, und mit einem gewaltigen Satz
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