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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Ludwig entrüstet. »Ich werde alles vernichten, was sich zum Feinde des sanftesten Geschöpfes auswirft, das Gott geschaffen hat.«
    »Sire, ein letztes Mal, gehen Sie! Ueberlassen Sie mich der Ruhe, in die ich mich geflüchtet; ich fühle mich sicherer unter der Hand Gottes.« – »O, so sagen Sie erst, Sie lieben mich nicht und mein Schmerz sei Ihnen gleichgültig. Sie hätten nur mit mir gespielt, um Ihrem Stolze zu schmeicheln!« – »Majestät, glauben Sie, was Sie für gut befinden! Nur glauben Sie nicht, ich könnte einen Krieg gegen Ihre ganze Familie beginnen! Ich könnte es dulden, daß Sie sich meinetwegen mit Mutter, Gemahlin und Schwester entzweien.«
    »Ah, endlich haben Sie Ihre Feindinnen genannt.Diese also waren es! Beim allmächtigen Gott, ich werde sie bestrafen.« – »Das eben ist es, was mir Angst vor der Zukunft einflößt, warum ich nicht will, daß Sie mich rächen sollen. Es ist genug der Schmerzen, Tränen und Klagen! Ich habe genug geweint, geseufzt und gelitten. Ich bedarf all meines Mutes, mein Opfer zu vollenden. Machen Sie mich nicht wankend!«
    »So liebst du mich nicht?« – »O, Sire, wenn ich Sie nicht liebte, so würde ich drein willigen, daß Sie mich rächen. Ich würde als Entgelt für den mir angetanen Schimpf den süßen Triumph hinnehmen, meine Feinde gedemütigt zu sehen. O, Sire! Sie sehen ja, ich verlange nicht einmal, daß Sie mich lieben, und doch ist Ihre Liebe für mich soviel wie das Leben! Ja, ich wollte sterben, weil ich der Meinung war, Sie liebten mich nicht mehr.«
    »Ja, nun erkenne ich, Sie sind die frömmste, die verehrungswürdigste der Frauen! Und drum soll keine so geehrt, so geliebt sein wie Sie Luise! Ich schwöre es Ihnen, ich werde alles zerschmettern, was sich erhebt, Sie mir zu rauben! Doch nein, Luise! Sie wünschen, daß alles in Liebe und Güte abgetan werde – diktieren Sie mir nur mein Verhalten, ich werde gehorchen.«
    »O, Sire, was bin ich armes Mädchen, einem König, wie Sie sind, etwas vorzuschreiben!« – »Sie sind mein Leben und meine Seele – und die Seele regiert doch den Leib, nicht wahr?« – »O, Sie lieben mich also, mein teurer Herr? Sie lieben mich! Dann habe ich nichts mehr zu wünschen auf Erden! Dann ist mir alles Glück zuteil geworden das ich von diesem Leben erhoffe!« – »Ja, Luise, und dieses Glück soll dir erhalten bleiben, ich gelobe es! Keine Gedanken mehr von Trennung unddüsterer Verzweiflung! Die Liebe ist unser Gott – und du mußt für mich leben, wie ich für dich!«
    »O, Sire! ich kann ja nicht an den Hof zurück – man hat mich verbannt!« – »Verbannt? Wer verbannt, wen ich zurückrufe?« – »O, Sire, etwas, das über den Königen steht: die Welt und die öffentliche Meinung. Sie können keine Frau lieben, die man hinausgewiesen hat, die von Ihrer Mutter, von Ihrer Schwägerin mit Schande überhäuft worden ist!« – »Luise, ich werde Ihnen beweisen, wie sehr ich Sie liebe. Ich werde etwas tun, was ich für niemand anders täte – ich werde mit Madame sprechen, ich werde sie zwingen, ihren Urteilsspruch zu widerrufen, ja, wenn es sein muß, werde ich bitten!«
    »O, Sire, demütigen Sie sich nicht um meinetwillen – lieber will ich sterben!« rief Luise, überwältigt von seiner großen Liebe. – »Ich werde lieben, wie Sie lieben, und ich werde leiden, wie Sie gelitten haben,« antwortete Ludwig. »So will ich sühnen, daß ich mein Gelübde vergaß! Ja, teures Fräulein, seien wir groß wie unser Schmerz, und stark wie unsere Liebe! Mein einziges Gut, mein Leben, folge mir!« – Sie sträubte sich nicht länger, sie ließ sich von ihm emporheben und hinaustragen. Draußen sah sie d'Artagnan. – »O,« murmelte sie schmerzlich, »so haben Sie mich doch verraten, Herr d'Artagnan. Sie hatten geschworen –«
    »Ich hatte geschworen, dem König nichts zu sagen,« antwortete der Chevalier lächelnd. »Ich habe mein Wort gehalten, denn ich habe es nicht dem König, sondern Herrn von Saint-Aignan erzählt. Ich kann nichts dafür, wenn es der König gehört hat.« – Die Lavallière lächelte und reichte dem König die zitternde Hand. Ach, sie warja nur zu glücklich, daß der Geliebte zu ihr gekommen war. – »D'Artagnan,« befahl der König, »lassen Sie eine Kutsche holen.« – »Sire, die Kutsche steht schon unten,« antwortete der Kapitän. – »Sie sind das Muster eines Dieners,« rief der König entzückt. Er trug das junge Mädchen auf seinen Armen hinab und hob sie in den

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