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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Erstgeborene, am Leben.
    Philipp von Orléans, Ludwigs XIV. jüngerer Bruder, vordem Herzog von Anjou, 1640-1701. Seine Nachkommen bilden das heutige Haus Orléans. Seine Erziehung wurde sehr vernachlässigt, und er entartete bald zum Schwächling und Lüstling. Nach Henriette von England heiratete er Elisabeth Charlotte von der Pfalz. An der Regierung nahm er nie teil.
    Henriette Anna, Herzogin von Orléans, Tochter Karls I. von England und der Henriette Marie von Frankreich, 1644-1670. Als sie Philipps Gemahlin wurde, zählte sie 17 Jahre.Schön und geistreich, anmutig und kokett, wurde sie der Mittelpunkt des Hofs. Ludwig bediente sich ihrer als Geschäftsträgerin zwischen Paris und London. 1670 reiste sie nach England, angeblich einer Einladung ihres Bruders Karls II. folgend, in Wahrheit aber, um diesen zum Bundesgenossen Ludwigs XIV. im Kriege gegen die Niederlande zu werben, was ihr auch gelang. Kurz nach ihrer Rückkehr starb sie ganz plötzlich.
    Gaston von Orléans, dritter Sohn Heinrichs IV. und Bruder Ludwigs XIII., 1608-1660, war das Haupt einer großen Reihe von Verschwörungen, erst gegen Richelieu, dann gegen Mazarin. An einer derselben war auch die Herzogin von Chevreuse beteiligt. Nach Ludwigs XIII. Tode hatte er eine Zeitlang Anteil an der Regierung. Während der »Fronde« trat er gegen Mazarin auf. 1652 verwies Ludwig XIV. den ewigen Störenfried für immer vom Hofe, und er hat dann sein Schloß zu Blois nicht mehr verlassen.
    Mazarin, eigentlich Mazarini, 1602-1661, Sohn eines sizilianischen Edelmannes, begann seine Laufbahn nach kurzem Studium der Rechte als Offizier im päpstlichen Militärdienst. Als Gesandter des Vatikans kam er mit Richelieu in Berührung, der ihn alsbald für seine Zwecke gewann und ihm, nachdem er in Rom viel für Frankreich getan, den Kardinalshut verschaffte. Sterbend empfahl Richelieu ihn dem König zu seinem Nachfolger. Er wurde Staatsrat, Mitglied des Regentschaftsrats und nach dem Tode des Königs, indem er in ein Liebesverhältnis zur Königin-Witwe trat, alleiniger Leiter des Reichs. Das blieb er, trotz aller Gegenströmung, bis zu seinem Tode. Selbst Ludwig XIV. vermochte sich, solange M. lebte, nicht seiner Herrschaft zu entziehen. Die Jahre der »Fronde« waren seine schwerste Zeit, doch nach dem mühsam errungenen Siege saß er um so fester im Sattel. Er war unstreitig der größte Diplomat seiner Zeit. Seine stärksten Erfolge waren das Bündnis mit England und die Demütigung Spaniens. Weniger genial als Richelieu, wußte er doch geschickt zu vollenden, was die »rote Eminenz« begonnen hatte. Sein unermeßliches Vermögen erbte der Marquis von Lameilleraie, der M.'s Nichte, Hortensia von Mancini, heiratete.
    Fouquet, 1615-1680, Staatsmann, leistete in den Kämpfen der »Fronde« Mazarin sehr wertvolle Dienste, wurde dafür 1653 von diesem zum Finanzminister erhoben und erhielt sich lange Zeit die Gunst des Hofs dadurch, daß er dieGeldbedürfnisse des Königs und seiner Familie stets aufs ausgiebigste zu befriedigen wußte. Später schoß er selbst dem Staate Geld vor und ließ sich gegen solche Vorschüsse ganze Staatseinnahmen verpfänden, so daß in der Tat seine Macht auf Grund des Geldes in manchen Gebieten der Verwaltung größer war als die des Königs selbst. Das waren Zustände, die einem Ludwig XIV., der keinen neben sich dulden mochte, unerträglich waren. Fouquet hat auch alle Anstrengungen gemacht, sich zum ersten Minister aufzuschwingen und energisch gegen Ludwig XIV. intrigiert, indem er sogar Anna von Oesterreich umwarb. Von Colbert gewarnt, beschloß der König, ihn unschädlich zu machen. 1661 ward Fouquet verhaftet. Der lange und mit übertriebener Härte gegen ihn geführte Prozeß führte zur Verurteilung Fouquets. Ludwig hatte ein Todesurteil gewünscht, das Gericht erkannte nur auf ewige Verbannung; der König aber verschärfte die Strafe zu lebenslänglichem Gefängnis.
    Colbert, Sohn eines vermögenden Kaufmanns, 1619 bis 1683, wurde an Mazarin empfohlen und hielt in der Sturmzeit der »Fronde« treu zu ihm, wofür Mazarin ihm noch im Tode durch Empfehlung an Ludwig XIV. dankte. Colbert trug sehr viel zur Beseitigung der liederlichen Finanzwirtschaft Fouquets bei, trat dann selbst an die Spitze der Verwaltung und leitete alsbald eine Periode der größten Reformen und der höchsten innern Leistungen des französischen Königtums ein. Ihm verdankt, obwohl Colbert stets ein energischer Förderer der Monarchie geblieben ist, der

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