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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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als durch Witz und Schlagfertigkeit die Aufmerksamkeit des Königs auf sich zog. Ihr Regime liegt in den siebziger Jahren, dann wurde sie dem König zu arrogant, zumal sie auch durch den Giftmischerprozeß gegen die Voysin, in welchem sie mitbelastet war, sich stark kompromittiert hatte. Sie gebar Ludwig XIV. fünf Kinder, als deren Erzieherin man Frau von Maintenon bestellte, welche nach ihr die bevorzugte Mätresse des Königs wurde. 1691 mußte sie den Hof verlassen.
    Herzogin von Chevreuse, geborene Marie von Rohan, 1600-1679, eine berüchtigte Intrigantin, deren Haupttätigkeit in den Jahren der »Fronde« lag. In diesem Schlußbande der Romantrilogie sehen wir sie nur noch als erloschenen Stern.
    Der Mann mit der eisernen Maske: ein geheimnisvoller Staatsgefangener aus der Zeit Ludwigs XIV. Ueber diese mysteriöse Persönlichkeit gibt es eine große Zahl von Legenden. Tatsache ist, daß er in den Büchern der Bastille unter dem Namen Marchioli geführt wurde (Dumas schreibt Marchiali). Alle Deutungen wurden als falsch nachgewiesen. Heute gilt als feststehend, daß es ein gewisser Mattioli war, Minister des Herzogs Karl Ferdinand von Mantua, den Ludwig XIV. verhaften und nach Pignerol schaffen ließ. Von dort kam er, als der Gouverneur des Pigneroler Gefängnisses versetzt wurde, mit ihm nach der Insel Marguerite und dann erst in die Bastille.
    Dr. Hermann Eiler.

Erster Teil
     
    Karl Stuart

1. Kapitel. Eine Botschaft
     
    Mitte Mai 1660 ritten im Schloßgarten zu Blois drei Männer, begleitet von zwei Pagen, über die Stadtbrücke, dem alten Schlosse zu. Die Leute, die am Quai spazieren gingen oder herumstanden, kümmerten sich nicht viel um die vornehme Gesellschaft. Kaum daß einer mal den Hut lüftete oder mit den Worten: »Da kommt Monsieur von der Jagd«, den Nachbar darauf aufmerksam machte. Gaston von Orléans führte, als ältester Bruder des verstorbenen Königs, noch immer den Titel Monsieur. Die guten Bürger von Blois hätten sich eigentlich etwas darauf einbilden können, daß Monsieur ihr heiteres Städtchen zu seinem Wohnort erkoren hatte, allein sie fanden an dem etwas schlafmützigen Herrn mit den trüben Augen und der matten Haltung kein Gefallen.
    Monsieur ritt einen kleinen Apfelschimmel und saß auf einem Sattel aus flandrischem Sammet. Dazu trug er ein karmoisinrotes Wams, das ihn schön aus seiner Begleitung heraushob. Der Kavalier an seiner Seite, der Oberstallmeister, war violett gekleidet, der Oberjägermeister zu seiner linken grün. Einer der Pagen trug aufeiner Stange zwei Falken, der andere ein Jagdhorn, in das er zwanzig Schritte vor dem Schlosse einmal hineinblies. Darauf traten acht Hellebardiere in Reih und Glied, und Monsieur ritt feierlich ins Schloß. Im Hofe stieg er vom Pferde und begab sich in seine Gemächer, wo der Kammerdiener ihm beim Umkleiden half. Dann streckte er sich in den Armstuhl und schlief ein. Die Hellebardiere wußten, daß sie von nun ab keinen Dienst mehr haben würden, und legten sich der Länge nach auf die Bänke, die eben von der Sonne warm beschienen wurden. Wenn nicht ein paar Vögel in den Hecken gezirpt hätten, hätte man glauben können, das ganze Schloß läge im Schlafe, als wäre es elf Uhr abends.
    Diese Stille wurde plötzlich von einem lauten Lachen unterbrochen, das aus jener Ecke des Schlosses herüberschallte, in welche eben die Morgensonne hineinschien. Dort sah man einen kleinen, mit Blumen geschmückten Balkon, und auch in dem Zimmer stand auf einem viereckigen Tische eine langhalsige Vase mit einem Strauß Maiblumen. An diesem Tische saßen zwei Mädchen, die man nach ihrer Kleidung für entlaufene Klosterzöglinge hätte halten können. Die eine schrieb einen Brief, die andere sah ihr dabei zu. Die letztere, aus deren Munde das laute Lachen erklungen war, mochte neunzehn Jahre alt sein. Sie war brünett und hatte lebhafte Augen, die unter kühn geschwungenen Brauen unternehmend blitzten. Zwischen frischen roten Lippen glänzten perlenartige Zähne. Ihre Bewegungen hatten etwas Explosives. – Die andere, welche den Brief schrieb, hatte blaue träumerische Augen, klar und rein wie der Himmel an diesem Tage. Sie war blond und trug das Haar in weichen Locken. Ihre Wangen waren rosig. Ihre zarte,weiße Hand und ihre weichen Schultern waren zwar schön geformt, erschienen aber doch ein klein wenig zu mager.
    »Montalais!« rief diese Dame in sanftem Tone, »du lachst wie ein Mann. Nicht doch so laut. Die Gardisten hören es ja –

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