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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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aus einer stürmischen Umarmung seines Waffenbruders losriß, die Hand. – »Zurück ins Lager!« rief er dann seinen Soldaten zu, und Sie, Digby, haben vier Wochen Arrest, damit Sie künftighin sich besser nach meinen Befehlen richten.«
    »Wir sind allein,« fuhr er fort, als die Soldaten sich entfernt hatten. »Nun sagen Sie mir, Graf de la Fère, warum sind Sie geblieben? Sie konnten doch jederzeit Ihre Feluke erreichen.« – »Ich wartete auf Sie, General,« antwortete Athos. »Sie hatten doch versprochen, mir in acht Tagen Bescheid zu geben.« – »Führen Sie mich in Ihr Zimmer!« sagte Monk, und während d'Artagnan mit dem alten Grimaud draußen blieb und sich beide wohl fünf Minuten lang die Hände schüttelten, trat Monk mit Athos in die von Rauch geschwärzte, vom Feuer beschädigte Wohnung. Er ließ sich Papier und Feder geben, schrieb ein paar Zeilen, setzte seinen Namen darunter, steckte das Blatt in einen Umschlag, versiegelte diesen mit seinem Ringe und übergab das Billett dem Grafen mit den Worten: »Machen Sie sich hiermit sofort auf den Weg zu Karl II. Die Fässer bringen Sie mit Hilfe der Fischer, die mich hierhergebracht haben, an Bord. In einer Stunde schon können Sie unterwegs sein. Herr Chevalier!« rief er zum Fenster hinaus. »Sagen Sie Ihrem Freunde Adieu, er kehrt nach Holland zurück.« – »Zurück nach Holland?« rief d'Artagnan. »Und ich?«
    »Sie können ihm nachfolgen, wenn Sie wollen,« erwiderte Monk. »Ich bitte Sie jedoch, bei mir zu bleiben. Schlagen Sie mir das ab?« – »Nein, General.« – Als d'Artagnan sich von seinem alten Kameraden verabschiedet hatte, nahm Monk seinen Arm und schritt mit ihm dem Lager zu. Der Chevalier schüttelte, aufs höchste verwundert, den Kopf und dachte bei sich: »Bei Gott, die Aktien von Planchet und Co. scheinen wieder zu steigen. Himmlischer Vater! gib nur, daß Monk nicht soviel Eigenliebe besitze wie ich. Ich muß gestehen, wenn mich jemand in eine Kiste gesteckt und übers Meer geschafft hätte wieein Kalb, ich würde es ihm nie vergessen, daß er mich eine so lächerliche Figur spielen ließ. Die Haut würde ich ihm abziehen. In einen wirklichen Sarg würde ich ihn stecken zur Erinnerung an den falschen Sarg, in den er mich gepackt wie ein Ladung Heringe.«

11. Kapitel. Karl II. in London
     
    Monks Rückkehr ins Lager war für das ganze Heer ein freudiges Ereignis, denn man hatte ihn schon tot geglaubt. Die Stabsoffiziere umringten ihn, er aber schien sich zu ärgern über die große Freude, die ringsum herrschte. – »Wozu diese Aufregung?« rief er. »Habe ich denn von Schritt und Tritt Rechenschaft abzulegen?« – »Aber, Herr General,« antwortete ein Oberst, »die Herde kann in Schrecken geraten, wenn der Hirt fehlt.« – »Hol euch alle der Teufel,« versetzte Monk. »wenn ihr in Angst und Schrecken verfallt, sobald ich mal nicht da bin.« – Darauf zog er sich in sein Zelt zurück und kam erst nach ein paar Stunden wieder zum Vorschein, um einen Rundgang durch das Lager zu machen und seine und des Feindes Lage zu rekognoszieren. D'Artagnan begleitete ihn, und der General fand großes Gefallen an der Art und Weise, wie der kriegskundige Franzose die Mängel der feindlichen Stellung erörterte und den in Monks Schar herrschenden Geist pries.
    Am folgenden Tage wurde zwischen Monk und Lambert ein Waffenstillstand vereinbart, der aber dem letzteren fast noch verhängnisvoller wurde, als eine offene Schlacht hätte werden können. Täglich liefen ganze Scharen von seinen Soldaten zu Monk über. Die Desertion griff inriesigem Maße um sich, und Lambert, der mit der Zuversicht ausgerückt war, Monks ganzes Heer zu verschlingen, sah seine Armee von Tag zu Tag in erschreckender Weise zusammenschrumpfen. Ehe der Waffenstillstand abgelaufen war, mußte er seine Sache verloren geben. Monk hatte einen Sieg errungen, der ebenso vollständig wie unblutig war. Das Lager wurde abgebrochen, der Marsch nach London angetreten. Mehr als je war nun Monk der Liebling des Parlaments, mehr als je war die große Menge des Volkes bereit, allen Entschließungen dieses erfolgreichen Verteidigers zuzustimmen. Und nun tat Monk jenen großen Wurf, der ihn für alle Zeiten in die glorreiche Reihe der Helden der Weltgeschichte stellt. Er vertrieb den Rest der Lambertschen Partei aus London und schlug sein Hauptquartier mitten in der Stadt auf. In einer Sitzung des Parlaments erklärte er, diese Regierungsform genüge nicht mehr den Bedürfnissen der

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