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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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schrecklichen Traum dieses Elends erwacht und zu Macht und Reichtum zurückgekehrt. Keine Spur der Not, die sie kennen gelernt hatte, war auf dem schönen Antlitz zu erkennen, und die stolze, edle Gestalt schien nie das Joch der Armut kennen gelernt zu haben.
    Zwei Herren standen in ihrer unmittelbaren Nähe: Lord Villiers von Buckingham, der Sohn des berühmten Herzogs gleichen Namens, des Günstlings der Anna von Oesterreich, und Vilmot von Rochester. Beide bemühten sich um die Wette, die Prinzessin zu unterhalten, die ebenso kokett wie schön war und, noch frei von aller Liebe, mit den Kavalieren ihrer Umgebung ein grausames Spiel zu treiben pflegte. – »Lassen Sie umkehren, Mylords,« rief sie. »Meine Mutter erwartet mich, und es wird mir nun auch langweilig.« – Das war ein hartes Wort. Buckingham biß sich auf die Lippen; denn er liebte Lady Henriette in allem Ernst und nahm sich daher alles zu Herzen, was sie sagte; Rochester biß sich ebenfalls auf die Lippe, aber da bei ihm die Vernunft stets die Oberhand hielt, so geschah es nur, um sich ein spöttisches Lachen zu verbeißen. Die Prinzessin ließ den Blick über den Rasen des Ufers schweifen und erblickte die Gestalten Parrys und d'Artagnans. – »Wer kommt dort?« fragte sie. – »Es ist nur Parry,« wurde ihr geantwortet. – »Nur Parry?« erwiderte sie. »Will man damit sagen, er sei keine wichtige Person? Er hat sich's in unserm Dienst sauer werden lassen, und ich sehe ihn jederzeit gern. Aber von den hohen Herren werden treue Diener gern rücksichtslos behandelt. Es scheint, er will mich sprechen. Lassen Sie landen, Mylords.«
    Eine Minute später legte die Barke an. Lady Henriette nahm Lord Rochesters Arm, obwohl Buckingham ihr den seinen bot, und eilte über die Brücke ans Ufer. »Parry,« rief sie, »guter Parry, ich sehe, du suchst mich. Komm hierher. Seine Augen sind schwach geworden,« setzte sie zu Lord Rochester hinzu. – »O, dafür hat der Mann, der bei ihm ist, umso schärfere. Sie funkeln ja wie das Feuer eines Leuchtturms.« – »Ein imposantes, martialisches Gesicht,« sagte die Prinzessin, »wie man sie nur in Frankreich sieht.« – Rochester und Buckingham bissen sich abermals auf die Lippe.
    Parry näherte sich langsam mit der Schwerfälligkeit des Alters der Prinzessin, d'Artagnan schritt würdevoll und selbstbewußt daher, wie es dem Besitzer von 300 000 Livres geziemt. Buckingham schritt ihnen entgegen, und an ihn richtete der alte Diener das Wort. »Wollen Eure Herrlichkeit dem Wunsche des Königs gemäß diesen Herrn der Lady Henriette Stuart vorstellen?« – »Wen habe ich vorzustellen?« fragte der junge Lord in hochfahrendem Tone. – D'Artagnan, leicht erregbar, wie er war, nahm an diesem Ton Anstoß. Mit flammensprühenden Augen sah er den Höfling an. »Den Chevalier d'Artagnan,« antwortete er kurz. – »Ist das alles?« versetzte der Engländer. – »Sie kennen mich nicht?« fragte der Franzose. »Nun, ich habe Ihren Vater sehr gut gekannt.« – Der junge Lord schwieg betroffen, dann sagte er: »Ach, ich glaube mich zu erinnern. Sie sind einer der Franzosen, die mit meinem Vater in geheimer Verbindung standen, nicht wahr? Sie sind es, der meinen Vater kurz vor seinem Tode warnte, und den er so lange vergebens gesucht hat, obwohl Sie doch so viel von uns zu erwarten hatten.« – »O, das Erwarten habe ich inmeinem Leben gründlich gelernt, Mylord,« antwortete der Chevalier spöttisch, »ich habe gar vieles erwartet, das nie eingetroffen ist. Doch ich bitte, mich der Prinzessin vorzustellen – sie wundert sich über unser langes Zwiegespräch.«
    Buckingham führte ihn zu Lady Henriette. »Majestät haben befohlen, Sie mit dem Chevalier d'Artagnan bekannt zu machen.« – »Damit Königliche Hoheit im Fall der Not einen zuverlässigen Freund und eine feste Stütze haben,« setzte Parry hinzu. »Majestät wünschen, Sie möchten sich nicht nur des Namens, sondern auch der Verdienste dieses Herrn erinnern; Majestät verdanken ihm den Thron.« – Lord Buckingham, Lord Rochester und die Prinzessin sahen sich erstaunt an. – Buckingham half über das peinliche Schweigen hinweg. – »Auch ein alter Bekannter meines Vaters,« sagte er, »und ich hoffe, er wird sich auch mir, dem Sohne, wenn ich einmal nach Frankreich komme, gewogen zeigen.« – »Und nach Frankreich werden Sie kommen, ich stehe Ihnen dafür.« sagte D'Artagnan lächelnd. – »Wieso?« – »O, ich besitze in solchen Dingen eine gewisse

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