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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Ich besitze am Clyde-Flusse ein kleines Landhaus mit hundert Morgen Landes. Nehmen Sie es zum Geschenk an.« – »O Mylord –« – »Sie werden dann dort eine Ihnen allzeit offene Zufluchtsstätte haben –« – »Ich sollte Eurer Herrlichkeit so sehr verpflichtet sein, Sie beschämen mich, Mylord.« – »Im Gegenteil, Chevalier,« antwortete Monk, »ich bin Ihnen großen Dank schuldig. Ich setze sogleich die Schenkungsurkunde auf,« und er drückte ihm die Hand und verließ mit ihm das Zimmer.
    »Ein wackrer Mann!« murmelte d'Artagnan. »Nur schade, daß er das nur aus Furcht vor mir, nicht aus wahrer Zuneigung tut. Nun, die Zuneigung werde ich mir auch noch erwerben. Doch wozu?« beruhigte er sich, »er ist ja ein Engländer! –Da wäre ich denn nun Grundbesitzer,« setzte er sein Selbstgespräch fort. »Das ist ein Gewinst, den ich nicht mit Planchet, dem Krämer, zu teilen habe. Das hat mir ganz allein mein Genie eingebracht.« – Er kehrte zu Athos zurück, und beide Freunde speisten in guter Laune zusammen. Noch am Abend traf vom König die Erlaubnis zur Abreise ein, und gleichzeitig schickte Monk dem Chevalier die Schenkungsurkunde, die der vorsichtige und großmütige Mann in der Form einer Verkaufsakte, mit einer Quittung über gezahlte 15 000 Livres, abgefaßt hatte. Athos erhieltmehrere Dokumente, die den geheimen Auftrag betrafen, welchen König Karl II. ihm erteilt hatte. – »Ich darf also nicht wissen, was Sie da erhalten haben, Athos?« fragte d'Artagnan. »Es gab eine Zeit, wo Sie derlei Papiere offen auf den Tisch gelegt und zu mir gesagt hätten: d'Artagnan, lesen Sie das Geschreibsel Porthos und Aramis vor.« – »Das stimmt, Freund,« antwortete Athos, »aber das war die Zeit des jugendlichen Vertrauens. Hier liegt die Sache ein wenig anders, und ich kann, ich darf nicht –« – »O, beruhigen Sie sich,« lachte d'Artagnan, »mir sind von jetzt ab auch alle geheimen Sendungen der Welt höchst gleichgültig.« – – – –
    Karl II., der in Kleinigkeiten stets einen sehr feinen Takt bewies, ließ sie am Themsestrand durch ein mit Gardematrosen besetztes Jachtboot erwarten, das Befehl hatte, sie an Bord des Kriegsschiffes zu bringen. Um Mitternacht stach das Schiff in See, und um acht Uhr früh waren Athos und sein Gefährte in Boulogne. Der Graf mietete Postpferde, um nach Paris zu fahren. d'Artagnan eilte in die Fischerkneipe, wo er seine Spießgesellen zu finden gedachte. In der Tat hatten diese das Warten auch noch nicht aufgegeben und begrüßten ihren Anführer mit allgemeinem Jubel. Er zahlte ihnen den Rest des versprochenen Soldes. »Und nun noch eins,« sprach er, während die Männer vergnügt die Taler einsteckten. »Der Mann, den wir gefangennahmen, war der Schatzmeister des in England allmächtigen Generals Monk. Ich habe ihn deshalb auf neutrales Gebiet, nach Holland geschafft, damit er dort den neuen Handels- und Schiffahrtsvertrag unterzeichne, der ja inzwischen auch schon in Kraft getreten ist. Selbstverständlich aber stehen wir nun zwischen Galgen und Bastille, denn beider herrschenden Freundschaft zwischen Frankreich und England auf Grund des neuen Handelsvertrags darf kein Wort darüber ruchbar werden, daß wir dem General Monk durch die Gefangennahme seines Schatzmeisters sozusagen das Messer an die Kehle gesetzt haben. Richtet euch also danach, wenn euch eure Hälse lieb sind. Und somit Gott befohlen!«
    Er entließ sie mit einer Handbewegung. – »Menneville!« setzte er hinzu, sich an jenen Mann wendend, den er bei dem Wagestück mehr als die andern ins Vertrauen gezogen hatte, »bleiben Sie noch einen Augenblick da. Ich habe Ihnen allein noch etwas zu sagen. Ich sah es wohl an Ihren Blicken, daß Sie meiner Erzählung keinen Glauben schenkten. Sie fürchten sich weder vor dem Galgen noch vor der Bastille, das weiß ich, aber tun Sie mir wenigstens den Gefallen, sich vor mir zu fürchten. Wenn ein unbedachtsames Wort über Ihre Lippen kommt, so schlachte ich Sie ab wie ein junges Huhn, verstanden? Ich habe die Absolution des heiligen Vaters in der Tasche.« – »Ich schwöre Ihnen, ich weiß nichts, Herr Chevalier,« antwortete Menneville, »und werde mich streng nach Ihrer Vorschrift richten.« – »Ich wußte, Sie haben Kopf und Herz auf dem rechten Flecke,« fuhr d'Artagnan fort; »hier diese fünfzig Taler, die ich Ihnen als Extrazugabe schenke, werden Ihnen beweisen, daß ich was auf Sie halte. Damit könnten Sie nun aber wirklich ein anständiger

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