Die drei !!! - Panik im Freizeitpark
Geschäftspartner von heute auf morgen ausgestiegen.« Er machte eine kurze Pause. »Ich habe es noch einige Zeit zusammen mit meiner Schwester probiert. Aber die Geschäfte liefen einfach schlecht. Das Angebot von Bernd Mattis kam gerade zum richtigen Zeitpunkt.« Kim nickte nachdenklich. »Verstehe.«
Marie legte den Kopf in den Nacken und betrachtete interessiert das Karussell.
»Das Besondere daran ist der Hydraulikmast«, erklärte Mago. »Die Fahrgäste werden damit auf 20 Meter Höhe hochgefahren. Erst dann beginnt sich das Karussell zu drehen. Es ist ein sogenannter Hydraulikstempel untergebracht, der über einen Seilzug den oberen Teil des Karussells leicht abknickt. Dabei dreht sich das Oberteil schnell und der Mast langsam in entgegengesetzter Richtung. So entsteht eine Wellenbewegung. Der Fachbegriff lautet daher ›Wellenflieger‹. Wenn du da drin sitzt, fühlst du dich wie in einem Paddelboot auf hoher See, das von einem Strudel in die Untiefe gerissen wird.«
»Das muss ich unbedingt ausprobieren«, rief Franzi begeistert. Kim wurde blass. »Ich bestimmt nicht! In so was kriegen mich keine zehn Pferde hinein.«
Die drei !!! und Mago gingen weiter in Richtung des Theaters und kamen an der Geisterbahn vorbei. »Da wird jemand gefressen!«, kicherte Franzi. Sie deutete auf die Skooter, mit denen die Fahrgäste ins Innere der Geisterbahn befördert wurden. Die Waggons waren in der Form von Totenköpfen gestaltet. Im weit aufgerissenen Mund des ersten waren die wippenden Beine eines Mechanikers zu sehen, der gerade etwas an der Sitzfläche montierte. Sein Oberkörper schien vom breit grinsenden Totenkopf verschlungen worden zu sein. »Der zappelt aber noch ganz schön«, meinte Marie lachend. Mago bog in einen Seitenweg ein. Kim erkannte, dass sie gerade die Verwaltungsgebäude passierten. Sie hatte sich vorhin aus alter Detektivgewohnheit sofort den großen Plan eingeprägt, der beim Eingang hing und den kompletten Freizeitpark zeigte.
Einige Minuten später hatten sie das kleine Gebäude erreicht, in dem das Kindertheater, verschiedene Varieté-Darbietungen und Magos Zaubershow untergebracht waren. Es war etwas abseits von den Fahrgeschäften errichtet worden. »Damit die Geräusche der Menschenmassen und die der Fahrgeschäfte die Shows nicht stören«, erklärte Mago. Er schloss die große Glastür auf.
»Ich bin schon total gespannt«, verkündete Marie, als sie den Theatersaal betraten und zur Bühne gingen. »Einem Zauberer bei der Probe zusehen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes!« Mago lächelte. »Ihr dürft aber später meine Tricks nicht an die Zuschauer verraten! Es gibt einen Ehrenkodex unter uns Magiern, der besagt, dass die Effekte nur im eigenen Zirkel weitergegeben werden dürfen.«
Kim schüttelte den Kopf. »Natürlich werden wir nichts verraten! Obwohl man mittlerweile im Internet und in Büchern das Meiste nachlesen kann.« Sie setzte sich neben Marie, die schon in der ersten Reihe Platz genommen hatte. »Das ist richtig«, sagte Mago. »Grundlegend neue Tricks gibt es selten. Es kommt letztendlich auf die Performance an. Der Zauberer muss Emotionen zeigen und beim Publikum wecken.« Mago kletterte auf ein Podest, das auf der Bühne stand. Er wuchtete zwei mit Glitzerlack verzierte Kästen auf einen dritten. Sie hatten an den Seiten verschieden große Öffnungen. »Mit der Nummer von der Zerstückelten Jungfrau gelingt das ziemlich gut«, fuhr er fort.
»Das glaube ich sofort«, sagte Franzi und sah etwas unglücklich drein.
Mago lächelte sie an. »Keine Angst, dir wird nichts passieren. Wärm dich am besten ein bisschen auf und mach ein paar Dehnübungen.«
Er rückte die gestapelten Kisten an eine bestimmte Stelle auf dem Podest. Dann prüfte er den Boden. Franzi begann sich mit Auf-der-Stelle-Laufen und Hüpfern warm zu machen. »Es ist eine Variation der Zersägten Jungfrau«, erzählte Mago weiter. »Dabei durchtrenne ich die Assistentin nicht nur einfach in der Mitte und setze sie wieder unversehrt zusammen. Bei meiner Version wird die Jungfrau in drei Teile gestückelt und diese dann in verschiedenen Kombinationen wieder zusammengesetzt. Dabei kann sie die ganze Zeit über die Arme, die Beine und den Kopf bewegen.«
»Das ist doch beruhigend«, warf Marie mit einem Grinsen ein. Sie erntete einen vorwurfsvollen Blick von Franzi, die gerade in einen Spagat federte.
Mago richtete sich schnaufend auf. »Hier ist jetzt alles klar. Franzi, bist du bereit?«
»Ja«,
Weitere Kostenlose Bücher