Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
er sich nicht mehr daran erinnern konnte, zu Bett gegangen zu sein. Er war in der Mensa gewesen und dann …
Justus schlug die Augen auf. Im selben Moment durchfuhr ihn ein eisiger Schreck. Er war gar nicht im Wohnheim! Den Raum, in dem er lag, hatte er nie zuvor gesehen. Aber ein kurzer Blick genügte, um ihm zu sagen, dass es sich um ein Krankenzimmer handelte, und er lag nicht in einem Bett, sondern auf einer Behandlungsliege. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Ein freundlicher Arzt namens Wilcomb hatte ihm ein Schmerzmittel verabreicht und dann seine Hand versorgt. Danach musste er hier eingeschlafen sein.
Auf wackeligen Beinen ging Justus über den kalten Linoleumfußboden zum Fenster und blickte hinaus. Draußen sah er ein Gelände, das an den Campus der Uni Ruxton erinnerte. Es gab gepflegte grüne Rasenflächen, Blumenrabatten, einige Kiefern und Eukalyptusbäume, Parkbänke, gepflasterte Wege und Gebäude aus hellrotem Klinker. In der Ferne erkannte er einen der Türme der Uni-Bibliothek.
Die Tür ging auf und eine Krankenschwester kam herein. »Du bist ja wach!«
»Die Fakten sprechen dafür«, meinte Justus. »Die Frage ist eher, weswegen ich überhaupt geschlafen habe.«
Sie lächelte. »Der Doktor hat dir für die Operation deiner Hand ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht. Manche Menschen reagieren sehr stark darauf und schlafen kurz ein. Das ist aber nichts Ungewöhnliches. Du hast auch nicht lange geschlafen. Ich war nur eben kurz draußen.«
»Kann ich jetzt gehen?«, fragte Justus ungeduldig.
»Noch nicht. In so einem Fall sind wir verpflichtet, dir Blut abzunehmen. Außerdem würden wir dich bitten, noch ein Gespräch mit unserer Psychologin zu führen.«
»Ich habe eine verletzte Hand«, widersprach Justus. »Da ist ganz sicher keine psychologische Beratung nötig.«
»Soweit wir von den Sanitätern informiert wurden, hast du einen Spiegel eingeschlagen.«
»Es war ein Unfall.«
»Genau das würden wir gern überprüfen«, sagte sie ruhig, aber nachdrücklich.
Schließlich blieb Justus nichts anderes übrig, als der Schwester in ein kleines Büro im zweiten Stock zu folgen. Dort saß niemand anderes als Maria Elena Fernandez hinter einem gewaltigen Schreibtisch und sah ihn verblüfft an. »Was machst du denn hier?«
Justus erklärte knapp, dass er einen Unfall gehabt hatte. Die Details über seinen Gedächtnisschwund ließ er lieber aus. »Mir geht es wirklich gut!«, betonte er schließlich – obwohl er mittlerweile Kopfschmerzen bekommen hatte. »Ich dachte, Sie sitzen drüben im Fachbereich der Psychologen.«
»Normalerweise schon, aber montagnachmittags vertrete ich Professor Arbiter hier im Medical Center.«
Justus sah auf seine Uhr. »Ich würde wirklich gerne mit Ihnen reden, aber meine Freunde warten auf mich und ich glaube nicht, dass man eine Hand durch Psychotherapie heilen kann.«
»Ich kann dich nicht aufhalten«, sagte Maria Elena Fernandez freundlich. »Aber ich würde es sehr begrüßen, wenn du morgen Nachmittag zu mir in die Sprechstunde kommen würdest.«
»Ich denke, Sie sind bis nächste Woche ausgebucht!«
»Du hast ein gutes Gedächtnis. Aber ich werde es schon schaffen, mir eine halbe Stunde für dich freizuschaufeln.«
Justus willigte schließlich ein und verabschiedete sich von der Psychologin. An der Rezeption hinterließ er seine Handynummer, damit er für Rückfragen erreichbar war. Seine Kopfschmerzen waren inzwischen noch stärker geworden. Trotzdem zwang er sich zu einem Lächeln.
»Es war Garvine! Er hat Justus eine neuartige Frosch-Droge verabreicht«, sagte Peter am Abend voller bitterer Entschlossenheit. Er saß gemeinsam mit Bob in der Teeküche. Zuerst war Taylor-Jackson von der Schlange gebissen worden und nun lag Justus mit einem kalten Waschlappen auf der Stirn im Nebenzimmer. Der Erste Detektiv war mit starken Kopfschmerzen und einer unangenehm pochenden Hand aus dem Krankenhaus gekommen. Er hatte eine Schmerztablette genommen und sich dann anschließend gleich hingelegt.
»Wenn es Garvine war, wie hat er es dann gemacht?« Bob öffnete den Kühlschrank, obwohl er gar keinen Hunger hatte. Das Pilz-Getränk von Taylor-Jackson hatte sich farblichverändert. Anscheinend waren die Pilze gewachsen. Die Schleimfäden bildeten ein dichtes Geflecht.
»Wir müssen den Kerl heute Nacht schnappen und ihn ausfragen!« Peter schlug mit der Faust auf den Tisch. »Er soll uns sagen, was er mit Justus gemacht hat!«
»Wie willst du
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