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Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Buchna
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Witwe zu haben. Kritisch wird es, wenn das ›Wie‹ der Reaktion in keinem Verhältnis mehr zum ›Was‹ des Reizes steht.«
    »Zum Beispiel wenn man beim Anblick einer harmlosen Hausspinne in Panik gerät«, folgerte Justus.
    »Exakt. Charakteristisch für die krankhafte Spinnenfurcht ist, dass man sie überall auf der Welt antrifft, auch in nördlichen Regionen, in denen es überhaupt keine für den Menschen gefährlichen Spinnen gibt. Kann sich jemand ein Erklärungsmodell für diese irrationale Furcht vorstellen?«
    Wieder meldete sich der blonde Student mit dem Dreitagebart. »Ich habe mal gelesen, dass Arachnophobie genetisch im Menschen verankert ist. Vor tausenden von Jahren, als es vielleicht noch viel riesigere Spinnen als diese da gab, konnteein einziger Giftbiss ja den sofortigen Tod bedeuten. Also lernte der Mensch im Lauf der Evolution, sich aus Selbstschutz vor Spinnentieren zu fürchten.«
    Dr. Fuller nickte. »Das ist in der Tat eine gängige Theorie.«
    »Also, für mich ist das Schlimmste an Spinnen, dass sie urplötzlich und völlig lautlos direkt in meiner Nähe auftauchen«, erklärte eine blasse Studentin mit hüftlangen, kastanienbraunen Haaren. »Man sitzt irgendwo oder liegt gerade gemütlich im Bett, dreht sich um   – und plötzlich ist da so ein grässliches, langbeiniges Viech an der Wand!«
    Ein belustigt-mitfühlendes Raunen ging durch die Reihen.
    »Außerdem sind diese Biester einfach verdammt schnell. Meine Mutter hat mal einen halben Nachmittag gebraucht, um so eine fette, schwarze Spinne in unserem Wohnzimmer zu erwischen. Mom ist halb wahnsinnig geworden.«
    » Mutter ist aus verhaltenspsychologischer Sicht ein sehr gutes Stichwort«, stellte die Dozentin lächelnd fest und blickte reihum. »Hat jemand eine Idee, warum?«
    Diesmal kam Justus dran. »Wenn Furcht nicht genetisch bedingt, sondern ein erlerntes Verhalten ist, spielt natürlich das persönliche Umfeld eine große Rolle. Kleinkinder orientieren sich ja am Verhalten der Eltern, Geschwister und anderer Verwandter. Wenn einer davon an Arachnophobie leidet, erlebt das Kind diese Angst sehr intensiv mit und ›lernt‹, dass alle Spinnen böse und gefährlich sind.«
    Dr. Fuller strahlte. »Ausgezeichnet auf den Punkt gebracht. Für die Theorie eines erlernten Verhaltens spricht auch, dass Arachnophobie bei Naturvölkern, die täglich mit Spinnen jeglicher Art konfrontiert sind, nahezu unbekannt ist.«
    Die blasse Studentin lächelte schief. »Zu blöd, dass meine Mutter nicht im Dschungel aufgewachsen ist   …«
    Nachdem sich die Studenten wieder gesetzt hatten, berichtete Dr. Fuller im weiteren Seminarverlauf von verschiedenen therapeutischen Maßnahmen zur Behandlung von Arachnophobie. Kurz vor Ende der Doppelstunde stand sie auf und ging einige Schritte in den Saal hinein. »Zum guten Schluss, sozusagen als ermunterndes Anschauungsbeispiel für alle Skeptiker, möchte ich einer oder einem von Ihnen die Gelegenheit zu einem kleinen Rendezvous mit Clarice bieten. Wer also mutig genug ist, der möge nun vortreten.«
    Justus hatte sich bereits halb erhoben, da hielt er entgeistert inne. Soeben war die rothaarige Studentin, die vor einigen Tagen noch wegen eines Weberknechts in Panik geraten war, aufgesprungen und schlenderte nun zum Pult.
    »Ladies and gentlemen, wir haben eine Kandidatin!«, verkündete Dr. Fuller strahlend, nahm die Spinne behutsam aus dem Terrarium und setzte sie der völlig entspannt wirkenden Rothaarigen unter leisen »Ooohs« und »Aaahs« der Zuschauer auf ihre ausgebreiteten Händen. Justus konnte kaum fassen, was er da sah. Die lächelnde Studentin schritt nun langsam die Reihen ab, damit jeder einen Blick auf die riesige Vogelspinne werfen konnte, die hin und wieder eines ihrer behaarten Beine bewegte. Dabei strahlte das Mädchen eine Gelassenheit aus, als hielte sie einen niedlichen Hamster in der Hand   …
    Peter fühlte sich, als hätte man ihm gerade die Hose heruntergezogen und einen großen Scheinwerfer auf ihn gerichtet.
    »Äh   … Entschuldigung, das   … war ein Missverständnis. Ich   … wollte eigentlich gar nicht   –«
    »Nur keine falsche Bescheidenheit, Mr   Shaw«, wiegelte Mrs   Berany lächelnd ab. »Lassen Sie uns an Ihrer neuesten Schöpfung teilhaben!«
    Über dreißig Augenpaare waren neugierig auf ihn gerichtet. Es gab kein Zurück mehr. Zögernd erhob sich Peter und blickte auf seinen Zettel. Erst jetzt stellte er entsetzt fest, was genau er da gerade in

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