Die drei Steine der Macht
Haltestelle angesagt, und er musste aussteigen.
Auch die junge Frau erhob sich. Sie stieg vor Max aus der Bahn, und all seine Hoffnungen schienen sich mit jedem Schritt, den sie sich entfernte, aufzulösen. Plötzlich löste sich der Knoten in seiner Zunge.
„Einen Moment, bitte warten Sie.“
Die junge Frau blieb stehen und drehte sich zögernd um. Max machte zwei Schritte auf sie zu, blieb aber dann bei dem Anblick von ihrem ängstlich misstrauischen Gesichtsausdruck stehen.
Nach ein paar Augenblicken schien sie die Entscheidung zu treffen, dass er wohl nicht gefährlich war, und kam zu ihm.
Max räusperte sich und fragte dann mit heiserer Stimme:
„Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob wir uns schon mal gesehen haben, mir fällt nur nicht ein, wo.“
Sie zog die Augenbrauen hoch, und Max wurde rot. Sie musste das Ganze für eine ganz dämliche Anmache halten. Max fühlte, wie er unter ihrem spöttischen Blick schrumpfte. Dann lächelte sie und Grübchen tanzten auf ihren Wangen.
„Ich fahre oft mit der Bahn.“
Max sank weiter in sich zusammen.
„Ich nicht ... Vielleicht habe ich das auch nur ... geträumt.“
Er wagte es kaum, ihr in die Augen zu sehen. Sie würde sich einfach umdrehen und ihn vergessen. Stattdessen hörte er ihr leises Lachen. Max sah auf, und ihm wurde wieder warm.
Sie streckte Max die Hand hin, und vorsichtig ergriff er sie.
„Ich bin Anemone Eisenberg.“
Sie legte den Kopf schief, auf seinen Namen wartend. Dort, wo eben noch das schmerzende Loch war, glühte plötzlich wieder das Licht, das ihn wärmte. Er legte die zweite Hand auf ihre, Freude strahlte aus seinen Augen.
„Ich bin Max Anders.“
Der Zauber entscheidet selbst, was geschieht.
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