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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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Legen Sie es mir auf den Tisch, ich will es mir vorher noch mal ansehen. Ich faxe es dann selbst weg.“
    Und raus war er. Die Tür fiel hinter ihm krachend ins Schloss. „Na hoffentlich“, dachte sich Max. Allerdings war er sich sicher, dass die Zeichnungen morgen noch genauso daliegen würden. Wie immer.
    Ein Blick auf die Uhr. In knapp einer Stunde wäre Feierabend. Theoretisch. Praktisch wohl eher in zwei bis drei Stunden. „Hör auf zu träumen, ran an die Arbeit!“, ermahnte Max sich selbst. Ein weiteres Türschlagen und ein anschließendes Beben, das sich durch den ganzen Bürotrakt bewegte, sagte ihm, dass der Chef das Gebäude verlassen hatte. Mit ein bisschen Glück würde er von weiteren Störungen verschont bleiben.
    Um halb vier legte Max mit einem erleichterten Seufzer einen Stapel Zeichnungen auf den Schreibtisch seines Chefs. Nun schnell weg hier, bevor sich noch etwas zwischen ihn und seinen Feierabend stellte. Flink war alles ausgeschaltet und die Brotbüchse in den Rucksack geworfen. Die Sekretärin hatte sich schon längst verkrümelt, und die Werkhalle war ebenfalls leer. Wieso war er immer der Letzte?
    Max stellte sich den Geschmack des frischen, heißen Kaffees vor, den er sich gleich zu Hause kochen würde, dazu das Stück von Mutters leckerem Käsekuchen von ihrem gestrigen Geburtstag.
    Voller Vorfreude schlug er die Autotür zu, steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn und ... nichts passierte. Der Anlasser heulte zwar, aber das Auto sprang nicht an, auch nicht beim zweiten und dritten Versuch. Schließlich gab Max auf. Wütend schlug er auf das Lenkrad. Das konnte doch einfach nicht wahr sein!
    Schlecht gelaunt stand Max zwei Stunden später an der Straßenbahnhaltestelle. Er hatte eine halbe Stunde auf den Abschleppwagen warten müssen, und dann hatte sich noch herausgestellt, dass die Reparatur ein paar Tage dauern würde. Das passte ihm überhaupt nicht in den Kram. Dies war jetzt schon die zweite Reparatur in diesem Jahr. Allmählich wurde es wirklich Zeit für ein neues Auto oder zumindest ein nicht ganz so altes.
    Die volle Straßenbahn verbesserte seine Stimmung auch nicht gerade. Der Typ, der sich neben ihn gesetzt hatte, stank nach einer Mischung aus ungewaschenen Klamotten, Alkohol, Zigarettenqualm und nach noch irgendetwas, über das sich Max lieber keine Gedanken machte. Während er sich bemühte, nur durch den Mund zu atmen, machte er sich innerlich Notizen, was er noch zu erledigen hatte. Zahnpasta kaufen (der Typ hatte sich bestimmt noch nie die Zähne geputzt!), Bahnverbindung für morgen heraussuchen. Der Friseur würde warten müssen (hoffentlich hatte der Kerl keine Flöhe oder Läuse!).
    Max hielt es nicht mehr aus. Er hätte komplett die Luft anhalten müssen, um von dem penetranten Duft seines Nachbarn nichts mehr mitzubekommen. Er stand auf und drängelte sich in Richtung Tür. Der Gestank schien ihm zu folgen, darum stieg er eine Station eher aus und atmete tief durch.
    Müde kam Max nach Hause. Der Supermarkt war nicht weniger voll gewesen als die Straßenbahn, und er hatte ganze zwanzig Minuten gewartet, um seine Tube Zahnpasta bezahlen zu können. Viel Zeit bis zum Schlafengehen war nicht mehr. Etwas essen, fernsehen, duschen und ab ins Bett. Was für ein Tag.
    Müde ließ Max später den Kopf auf das Kissen sinken. Er rutschte ein paar Mal mit dem Hinterteil hin und her, bis es perfekt in der Kuhle ruhte, die er in monatelanger Kleinarbeit geformt hatte. Er zog die Decke bis zum Kinn, seufzte und schloss die Augen.
    Der morgige Tag würde immer noch viel zu früh beginnen, auch wenn er eine Stunde länger als heute schlafen konnte. Laut Fahrplan würde er eine halbe Stunde mit der Bahn brauchen. Und wenn er den Fußweg dazurechnete, musste er schon eine Stunde einplanen. Was für verschwendete Zeit. Vielleicht sollte er zu einer Werkstatt wechseln, wo er immer einen Ersatzwagen bekam. Max drehte sich auf die Seite. Das half ihm momentan auch nicht weiter.
    Schließlich schlief er ein.
Die andere Wirklichkeit
    Plötzlich bekam Max einen Tritt in die Seite, begleitet von einem zornigen Schrei und gefolgt von einem dumpfen Geräusch, als ob jemand hingefallen wäre.
    Noch halb im Schlaf, mit zugekniffenen Augen murmelte Max:
    „Raus aus meinem Bett!“
    Eine sich beinahe überschlagende Stimme schrie:
    „Welches Bett? Du liegst mitten im Weg, du Idiot!“
    Die Stimme schien einem älteren Jungen zu gehören. Grundsätzlich sprach er schon in einer

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