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Die drei ??? und das Aztekenschwert

Die drei ??? und das Aztekenschwert

Titel: Die drei ??? und das Aztekenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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Englisch sprechen.«
    »Ihr müßt auch keine zwei Sprachen beherrschen«, sagte Pico höflich. »Wir sind stolz auf unsere Abstammung, deshalb sprechen wir Spanisch. Aber wir sind Amerikaner wie ihr, also ist auch Englisch unsere Sprache.«
    Ehe Justus etwas erwidern konnte, platzte Peter ungeduldig heraus: »Was wollte denn dieser Cody damit sagen, als er meinte, ihr hättet euch da was eingebrockt?«
    »Aufgeblasenes Gerede, es hat nichts zu bedeuten«, sagte Pico voll Verachtung.
    Diego meinte unbehaglich: »Ich weiß nicht, Pico. Mr. Norris . . .«
    »Behellige andere nicht mit unseren Sorgen, Diego.«
    »Sie haben Sorgen?« fragte Justus. »Mit Cody und Skinny Norris?«
    »Eine Bagatelle, nicht der Rede wert«, erklärte Pico.
    »Uns die Ranch stehlen – für mich ist das keine Bagatelle!« sagte Diego.
    Bob und Peter machten große Augen. »Eure Ranch? Wie . . . ?«
    »Laß gut sein, Diego«, sagte Pico. »Stehlen ist ein hartes Wort.«
    »Welches Wort paßt denn besser?« fragte Justus.
    Pico überlegte kurz. »Vor einigen Monaten hat Mr. Norris die Ranch neben uns gekauft. Er will in der Nachbarschaft noch weitere Grundstücke erwerben und alles zu einem großen Gutsbesitz vereinigen – ich nehme an, als Geldanlage. Er wollte auch unsere Ranch aufkaufen, aber die ist alles, was wir haben, und obwohl er uns ein gutes Angebot machte, wollen wir nicht verkaufen. Da war Mr. Norris sehr verärgert.«
    »Wild ist er geworden, wie ein gereizter Stier«, sagte Diego mit einem Grinsen.
    »Es ist nämlich so«, fuhr Pico fort, »auf unserem Land ist ein alter Staudamm mit einem Rückhaltebecken am Flußlauf des Santa Inez Creek. Für seine große Ranch braucht Mr. Norris dieses Wasser. Als wir uns weigerten zu verkaufen, bot er uns noch mehr Geld. Und als wir dann immer noch nicht wollten, versuchte er uns nachzuweisen, unser Anrecht auf das Land, das uns seinerzeit die Spanier zugewiesen hatten, sei ungesetzlich.
    Damit hat es seine Ordnung. Unser Land gehört uns zu Recht.«
    »Er hat sogar durch Cody dem Sheriff meiden lassen, unsere Ranch sei bei einem Brand ein Umweltrisiko, weil wir nicht genug Leute haben«, sagte Diego empört.

    Mr. Norris verdient nach diesen bedenklich stimmenden Auskünften über seine Grunderwerbs-Taktik wohl kaum mehr Sympathie als sein  ungeratener Sprößling. Dieser dezente Hinweis auf eine mögliche Bedrohung der Hacienda  Alvaro scheint mir ein nicht ungefährliches Spiel mit dem Feuer . . .

    »Wer ist eigentlich dieser Cody?« wollte Bob wissen.
    »Der Gutsverwalter von Mr. Norris«, erklärte Pico. »Norris ist Geschäftsmann. Von der Landwirtschaft hat er keine Ahnung.«
    »Und der Sheriff war wegen der Feuergefahr anderer Meinung?« fragte Peter. »Ihre Ranch ist also sicher?«
    Pico seufzte. »Wir kommen schon zurecht, aber wir haben wenig Geld. Mit der Steuer sind wir im Rückstand. Davon hat Mr. Norris Wind bekommen, und da versuchte er durchzusetzen, daß unsere Ranch von den Finanzbehörden beschlagnahmt wird, damit er sie auf diesem Umweg kaufen kann. Also mußten wir schnellstens unsere Steuern bezahlen, und da . . .«
    »Da haben Sie bei einer Bank eine Hypothek aufgenommen«, sagte Justus ahnungsvoll.
    Peter runzelte die Stirn. »Was ist denn eine Hypothek, Just?«
    »Man beleiht ein Haus oder Grundstück, oder beides«, erklärte Justus. »Wenn man dann den Kredit nicht zurückzahlt, geht das Haus oder das Land an die Bank über.«
    »Das heißt also«, sagte Peter, »daß ich einen Kredit aufnehme, um meine Steuerschuld zu bezahlen, damit das Finanzamt mir die Ranch nicht wegnimmt, aber ich muß zugleich den Bankkredit zurückzahlen, sonst kassiert die Bank meine Ranch! Da komme ich ja vom Regen in die Traufe.«
    »Nein«, sagte Justus. »Steuerschulden muß man sofort und in voller Höhe begleichen, einen Kredit dagegen kann man in einzelnen Raten abtragen. Dabei entstehen zwar zusätzliche Kosten, weil man noch Zinsen bezahlen muß, aber man gewinnt dadurch Zeit, und kleine Zahlungen lassen sich leichter aufbringen.«
    »Ein Haken ist dabei«, sagte Pico mit einem Unterton von Empörung. »Ein Amerikaner mexikanischer Abstammung, der mehr Grundbesitz als flüssige Mittel hat, bekommt in Kalifornien nicht so leicht einen Bankkredit. Ein alter Freund und Nachbar, Emiliano Paz, hat uns gegen eine Hypothekensicherheit Geld geliehen, damit wir unsere Steuern bezahlen konnten. Jetzt können wir aber das Hypothekendarlehen nicht abtragen, und deshalb kommen wir zu

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