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Die drei ??? und das Aztekenschwert

Die drei ??? und das Aztekenschwert

Titel: Die drei ??? und das Aztekenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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eine kühle Brise die Straße entlang.
    »Ich seh’ Diego ja gar nicht«, sagte Bob mit einem scharfen Blick durch seine Brillengläser, als die drei sich dem Tor näherten.
    »Dafür ist ein anderer da!« sagte Peter mit einem unwilligen Laut.
    Gleich hinter dem Tor parkte ein kleines offenes Fahrzeug, halb Transporter und halb Personenwagen – einer der neuen Geländewagen. Ein breitschultriger, stämmiger Mann mit Cowboyhut, Jeansanzug und Cowboystiefeln hockte auf einem der vorderen Kotflügel. Neben ihm lehnte lässig ein großer magerer Junge mit langer Nase. Auf der Wagentür stand der goldene Schriftzug
    »Norris-Ranch«.
    »Skinny Norris!« Bob verzog unmutig das Gesicht. »Was hat der hier –«
    Ehe Bob seinen Satz zu Ende bringen konnte, hatte der große Junge die Freunde erspäht und rief herüber:
    »Wen haben wir denn da? Sherlock Holmes in Breitformat und seine zwei vertrottelten Spürhunde!« Skinny lachte boshaft.
    Skinny – sein voller Name war Skinner Norris – war der Erzfeind der drei ???. Als verwöhnter Sohn eines wohlhabenden Geschäftsmannes war Skinny ein fürchterlicher Angeber, der fortwährend zu beweisen versuchte, daß er klüger sei als Justus.
    Das glückte ihm zwar nie, aber er brachte es doch immer wieder zuwege, den drei ??? Prügel zwischen die Beine zu werfen. In einem Punkt war er ihnen gegenüber nämlich im Vorteil – er war ein paar Jahre älter und hatte schon den Führerschein und dazu einen eigenen Sportwagen. Für die drei Freunde war er also beneidenswert mobil, aber auch ganz und gar unausstehlich.
    Diese neueste Verhöhnung konnte Justus Skinny nicht durchgehen lassen. Er blieb dicht vor dem Sportplatztor stehen und sagte schlicht: »Hast du da eben jemanden reden hören, Bob?«
    »Sehen kann ich keinen«, gab Bob zurück.
    »Aber riechen tu’ ich irgendwen.« Peter schnüffelte. »Oder irgendwas.«
    Der stämmige Cowboy auf dem Kotflügel des Wagens lachte und sah Skinny an. Der große Junge wurde rot. Mit geballten Fäusten schritt er drohend auf die drei ??? los. Er wollte gerade etwas sagen, als eine neue Stimme laut wurde:
    »Justus Jonas! Es tut mir leid, daß ich zu spät komme. Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
    Ein schlanker Junge mit dunklem Haar und dunklen Augen kam vom Sportplatz durch das Tor. Er hielt sich so aufrecht, daß er größer wirkte, als er tatsächlich war. Er trug enge alte Jeans, Reitstiefel mit kurzem Schaft und ein weites weißes Hemd mit farbigen Stickereiborten. Er sprach akzentfrei, aber seine ausgewählte Redeweise ließ ahnen, wie sehr er noch dem alten spanischen Brauchtum verbunden war.
    »Was denn für einen Gefallen, Diego?« fragte Justus.
    Skinny Norris lachte. »Aha, du gibst dich neuerdings mit mexikanischen Zugereisten ab, Dicker? Sieht dir ähnlich. Sorg lieber dafür, daß er wieder nach Mexiko abhaut – tu’ uns allen einen Gefallen.«
    Diego Alvaro fuhr herum. Es ging so blitzschnell und glatt, daß er dicht vor Skinny stand, noch ehe der große Junge mit Lachen aufhören konnte.
    »Das wirst du zurücknehmen«, sagte Diego. »Du wirst dich entschuldigen.«
    Einen Kopf kleiner als Skinny, jünger und bei weitem nicht so schwer, hatte sich Diego vor dem größeren Jungen aufgepflanzt.
    Er sah so würdevoll aus wie ein spanischer Grande.
    »Denkste«, sagte Skinny. »Bei einem Mexikaner entschuldige ich mich doch nicht.«
    Wortlos verabreichte Diego dem grinsenden Skinny eine saftige Ohrfeige.
    »Hör mal, du kleiner –!«
    Skinny schlug den Jungen zu Boden. Doch sofort sprang Diego wieder auf die Füße und versuchte bei Skinny einen Treffer zu landen. Der große Junge schlug ihn noch einmal nieder. Diego stand auf, ging wieder zu Boden, stand wieder auf. Aus Skinnys Gesicht verschwand das Grinsen. Er stieß Diego von sich, auf die Fahrbahn hinaus, und blickte sich um, als hätte er gern jemanden hier, der dem ungleichen Kampf ein Ende setzen sollte.
    »He, könnte mal eben einer diesen Knilch –«
    Justus und Peter traten auf die beiden zu. Da sprang der stämmige Cowboy lachend vom Wagen auf.
    »Okay, Alvaro«, sagte der Cowboy. »Nun laß mal. Ziehst ja doch den kürzeren.«
    »NEIN!«
    Alle standen starr. Der schroffe Befehl kam von einem Mann, der scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war. Er sah aus wie eine ältere Ausgabe von Diego. Obwohl er viel größer war, hatte er den gleichen schlanken, aber kräftigen Körperbau und ebenfalls dunkles Haar und dunkle Augen. Auch er trug alte Jeans als

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