Die drei ??? und das Bergmonster
überhaupt nicht scheu.«
»Nur weil gestern nacht einer im Abfall gewühlt hat . . .« fing Mr. Smathers an.
»Ja, und ihn im ganzen Hof verstreut hat!« sagte Hammond.
»Dafür kann er doch nichts«, entgegnete Smathers. »Das Jahr war eben viel zu trocken. Im Hochland finden die Tiere nicht genügend Nahrung, also kommen sie ins Dorf. Wer wollte ihnen das Recht dazu streitig machen? Die Bären waren lange vor den Dorfbewohnern hier im Gebirge.«
»Dieser spezielle Bär aber nicht«, sagte Hammond. »Und wehe ihm, wenn er wiederkommt!«
»Sie Barbar!« entrüstete sich Smathers.
Kusine Kathleen schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
»Jetzt aber genug!« rief sie erbost. »Heute feiern wir unsere Hochzeit, und da soll uns kein Streit den Abend verderben.«
Unbehagliches Schweigen breitete sich am Tisch aus. Justus, der sich wegen eines unverfänglichen Gesprächsstoffs das Hirn zermarterte, dachte an die ausgehobene Grube, die ihm am Nachmittag hinter dem Haus aufgefallen war.
»Haben Sie für den Gasthof einen Anbau geplant?« fragte er Kathleen. »Da hat jemand hinterm Haus ausgeschachtet. Ist das eine Baugrube für ein neues Gebäude?«
»Das gibt ein Schwimmbecken«, sagte Hammond.
»Ein Schwimmbecken?« Patrick staunte. »Hier wollen Sie ein Schwimmbecken anlegen? Reichlich kühl zum Schwimmen.«
»Mittags wird es ganz schön heiß«, sagte Hammond. »Und natürlich wird es ein beheiztes Schwimmbad. Wenn wir die Anzeigen für die Wanderfreunde aufgeben, können wir nicht nur unberührte Natur, sondern auch einen erfrischenden Sprung ins kühle Naß am Abend bieten. Wir könnten das Becken sogar überdachen und dann auch im Winter benutzen. Stellt euch vor: am selben Tag erst skilaufen, dann schwimmen!«
»Sie haben ja große Pläne, wie?« sagte Mr. Jensen. In seiner Stimme lag ein gereizter Ton, der Justus auffiel.
»Stört Sie das etwa?« fragte Hammond.
Ehe Jensen antworten konnte, hörte man hinter dem Haus ein metallisches Klappern und dann eine große Abfalltonne mit Gepolter umstürzen.
Hammond stieß seinen Stuhl zurück und ging entschlossen zu dem schmalen Einbauschrank unter der Treppe.
»Nicht!« schrie Smathers.
Hammond wandte sich vom Schrank ab. Er hielt ein Gewehr in den Händen, offenbar mit allen Finessen ausgestattet.
»Unterstehen Sie sich!« Mr. Smathers sprang auf und rannte zur Küche.
»Lassen Sie das, Smathers!« Hammond lief dem kleinen Mann hinterher. Patrick, Kenneth und die Jungen folgten. Sie kamen gerade zurecht, um zu sehen, wie Smathers die Hintertür aufriß.
»Geh fort!« schrie Smathers. »Versteck dich! Bleib hier weg!« Hammond ergriff Smathers am Arm und schleuderte den kleinen Mann zur Seite. Die Jungen sahen gerade noch eine mächtige dunkle Gestalt zu den Bäumen hin flüchten, die den Skihang säumten. Dann erschien Hammond auf der Schwelle. Er riß das Gewehr hoch und legte an. Es gab ein leises Schwirren.
»Verflucht!« sagte Hammond.
»Vorbeigeschossen, wie?« frohlockte Mr. Smathers.
Hammond trat in die Küche zurück. »Man sollte Sie windel-weich prügeln!« fuhr er Smathers an.
Peter faßte Justus am Arm und ging mit ihm ins Wohnzimmer.
»Hast du dir das Gewehr angesehen?« flüsterte Peter, ehe sie wieder am Eßtisch anlangten.
Justus nickte. »Ein Betäubungsgewehr«, sagte er leise.
»Sonderbar. Warum rückt man einem Bären mit einem Betäubungsgewehr zu Leibe, wenn es im Haus ein richtiges Gewehr gibt?«
Wer schleicht durch die Nacht?
Justus Jonas bohrte mit den Zehen im Futter seines Schlafsacks und starrte in die Dunkelheit. »Die drei Detektive haben wieder einen Fall!« sagte er laut.
Bob lag im Zelt neben Justus. Er drehte sich um und stützte sich auf einen Ellbogen. »Sollen wir jetzt doch nach Kusine Kathleens Schlüssel fahnden?« fragte er.
»Nein. Patrick und Kenneth haben nach dem Abendessen mit mir gesprochen. Sie wollen, daß wir Kusine Kathleens frisch angetrauten Ehemann unter die Lupe nehmen. Er ist ihnen gar nicht geheuer.«
An Bobs anderer Seite gähnte Peter laut. »Mir ist der Bursche auch nicht geheuer«, sagte er. »Der Kerl ist ja schießwütig.
Immerhin haben wir heute nachmittag doch nur ins Büro reingeschaut, und gleich drohte er, auf uns zu schießen.«
»Und er benutzte ein Betäubungsgewehr, um einen Bären zu verjagen«, sagte Justus. »Das ist doch ganz unsinnig. Wieso hat der überhaupt ein Betäubungsgewehr? Aber nicht die Gewehre machen Patrick und Kenneth Sorgen, sondern das
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