Die drei ??? und das Gespensterschloss
beiden.«
»Bitte, Sir?« Sie drehten sich um. Mr Hitchcock sah sie stirnrunzelnd an.
»Ich glaube, dass ihr nicht ganz aufrichtig wart. Was war es denn, das ich nach Miss Larsons Ansicht unbedingt sehen sollte? Doch kaum eure Karte?«
»Es ist so –«, begann Justus zögernd, »ich kann andere Leute gut imitieren. Miss Larson dachte, Sie würden sich dafür interessieren, wie ich Sie als Jungen darstelle.«
»Mich – als Jungen?« In der Stimme des berühmten Mannes grollte es, seine Züge verfinsterten sich. »Wie meinst du das, bitte?«
»So, Sir.« Wieder schien sich Justus’ Gesichtsform völlig zu verändern. Seine Stimmlage wurde tiefer, er sprach mit blasiertem Akzent. Er war ein anderer Mensch.
»Ich könnte mir denken, Sir«, sagte er in ganz fremdem Tonfall, »dass Sie irgendwann sich selbst als Junge in einem Film auftreten lassen wollen, und für diesen Fall –«
Mr Hitchcock hatte die Brauen zusammengezogen. Sein Gesicht lief vor Unmut rot an. »Fürchterlich!«, sagte er. »Hör auf damit – sofort!«
Justus wurde wieder er selbst. »Finden Sie nicht, dass ich Sie gut getroffen habe?«, fragte er. »Ich meine, Sie in meinem Alter?«
»Niemals. Ein aufgeweckter, aufrechter Bursche war ich – auf keinen Fall so wie diese plumpe Karikatur, die du mir da vorgesetzt hast!«
»Dann werde ich wohl noch etwas üben müssen«, seufzte Justus. »Meine Freunde sagen immer, es sei recht gut.«
»Ich verbitte mir das!«, donnerte Alfred Hitchcock. »Ich verbitte mir das ausdrücklich! Versprich mir, dieses Schaustück niemals wieder aufzuführen, und ich … zum Kuckuck, ich werde ein Vorwort für euer Buch schreiben.«
»Vielen Dank, Sir!«, sagte Justus. »Dann wünschen Sie also, dass wir uns um ein Spukhaus für Sie bemühen?«
»Ja, ja – meinetwegen. Ich kann euch nicht versprechen, dass ich davon Gebrauch mache, wenn ihr eines finden solltet, aber sucht nur mal. Und seht zu, dass ihr verschwindet, ehe ich den letzten Rest meiner Selbstbeherrschung verliere. Für Burschen wie dich sehe ich ganz schwarz, Justus Jonas. Du bist einfach zu schlau, junger Mann, und das kann kein gutes Ende nehmen.«
Justus und Peter liefen schleunigst hinaus zum Wagen, und Alfred Hitchcock blieb in düsteren Gedanken zurück.
Wen wundert das? Ich fand mich an die Wand gedrückt, überrumpelt, an der Nase herumgeführt. Diese »drei Detektive« hatten sich viel zu gründlich mit mir beschäftigt (ah, welch garstige, rohe Karikatur!). Was bleibt mir anderes übrig, als mich mit ihnen zu beschäftigen?
Man spricht vom Gespensterschloss
Es war spätnachmittags. Keuchend schob Bob Andrews sein Fahrrad den Weg zum Grünen Tor I entlang. Ausgerechnet jetzt ein Plattfuß!
Er stellte das Rad auf dem Hof ab. Drüben beim Büro hörte er Mrs Jonas’ Stimme, sie gab Patrick und Kenneth, den beiden Helfern ihres Mannes, Anweisungen. Justus und Peter aber waren nicht in der Werkstatt.
Bob hatte damit gerechnet. Er trat hinter die kleine Druckmaschine und schob ein altes Stück Eisengitter zur Seite, das wie zufällig gegen eine Werkbank gelehnt war. Dahinter lag ein weites, langes Rohrstück. Bob schlüpfte in die Öffnung hinein, zerrte das Gitter hinter sich wieder an seinen Platz und kroch in der Röhre vorwärts, so schnell er es mit seinem Gips schaffte. Das war Tunnel II, einer von mehreren Geheimgängen, die in das Hauptquartier der Jungen führten. Der Gang endete an einer Holzplatte. Bob drückte dagegen, sie ließ sich zur Seite schwenken, und er war am Ziel.
Die »Zentrale« war ein fast zehn Meter langer Campinganhänger, den Titus Jonas vor einem Jahr gebraucht erstanden hatte. Er war bei einem Unfall stark beschädigt worden und fand keinen Käufer mehr, weil die Wände zu sehr verbeult waren. Der Onkel hatte Justus deshalb erlaubt, den Wagen als eine Art Büro zu benutzen.
Im Laufe der Monate hatten die drei Jungen mithilfe von Patrick und Kenneth allmählich ganze Berge von Altmaterial um den Wagen aufgeschichtet. Von außen war er jetzt überhaupt nicht mehr zu sehen – ein Stapel Eisenstangen, eine verbogene Feuerleiter, ein Haufen Bauholz und anderes verbargen ihn.
Mr Jonas hatte anscheinend ganz vergessen, dass er noch da stand. Und außer den Jungen wusste niemand, dass der nun so sicher versteckte Wagen als Büro, Labor und Dunkelkammer eingerichtet war und dass mehrere geheime Zugänge zu ihm führten.
Als Bob am anderen Ende der Röhre herauskrabbelte, sah er Justus in seinem
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