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Volltreffer ins Herz

Volltreffer ins Herz

Titel: Volltreffer ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nik S. Martin
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1.
     
     
    Olli stand am Spielfeldrand, ein Fuß auf dem Rasen, der zweite auf der Metallstange, die den oberen Rand des abgrenzenden Geländers bildete. Aufwärmen und Dehnübungen waren angesagt und seine Teamkollegen taten das Gleiche, wie er. Gerade, als er das Standbein gewechselt hatte, ertönte ein Pfiff.
    „Kurze Unterbrechung, Jungs!“, rief Volker, ihr Trainer.
    Olli drehte sich zu ihm um und erstarrte. Neben Volker stand ein Typ, von dem Olli genau wusste, dass er der Neuzugang der Mannschaft war. Markus Irgendwas … der, Erzählungen nach, einiges an Talent besaß und dieses nun in ihrem Verein unter Beweis stellen sollte.
    Der Neuzugang an sich war für Olli kein Problem, das gab es öfter. Dieser allerdings fesselte Olli bereits auf den ersten Blick.
    ‚Scheiße‘, dachte er und schluckte schwer.
    „ Hallo Leute! Solltet ihr noch nichts von mir gehört haben, ich bin Markus Koster und in Zukunft schieße ich die Tore für diesen Club.“
    Begrüßende Erwiderungen folgten. Olli hingegen verdrehte gedanklich die Augen. Eingebildeter Arsch – das war sein erster Eindruck von dem neuen Spieler. Nein, sein zweiter. Der erste war ‚heißer Typ‘ gewesen.
    „Also los, macht weiter“, kam die Anweisung von Volker.
    Olli beachtete Markus nicht weiter und setzte seine Dehnübungen fort. Im anschließenden Training zeigte der Neue, was er mit seinen Worten gemeint hatte. Tobias hatte ganz schön Mühe, seinen Kasten sauber zu halten. Zähneknirschend musste Olli sich eingestehen, dass Markus mit seiner Ankündigung wohl nicht übertrieben hatte. Der Mann konnte mit dem Ball umgehen – und der Vereinsvorstand hatte sich bei der Verpflichtung nicht vergriffen. Würde es in den Spielen ebenso laufen, hätten sie schnell eine bessere Position in der Regionalliga inne …
    Die Selbstsicherheit, die Markus auf dem Rasen präsentierte, war faszinierend. Olli ertappte sich dabei, dass er immer wieder zu der Position des Stürmers sah, sein Blick auf den blonden Kerl lenkte, dessen blaue Augen zu strahlen schienen, sobald er das Tor anvisierte. Er war sich schnell sicher, dass dieser Mann seine Konzentration empfindlich stören würde. Was musste der auch so verdammt gut aussehen?
    Er hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, knallte ihm der Ball gegen den Kopf. Volker brüllte; Oleg, einer der Mittelfeldspieler, der mit Olli die Pässe übte, lachte laut auf.
    „Verdammt!“, presste Olli durch die Zähne. Er musste sich den Neuen aus dem Kopf schlagen, bevor noch mehr Bälle gegen selbigen trafen, weil er nicht bei der Sache war.
     
    Als die Trainingszeit endlich vorbei war, atmete Olli erleichtert auf. Das war eigentlich ga r nicht seine Art. Von Kindesbeinen an schlug sein Herz für den Fußball, für diesen Verein, bei dem er als Bambini mit fünf Jahren das erste Mal Fußballschuhe an den Füßen gehabt hatte.
    Mit vierzehn hatte er das erste Mal gemerkt, dass er anders als die anderen Jungs war , Mädchen ihn nicht verlocken konnten. Ihn persönlich hatte es nie gestört, die Teamkollegen weckten nie sein Interesse, weshalb er diese Tatsache bislang für sich behalten hatte. Und jetzt?
    Ollis Herz raste, als sie in der Umkleide standen. Er konnte nichts dagegen tun, schimpfte seinen Körper einen Verräter, weil der es ihm so schwer machte, Markus zu ignorieren. Der schälte gerade seinen Traumkörper aus den Trainingsklamotten, warf sich ein Handtuch über die Schulter und verschwand schwatzend mit ein paar anderen Jungs in der Dusche.
    „Was ist denn los mit dir?“ Luke klopfte Olli freundschaftlich auf die Schulter. Der zuckte mit den Schultern und streifte die Schuhe ab.
    „Ich weiß nicht, scheint nicht mein Tag heute“, erwiderte er.
    „Das hat man gemerkt.“ Luke grinste und ließ sich neben Olli auf die Bank fallen. „Und, was hältst du von dem neuen Mann?“
    „Er scheint ganz okay zu sein.“
    „Okay? Hast du gesehen, was für Bälle der versenkt hat? Ich sag dir, der ist jeden Euro wert!“
    Olli konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „War ten wir ab, was das erste Spiel bringt …“
    „Yeah. Ich glaube, ich muss meine Schwester vom Platz fernhalten. Wenn sie Markus sieht , wird sie mich so lange nerven, bis ich sie ihm vorgestellt habe.“
    Olli zog sich das Shirt über den Kopf und stopfte es in seine Tasche. „Sei mir nicht böse, aber bisher musstest du Cathy jedem vorstellen.“
    Der Halbire zog eine Schnute, nickte aber. „Was kann ich dafür, wenn die Kleine auf

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