Die drei ??? und das Riff der Haie
gesehen, wie ihr den mit hierhergebracht habt!«
»Wir wissen noch nichts darüber«, sagte Peter.
»Dann mach ihn auf!« rief Justus.
MacGruder und Kapitän Jason traten näher, als Peter die massiven Stahlschließen des Behälters öffnete und den Deckel abhob. Er griff in den wassergefüllten Kanister und holte eine kleine Stahlkassette heraus, stark korrodiert und mit Muscheln und Tang bedeckt, aber sonst unversehrt und dicht verschlossen!
»Da sind ja Zeichen drauf«, stellte MacGruder fest.
Peter zog sein Tauchermesser und schabte an der verkrusteten Oberfläche herum. Die Kassette hatte einen schwarzen Lacküberzug gehabt, aber die Farbe war fast völlig zerfressen, und der graue Stahl kam zum Vorschein, wo Peter kratzte. In das Metall waren japanische Schriftzeichen und ein seltsames Emblem eingeschlagen.
»Das ist das Emblem der Kaiserlichen Japanischen Flotte!« rief Kapitän Jason. »Diese Kassette muß dem Kommandanten des U-Boots gehört haben, zur Aufbewahrung wichtiger Urkunden!«
Peter sprengte das Schloß und stemmte die Kassette auf. Im Innern befand sich ein dickes Päckchen, in festes Öltuch eingeschlagen und gut verschnürt. Es war kein Wasser in die Kassette eingedrungen, und das Öltuch war noch gut erhalten.
»Die Kassette ist wasserdicht. Der japanische Kapitän hatte sie sicherlich rundum versiegelt«, sagte Kapitän Jason.
Peter schnitt die starke Verschnürung durch, die eher nach kräftigen Darmsaiten als nach Bindfaden aussah, und wickelte das Päckchen aus. Zum Vorschein kam ein kleines Notizbuch mit festem Leineneinband, worauf das gleiche Emblem und noch weitere japanische Schriftzeichen geprägt waren.
»Das Logbuch des U-Boots!« erkannte Mr. MacGruder.
Peter schlug das Buch auf. Er machte ein langes Gesicht. »Das ist japanisch!« stellte er ganz enttäuscht fest.
Justus kaute auf seiner Lippe herum. »Natürlich, was sonst? Wir werden es sofort zum Festland bringen. Vielleicht kann Mr. Crowes Gärtner Torao es uns vorlesen. Ist sonst noch etwas in der Kassette?«
Peter schüttelte den Kopf.
»Aber in dem Behälter ist noch etwas!« rief Mr. MacGruder, als er im Innern nachgesehen hatte. Er griff hinein und holte einen schweren goldenen Ring heraus. Verschlungene Blätter und japanische Schriftzeichen waren darin eingraviert. Die Zeichen liefen rings um einen großen roten Stein.
»Es ist bestimmt ein echter Rubin«, sagte Mr. MacGruder. »Ein Männerring ist das. Und er sieht ziemlich alt aus. Viel älter noch als aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Seht ihr, wie die Gravur vom Tragen schon ganz glattpoliert ist?«
Alle schauten schweigend auf das Logbuch und den Ring. Peter faßte die unausgesprochenen Gedanken in Worte. »Von wegen Schatz«, sagte er enttäuscht.
»Aber genau das wollte der Taucher sich holen«, sagte Justus.
»Und er hat sich dazu mächtig angestrengt«, setzte MacGruder hinzu.
»Es sei denn«, sagte Kapitän Jason, »er nahm die Sachen an sich zum Beweis, daß er hier unten war, oder auch als Souvenir, und der eigentliche Schatz ist noch immer im U-Boot!«
Justus schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, daß die Kassette und der Ring für ihn beliebige Mitbringsel oder zufällige Fundstücke waren. Er hat sicher genau gewußt, was er wollte und wo es sein mußte. Ja, ich möchte behaupten, daß jemand vom U-Boot den Ring am Finger getragen hatte, und daß unser Taucher ihn einem Skelett abgenommen hat!«
»Dann sind vielleicht«, rief Peter, »das Logbuch und der Ring in Wahrheit Hinweise auf das Versteck des eigentlichen Schatzes!«
»Das ist sehr wohl möglich«, sagte Mr. MacGruder. »Justus hat recht – ihr müßt das Logbuch und den Ring sofort an Land bringen. Wir melden uns am besten über Funk bei eurem Freund Bob und Mr. Crowe.«
»Dazu brauchen wir das Motorboot«, sagte Peter. »Sagen Sie Samuels lieber gleich, er soll es nicht hochziehen.« Peter grinste.
»Hoffentlich riskiert Just es diesmal, ins Boot zu steigen.«
Justus zuckte zusammen, aber sein rundes Gesicht trug eine fest entschlossene Miene zur Schau. »Immerhin muß ich mich nicht abseilen, um an Bord zu kommen!«
Lachend liefen sie alle hinüber zum Funkraum.
Bob saß noch auf der Couch in Mr. Crowes Arbeitszimmer. Mr. Crowe lehnte hilflos im Sessel beim Funkgerät, und Yamura schritt im Raum auf und ab. Die Brüder Connors gähnten und räkelten sich voll Unbehagen, während sich die Wartezeit dehnte.
»›Windrose‹ ruft Mr. Crowe! Bitte melden,
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