Die drei ??? und der Automarder
einfach nicht genug wissen. Ich schlage vor, daß wir unverzüglich zwei Wege beschreiten, um über die zerbrochenen Scheiben alles, das uns zugänglich ist, in Erfahrung zu bringen.«
»Und wie denkst du dir das, Justus?« fragte Paul neugierig.
»Erstens werden wir die Ausgangssituation nachstellen, indem wir einen Wagen an der betreffenden Straße parken und beobachten, ob irgendwer eine Scheibe zerbricht. Und dann . . .«
»Aber ihr wißt doch«, unterbrach Paul, »mein Vater läßt mich den Firmenwagen jetzt nicht mehr fahren.«
Justus lächelte. »Ich denke, wir können uns als Köder etwas weit Besseres beschaffen als euren Kastenwagen.«
»Und was ist der zweite Weg, Justus?« wollte Bob wissen.
»Wir starten mal wieder unsere Telefonlawine!«
Paul begriff natürlich nicht. »Was für eine Lawine?«
»Eine Telefonlawine«, erklärte Peter. »Das ist eine von Justus’
Erfindungen, womit wir Scharen von Jungen und Mädchen dazu bringen, nach etwas Bestimmtem Ausschau zu halten oder einen Ort zu beobachten. Jeder von uns ruft fünf Freunde an und bittet die, in unserem Sinne mitzuwirken, und dann ruft jeder von denen wiederum fünf Leute an, und so fort.«
»Alles klar«, entgegnete Paul. »Wenn sich jeder von uns an fünf Freunde wendet, und jeder von denen fünf weitere anspricht, und all die dann wiederum jeweils fünf . . . Mann, das wären fünfhundert Leute! Mit diesem Vorgehen könnten wir ganz Los Angeles erfassen!«
»Genau«, sagte Justus. »Aber wir wollen uns auf Rocky Beach beschränken. Wir werden die Telefonlawine einsetzen, um herauszufinden, ob in der Stadt in den letzten zwei Monaten noch andere Autoscheiben zu Bruch gegangen sind, und wann und wo das passiert ist.«
»Was machen wir als erstes?« fragte Peter.
»Wir können mit beidem zugleich loslegen«, verkündete Justus.
»Wir werden die Telefonlawine starten, und unser Anrufbeantworter wird die eingehenden Berichte speichern. Und in der Zwischenzeit können wir gemeinsam losziehen und unsere Falle stellen!«
»Den Täter überführen, der Autoscheiben einschlägt«, ergänzte Bob.
»Oder das Wirkprinzip ermitteln«, berichtigte Justus. »Immerhin könnte tatsächlich eine unsichtbare Kraft am Werk sein, die noch nicht erforscht ist!«
Zuweilen fällt ja der Erste Detektiv seinen Freunden mit seiner übertrieben präzisen und umständlichen Rede auf die Nerven. Doch wenn ich mir vornehme, wie er das Scherben-rätsel in Worte faßte, finde ich seine Aus drucksweise lediglich so glasklar wie eine tadellos geputzte Fensterscheibe: ». . . Ohne daß beim Fahrzeug eine Ursache oder ein Verursacher zu beobachten ist und ohne daß irgendwelche Spuren zurückbleiben!« Doch nicht verzagen, Freunde! Um euch bei der Stange zu halten, will ich zweierlei andeuten, wovon Justus jetzt noch nichts zu wissen scheint (rechnet doch der sonst so aufgeklärte Anführer der drei ??? mit einer unsichtbaren, noch nicht erforschten Kraft). Erstens: Scharfes, unablässiges Beobachten wird die drei ??? und euch über kurz oder lang zu einem »Verursacher« führen. Zweitens: Wer einen Ziegelstein durch ein Autofenster wirft, hinterläßt im Wagen eine unübersehbare Spur.
Wer einen kleineren Brocken nimmt, diesen aber mit größerem Kraftaufwand gegen das Glas schleudert, macht es den Spurenfahndern schon nicht mehr ganz so leicht. Das dürfte, denke ich, vorerst genügen.
Am Tatort
Es war schon fast dunkel, als Peter eilig zum Schrottplatz radelte.
Das zusätzliche Stück Nußtorte, das die Ursache für seine Verspätung war, lag ihm schwer im Magen. Als er sich dem Ge-lände näherte, bot sich ihm vor der Toreinfahrt ein eindrucks-voller Anblick. Es war der Rolls-Royce mit den goldenen Beschlägen, den die Jungen hin und wieder bei ihren Ermittlungen benutzten. Paul Jacobs stand daneben und musterte verblüfft das große, schwarz-goldene Automobil.
»Ich werd’ nicht mehr – was ist denn das?« fragte er, nachdem Peter herangefahren war.
»Das ist ein Oldtimer, ein Rolls-Royce«, gab Peter wahrheitsge-mäß Auskunft, und dann erklärte er Paul, wie Justus in einem Preisausschreiben den Wagen für dreißig Tage freie Fahrt gewonnen hatte, als die Jungen gerade ihr Detektivbüro gegründet hatten. Später hatte es ein dankbarer Kunde ermöglicht, daß die Jungen bei Bedarf den Wagen weiterhin benutzen konnten, mitsamt den Diensten des Chauffeurs von der Mietwagenfirma, des Engländers Morton. Gerade als Peter mit seiner Geschichte zu
Weitere Kostenlose Bücher