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Die drei ??? und der magische Kreis

Die drei ??? und der magische Kreis

Titel: Die drei ??? und der magische Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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gegründet worden, und Beefy war der Nachfolger. Durch ein tragisches Schiffsunglück war Beefy mit neunzehn Jahren Waise geworden, aber nach den testamentarischen Verfügungen, die Beefys Vater hinterlassen hatte, wurde William Tremayne Geschäftsführer und würde bis zu Beefys dreißigstem Lebensjahr den Verlag leiten.
    »Ich glaube, Beefys Vater wollte Beefy und sein Erbe damit nur vor Schaden bewahren«, hatte Mr. Grear eines Tages geäußert.
    »Der Junge war doch so unbeholfen. Kein Mensch traute ihm Talent fürs Büchermachen zu, aber er hatte es doch. Er hat ein gutes Gespür für Manuskripte und für Marktlücken. Aber trotzdem sind wir hier an William Tremayne gebunden, wenigstens noch bis April nächsten Jahres, wenn Beefy dreißig wird. Es ist schon eine große Schikane. Nur er hat über Ausgaben zu entscheiden, also muß ich jedesmal, wenn ich für ein Büro etwas brauche – und sei es nur eine Schachtel Bleistifte – die Bestellung von ihm gegen-zeichnen lassen!«
    Mr. Grear war immer ganz aufgebracht, wenn er mit den Jungen über William Tremayne sprach. Er sah auch jetzt aufgebracht aus, aber er redete nicht mehr weiter. Er saß noch immer in seinem Büro und starrte mißmutig in die Akten auf seinem Schreibtisch, als Peter losging, um die Post in die einzelnen Büros im Verlagsgebäude zu verteilen.

    Der Ex-Filmstar vertraut die Regelung aller finanziellen Angelegenheiten dem Ex-Chauffeur an; der Geschäftsmann kontrolliert sogar noch Bestellungen über Bleistifte. Recht unterschied-liche Einstellungen zu dem Leitwort »Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser«! Doch wir sollten nicht vorschnell urteilen und werten.

    Sitz der Amigos-Presse war ein altes zweigeschossiges Haus aus Lehmziegeln in der früher üblichen Bauweise und lag zwischen modernen Geschäftsbauten an der verkehrsreichen Pacifica Avenue in Santa Monica. Das Haus stammte aus der Zeit, als Kalifornien noch von mexikanischen Gouverneuren regiert wurde.
    Die Wände waren dick, wie immer bei dieser Bauart, und trotz der glühenden Sommerhitze war es in den Innenräumen kühl.
    Schmiedeeisernes Gitterwerk an allen Fenstern im Erdgeschoß verlieh dem Gebäude besonderen Reiz.
    Peters erste Anlaufstelle war die Buchhaltung, ein Saal gegenüber der Poststelle auf der anderen Seite des Flurs. Ein strenger Mann mittleren Alters stand der Abteilung vor und überwachte die Arbeit zweier mürrischer Damen, die dort mit Fakturiermaschinen und Stapeln von Rechnungen hantierten.
    »Guten Morgen, Mr. Thomas«, sagte Peter. Er legte dem Mann einen Packen Briefe auf den Schreibtisch.
    Thomas machte ein finsteres Gesicht. »Leg die Post in den Kasten auf dem Tisch dort drüben«, wies er Peter an. »Was ist eigentlich mit dir los? Kannst du dir nicht endlich so etwas Einfaches merken?«
    »Schon gut, Thomas«, sagte eine Stimme hinter Peter. Es war Mr. Grear. Er war auf den Flur herausgetreten und blickte Mr. Thomas scharf an. »Peter begreift das schon noch. Und vergessen Sie nicht, daß ich für die Poststelle verantwortlich bin. Wenn die Jungen etwas nicht richtig machen, so sagen Sie mir Bescheid, und dann rede ich mit ihnen.«
    Peter verließ schleunigst das Zimmer. Als er im Flur an Mr. Grear vorbeikam, hörte er den Verwaltungsleiter vor sich hinmurmeln:
    »Querkopf! Der hält es hier kein Jahr aus. Mir ist sowieso nicht klar, wie sie in der pharmazeutischen Firma mit dem Burschen fünf Jahre lang zurechtgekommen sind.«
    Peter sagte nichts dazu. Er hatte noch einige Briefe für die Empfangsdame, deren Arbeitsplatz in dem großen Raum im vorderen Teil des Gebäudes war. Er lieferte die Post ab, und dann stieg er ins Obergeschoß hinauf. Dort hatten die Lektoren, Graphiker und Hersteller ihre Büros.
    Mr. Grear und Mr. Thomas sprachen bis in den Nachmittag kein Wort mehr miteinander. Dann fiel die Kopiermaschine aus, die in einer Ecke der Poststelle stand. Das lieferte Anlaß zu einem heftigen Streit zwischen Mr. Thomas, der forderte, die Maschine müsse sofort repariert werden, und Mr. Grear, der dazu äußerte, der Kundendiensttechniker könne erst am nächsten Morgen kommen.
    Die beiden Männer waren noch mitten in ihrem aufgebrachten Wortwechsel, als Justus kurz vor vier hinaufging, um in den oberen Büroräumen die Ausgangspost abzuholen. Mrs. Paulson, Beefys Sekretärin, blickte auf und lächelte, als Justus vor ihrem Schreibtisch stehenblieb. Sie war eine mollige Dame mit glattem Gesicht, viele Jahre älter als Beefy, und zuvor hatte

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