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Die drei ??? und der Teufelsberg

Die drei ??? und der Teufelsberg

Titel: Die drei ??? und der Teufelsberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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geworden.
    Insgesamt gab es fünf Gebäude auf der Ranch: die Wohnba-racke für die Landarbeiter, eine große Scheune, eine kleinere Scheune, ein Wirtschaftsgebäude mit Küche und Vorratsräumen und schließlich das große Wohnhaus. Das war ein alter zweigeschossiger Bau aus Holzbalken und Lehmziegeln mit einer luftigen, überdachten breiten Veranda, die um das ganze Haus lief. Die Mauern waren über und über mit hell-und dunkelrot blühenden Kletterpflanzen bewachsen. Umzäunte Koppeln umgaben die Häusergruppe.
    Vor dem Küchenhaus standen Männer in Grüppchen beisammen und unterhielten sich offensichtlich über den Un-glücksfall. Sie sprachen leise, aber aus ihren Gesichtern waren Besorgnis und Empörung abzulesen. Die Jungen wollten gerade ins Wohnhaus eintreten, als aus der Nacht eine Stimme zu ihnen drang – eine tiefe, rauhe Stimme.
    »Wo habt ihr Burschen euch wieder rumgetrieben?«
    Auf der Veranda bewegte sich etwas, und die Jungen erkannten die kleine, magere Gestalt und das kantige, wettergegerbte Gesicht von Luke Hardin, dem Vorarbeiter auf der Ranch.
    »Ganz schön groß, die Ranch hier«, sagte Hardin. »Da verirrt man sich leicht mal.«
    »Wir sind an freies Land und Berge gewöhnt, Mr. Hardin«, erwiderte Justus. »Um uns brauchen Sie sich ganz bestimmt nicht zu sorgen.«
    Der Vorarbeiter trat einen Schritt näher. »Ich hab’ schon gehört, wo ihr gewesen seid. Im Tal der Wehklagen, was? Das ist aber gar nicht der richtige Ort für euch Grünschnäbel, hört ihr? Bleibt da schön weg in Zukunft!«
    Ehe die Jungen widersprechen konnten, ging die Haustür auf,und eine kleine, energische Frau mit grauem Haar und tief-braunem Gesicht kam aufgeregt heraus.
    »Unsinn, Luke!« fuhr Mrs. Dalton den Mann an. »Die Jungen sind keine kleinen Kinder mehr. Sie scheinen mir eine ganze Menge mehr Verstand zu haben als du.«
    »Das Tal der Wehklagen ist eine üble Gegend«, sagte Hardin eigensinnig.
    »Ein erwachsener Mann wie du«, rief Mrs. Dalton. »Und hat Angst vor einer Höhle!«
    »Ich hab’ keine Angst«, sagte Hardin langsam. »Und Tatsachen sehe ich ins Auge. Ich hab’ hier mein ganzes Leben zu-gebracht. Schon als Junge hörte ich vom Tal der Wehklagen.
    Damals glaubte ich kein Wort von diesen Geschichten, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher.«
    »Ach, dummes Zeug! Das ist doch lauter alter Aberglaube, und das weißt du ganz genau!« sagte Mrs. Dalton. Trotz ihrer beherzten Worte war Mrs. Dalton anzumerken, daß auch sie unsicher war.
    »Woher kommt denn Ihrer Meinung nach das Stöhnen, Mr. Hardin?« fragte Justus den Vorarbeiter.
    Luke Hardin blickte Justus aus zusammengekniffenen Augen an. »Weiß ich eben nicht, Junge. Das weiß überhaupt keiner.
    Wir haben nachgeschaut, aber niemand hat bisher was gefunden. Auf jeden Fall nichts Sichtbares.« Die Augen des Mannes schienen in der Dunkelheit aufzuglimmen. »Die Indianer sagen schon immer, daß keiner das Wesen aus der Urzeit zu Gesicht bekommt!«

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    »Luke!« empörte sich Mrs. Dalton.
    Aber der Mann ließ sich nicht zurechtweisen. »Ich sag’ ja nicht, daß ich die Geschichten glaube. Aber alles kann man nun mal nicht wegdiskutieren. Das Heulen aus der Höhle hat wieder angefangen, und eine Erklärung dafür hat immer noch keiner gefunden. Wenn es nicht das Urwesen ist, was ist es wohl dann?«
    Damit schritt Luke Hardin von der Veranda herunter und auf die Baracke zu. Mrs. Dalton sah ihm mit starrem, sorgen-vollem Gesicht nach.
    »Ich fürchte fast, das alles breitet sich so richtig aus hier«, sagte sie dann. »Luke ist sonst ein so tapferer Bursche, wie ich selten einen kannte. So wie vorhin habe ich ihn noch nie reden hören.«
    »Mich wundert, warum er vor uns überhaupt von diesem
    ›Urwesen‹ angefangen hat«, meinte Justus nachdenklich.
    Da lächelte Mrs. Dalton plötzlich. »Luke wird ganz einfach müde sein. Wir haben uns alle zu viel Sorgen gemacht und zu viel gearbeitet. So, und was meint ihr drei jetzt zu Milch und selbstgebackenen Keksen?«
    »Fein, Madam!« antwortete Peter schnell für alle.

    Es kommt vor, daß gewisse Leute aus gewissen Beweggründen gewisse Schauergeschichten erfinden oder zumindest deren Verbreitung fördern . . . Seid auf der Hut, beobachtet gut!

    Bald knabberten die Jungen im gemütlichen Wohnraum desalten Ranchhauses ihre Kekse. Farbenfrohe indianische Tep-piche bedeckten den Fußboden unter den handgearbeiteten ländlichen Möbeln. Das Mauerwerk des großen Kamins nahm fast eine

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