Die drei ??? und der Teufelsberg
Tier?« wiederholte Peter unbehaglich.
»Ja, möglicherweise ist es ein Tier, das niemand hier vermuten würde«, meinte Justus. »Oder vielleicht« – und die Augen des Ersten Detektivs funkelten – »ist es El Diablo selbst!«
»Du bist ja nicht bei Trost!« rief Peter. »Wir glauben doch nicht gar an Gespenster – oder?«
Justus grinste. »Wer hat denn was von Gespenstern gesagt?«
»Aber El Diablo ist schon fast hundert Jahre tot«, wandte Bobein. »Wenn du kein Gespenst meinst, Just, was meinst du dann?«
Justus blieb keine Zeit mehr zum Antworten, denn in diesem Augenblick entflammte der Himmel über dem Tal plötzlich in grellroten Lichtblitzen. Die Jungen rissen weit die Augen auf, als das ganze Tal in einer Kette von Explosionen zu erbeben schien.
»Was ist das, Just?« fragte Bob.
Justus schüttelte den Kopf »Ich weiß nicht.«
Das Blitzen hatte aufgehört, und das Echo der Explosionen verhallte. Die drei Jungen sahen einander an. Dann schnalzte Bob mit den Fingern. »Ach, jetzt weiß ich: Es ist die Marine!
Weißt du noch, wie wir all die Schiffe beim Manöver sahen, als wir hergefahren kamen, Just? Bestimmt veranstalten die draußen bei den Kanal-Inseln Zielschießen.«
Erleichtert lachte Peter. »Klar, das machen die mehrmals im Jahr. Ich habe auch in der Zeitung davon gelesen. Sie schießen da draußen auf so eine unbewohnte Insel.«
Justus nickte. »Erst gestern stand es in der Zeitung. Zielschie-
ßen als Nachtübung. Kommt jetzt, ich will zurück zur Ranch und mehr über das Tal hier erfahren.«
Bob und Peter war das gerade recht, denn inzwischen lag das Tal völlig im Finstern. Die drei Jungen gingen zu ihren Fahrrädern, die sie zuvor auf einem Feldweg abgestellt hatten.
Plötzlich hörten sie vom Tal her ein lautes Rumpeln, dem ein langgezogener Klagelaut folgte.
Ein Unglücksfall
Der Klageton verebbte über dem Tal.
»Das war nicht das Stöhnen aus der Höhle!« rief Peter.
»Nein,« bestätigte Justus. »Das war ein Mensch!«
»Jemand in Not«, setzte Bob hinzu. »Kommt mit, Freunde!«
Der Laut war vom Fuß des Berges zwischen dem Tal und dem Ozean herübergedrungen. »Teufelsberg« wurde er wegen der beiden wie Hörner geformten Gipfelzacken genannt.
Die Jungen durchquerten das Tal in schneller Fahrt auf ihren Rädern, bis sich vor ihnen der Teufelsberg erhob. Gesteins-massen von einem soeben niedergegangenen Steinschlag versperrten den ansteigenden Weg. Der Staub hing noch in der Luft.
»Hilfe!« rief eine schwach vernehmbare Stimme.
Peter kniete neben dem grauhaarigen Mann nieder, der am Boden lag, ein Bein in unnatürlich verdrehter Haltung unter den Steinen begraben, das Gesicht schmerzverzerrt. »Bleiben Sie ganz ruhig liegen«, sagte Peter zu ihm. »Wir holen Sie schon hier heraus.«
Er stand auf und sah Justus an. Ach glaube, er hat sich das Bein gebrochen. Wir sollten lieber rasch Hilfe holen.«
Der Mann am Boden trug abgeschabte bäuerliche Arbeits-kleidung. Mit zusammengebissenen Zähnen stieß er hervor:
»Geht zur Mendoza-Ranch. Da arbeite ich. Sagt Mr. Dalton, er soll ein paar Männer herschicken.«
Die Jungen sahen sich bestürzt an. Schon wieder ein Un-glücksfall bei Mr. Daltons Leuten! Und noch mehr Unheil im Tal der Wehklagen!
Dieser erste Ausflug bescherte den drei ??? außer dem Marine-Geschützdonner noch unheimlichere Hör-Erlebnisse: erst Heulen und Stöhnen scheinbar unirdischen Ursprungs und nun Schmerzensschrei und Hilferuf des Verletzten. Ob hier tatsächlich ein gewisser El Diablo – »Der Teufel« – durch die Gegend geistert und Unheil stiftet?
Peter war zur Mendoza-Ranch gekommen, um bei Mr. und Mrs. Dalton, denen die Ranch seit kurzem gehörte, vierzehn Tage Ferien zu machen. Jess Dalton hatte als berühmter Rodeo-Reiter bei mehreren Wildwestfilmen mit Mr. Shaw zusammengearbeitet. Jetzt hatte er beschlossen, sich zur Ruhe zu setzen und von seinen Ersparnissen eine Ranch zu erwer-ben. Die Daltons hatten jedoch kaum damit begonnen, die abgewirtschaftete Rauch wieder in Schuß zu bringen, als die Pechsträhne begann.
Das Tal der Wehklagen, das seinen Namen aus alten indiani-schen Sagen und den Wirren der von den Spaniern regierten Zeiten hatte, war jüngst wieder berüchtigt für sein schauer-liches Heulen und Stöhnen – nach fünfzig Jahren des Schweigens. Und nicht genug damit, daß dies die auf der Rauch neu eingestellten Landarbeiter in Schrecken versetzte – es ereigneten sich seither auch immer wieder
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