Die drei ??? und der Teufelsberg
die Hälfte der Erwachsenen hier bei uns«, sagte Mr. Dalton noch. »Vielleicht haben wir genau das nötig, um mit diesem Unsinn aufzuräumen – drei Jungen mit unbelaste-tem Blick. Ich bin ganz sicher, daß es eine einfache Erklärung gibt, und wenn ihr versprecht, daß ihr dort bei der Höhle recht vorsichtig seid, könnt ihr von mir aus gern losziehen und ermitteln.«
»Wir passen schon auf!« riefen die Jungen einstimmig.
Mrs. Dalton lächelte. »Ich glaube fest, daß es eine ganz simple Erklärung gibt, die uns bloß bisher entgangen ist.«
Mr. Dalton schnaubte verächtlich. »Und ich sage, es ist der Wind, der durch diese alten unterirdischen Gänge bläst – sonst nichts.«
Justus hatte den letzten Keks aufgegessen. »Sie und der Sheriff haben die Höhle schon untersucht, Sir?«
»Von einem Ende bis zum anderen. Viele Quergänge sind durch Steinschlag aus früheren Erdbeben verschüttet, aber wir haben jeden Gang durchsucht, den wir entdeckten.«
»Haben Sie etwas gefunden, das danach aussah, als hätte es sich in letzter Zeit verändert?« erkundigte sich Justus.
»Verändert?« Mr. Dalton runzelte die Brauen. »Nichts, was uns aufgefallen wäre. Worauf willst du denn nun hinaus, Justus?«
»Na ja, Sir«, erklärte Justus, »ich höre da, daß das Stöhnen erst vor einem Monat wieder angefangen hat. Vorher hatte man es mindestens fünfzig Jahre lang nicht gehört. Wenn der Wind die Ursache ist, dann erscheint es nur logisch, daß im Innern der Höhle eine Veränderung vor sich gegangen ist, die neuerdings wieder diese Heultöne auslöst. Ich meine, der Wind kann sich wohl kaum derart geändert haben.«
»Oho!« machte Professor Walsh. »Das nenne ich mir logisches Kombinieren, Dalton. Vielleicht kommen-die Jungen tatsächlich noch hinter Ihr Höhlengeheimnis.«
Justus überhörte den Einwurf. »Ferner habe ich erfahren«, fuhr er fort, »daß das Stöhnen nur bei Dunkelheit auftritt, und das wäre undenkbar, wenn lediglich der Wind die Ursache wäre.
Übrigens: Haben Sie zufällig einmal festgestellt, ob es in win-digen Nächten tatsächlich immer zu hören ist?«
»Nein, eben nicht, Justus.« Allmählich zeigte sich Mr. Dalton wirklich interessiert. »Ich begreife, was du sagen willst. Wäre es nur der Wind, dann müßten wir das Heulen in jeder windigen Nacht hören . . . Freilich könnte es auch das Zusammen-wirken von Wind und irgendwelchen besonderen atmosphärischen Bedingungen sein.«
Professor Walsh lächelte. »Oder es könnte El Diablo sein, der als kühner Reiter wieder zurückgekehrt ist!«
Peter schluckte. »Sagen Sie so etwas nicht, Herr Professor.
Just hat auch schon davon gesprochen.«
Professor Walsh sah zu Justus hinüber. »Ach, wirklich? Du willst mir doch nicht weismachen, daß du an Gespenster glaubst, oder doch, junger Mann?«
»Über Gespenster ist das letzte Wort noch nicht gesprochen«, warf Bob ernsthaft ein. »Allerdings sind wir noch nie einem echten Gespenst begegnet.«
»So, so«, sagte der Professor. »Nun, die Spanier waren immer fest davon überzeugt, El Diablo werde zurückkehren, wenn er gebraucht werde. Ich habe in der Sache tiefgründige Forschungen angestellt, und ich könnte nicht beschwören, daß er bestimmt nicht wiederkommt.«
»Forschungen?« fragte Bob.
»Professor Walsh ist Historiker«, erklärte Mrs. Dalton. »Er bringt hier in Santa Carla ein Jahr damit zu, Besonderheiten der Geschichte Kaliforniens zu studieren. Da dachte mein Mann, er könnte uns behilflich sein, die Sache mit dem Stöhnen aus dem Tal unseren Leuten auf der Ranch zu erklären.«
»Bisher leider ohne Erfolg«, bekannte der Professor. »Aber vielleicht würde euch die ganze Geschichte von El Diablo interessieren? Ich habe nämlich vor, über sein bewegtes Leben ein Buch zu schreiben.«
»Das wäre großartig!« rief Bob.
»O ja, wir möchten sehr gern mehr über ihn erfahren«, stimmte auch Justus ein.
Professor Walsh lehnte sich in seinem Sessel zurück und begann die Geschichte von El Diablo und seinem legendären letzten Abenteuer zu erzählen:
»In der frühen Geschichte Kaliforniens war das Gelände, das jetzt zur Mendoza-Ranch gehörte, ein Teil der Delgado-Ranch gewesen. Die Ländereien der Familie Delgado waren eines der größten Anwesen, die der König von Spanien Siedlern aus seinem Land zugewiesen hatte. Die Spanier kamen nicht so zahlreich nach Kalifornien wie die Engländer in den Osten Amerikas; daher blieb die Delgado-Ranch über viele Genera-tionen
Weitere Kostenlose Bücher