Die drei ??? und der unsichtbare Gegner
endlich! Lassen Sie die Finger davon, Mann, so lange es noch nicht zu spät ist.«
Snabel fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er setzte zum Sprechen an, brachte aber nur gurgelnde Laute heraus. Dann hustete er.
Merkwürdigerweise versuchte er nicht, Mr. Peck von sich zu stoßen. Er versuchte auch nicht, auszuweichen oder zuzuschla-gen und wegzulaufen. Er starrte Mr. Peck nur an. Sein Gesicht war gespenstisch bleich.
Mr. Peck ließ Snabels Hemd los, dann klopfte er überlegen an Snabels Brust wie an eine Tür. »Lassen Sie sich eines gesagt sein: Verschwinden Sie jetzt, sonst werden Sie es Ihr Leben lang bereuen.«
Höchst zufrieden mit der Wirkung seiner Maßnahme wandte sich Mr. Peck erheitert an die Jungen. »Fahren wir weiter«, sagte er. »Die Gegend hier ist neuerdings doch nicht mehr so reizvoll.«
Peter merkte, daß er den Atem angehalten hatte. Nun holte er tief Luft. Bob nahm seine Kamera von der Bank.
Die drei ??? folgten Mr. Peck den Kai entlang und hinüber zum Parkplatz, wo sie den Buick abgestellt hatten. Mr. Peck kicherte, als er den Wagen aufschloß und einstieg, und als sie langsam in die Straße einfuhren und sich zur Autobahn einordneten, lachte er lauthals.
Jemand rief ihnen etwas nach. Es war Snabel. Er kam hinter dem Auto angelaufen, in einer Hand den Strohhut und in der anderen die Kamera.
»Warten Sie!« brüllte er. »Peck! Nur einen Augenblick!«
Mr. Peck trat forsch aufs Gaspedal, und der Wagen schoß los.
»Opa, worum ging es da überhaupt?« wollte Peter wissen.
»Na, was denkst denn du?« gab sein Großvater zurück. »Dieser elende Schmarotzer! Erst will er bei mir einbrechen, und nun spioniert er uns nach, weil er glaubt, ich habe meine Aufzeichnungen und mein Demonstrationsmodell bei mir. Er will meine Erfindung an sich bringen und sie selbst verwerten.
Da hat er sich aber geschnitten! Der landet eher im Gefängnis, als daß er mir mein Eigentum abnimmt!«
»Du wirst ihn noch mit einem Herzanfall ins Krankenhaus bringen, wenn du das noch einmal machst«, warnte ihn Peter.
»Er war ja zu Tode geängstigt. Opa, wenn du es so weiter-treibst, landest du selber hinter Gittern. Und Mama wird uns die Hölle heiß machen!«
Ich stelle euch an diesem Punkt einige Fragen:
1. Hat Snabel am Kai fotografiert?
2. Was könnte dahinterstecken, daß Snabels eleganter Bekannter urplötzlich verschwand, als die beiden Erzfeinde sich in die Haare gerieten?
3. Wieder reagiert Snabel eher betroffen als zornig auf Pecks Beschimpfungen. Was mag das signalisieren?
Peter macht eine haarsträubende Entdeckung
»Opa ist einfach ein feiner Kerl!« stellte Peter fest. »Wer sonst würde mit drei Musterknaben wie uns quer durchs ganze Land kutschieren? Und dabei scheint es ihm noch Spaß zu machen.
Nur wenn er seinen Rappel kriegt . . . dann gute Nacht!«
Justus nickte. Er kannte Mr. Peck seit Jahren, aber er war noch nie so intensiv mit ihm zusammengewesen. Was er so unternahm, war für Justus manchmal ein Schock, manchmal ein Rätsel. Der Erste Detektiv ließ sich ansonsten von Erwachsenen nicht oft ins Bockshorn jagen, aber Mr. Peck war eine Klasse für sich. Justus war inzwischen sicher, daß es noch viel mehr Schwierigkeiten geben würde, ehe die Reise zu Ende war – handfeste Scherereien!
Es war halb zwei Uhr nachmittags. Justus und Peter lehnten an der Stoßstange des Buick und beobachteten Mr. Peck. Er und Bob waren ein Stück den grasbewachsenen Hang hinaufgestiegen, und Bob fotografierte voll Eifer. Mr. Peck schaute glückselig auf die Bucht von San Francisco und die Golden Gate Bridge hinunter. Er war prächtiger Laune. Peter hoffte, daß die Hochstimmung vorhalten würde.
Mr. Pecks Empörung am Vortag war tatsächlich von kurzer Dauer gewesen. Er hatte nur noch geknurrt und gegrollt, bis sie auf der Autobahn 101 waren. Dann waren die Gedanken an Snabel wie Nebel vor der Sonne zergangen, und Mr. Peck hatte sogar ein Liedchen gepfiffen. Sie waren nach Norden gefahren und hatten in San Francisco haltgemacht, um zu essen und ein paar Souvenirs zu kaufen. Beim Mittagessen hatte Mr. Peck den Jungen von dem großen Erdbeben in San Francisco im Jahre 1906 erzählt.
»Die Stadt ist damals fast ganz abgebrannt, nicht wahr?« fragte Justus
Mr. Peck nickte. »Die Gas-und Wasserleitungen wurden durch das Erdbeben zerstört, und als das Gas sich entzündete, gab es kein Löschwasser.«
Dann sah er auf die Uhr und verkündete, es sei Zeit zum Weiterfahren.
Kurz nach zwei Uhr
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