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Die drei ??? und die Silbermine

Die drei ??? und die Silbermine

Titel: Die drei ??? und die Silbermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Geschichten aus der Glanzzeit von Twin Lakes zu hören bekam Die Todesfallen-Mine hat er gekauft, weil sein Vater früher dort beschäftigt war. Das ist doch nichts so Abwegiges, finde ich.«
    »Und wozu hat er dann die Mine wieder aufgemacht?« fragte Allie mit allem ihr zu Gebote stehendem Nachdruck.
    »Das geht uns nichts an«, sagte ihr Onkel. »Ich weiß nur daß deshalb nun nicht gleich Kinder dort herumlungern müssen und vielleicht verunglücken. Thurgood hat einen einwand-freien Leumund. Ich habe Auskunft über ihn eingeholt und meine Bank desgleichen. Er ist Millionär und sagenhaft kreditwürdig.«
    Er wandte sich zu den Jungen und lächelte. »Allie ist da zu voreilig mit ihrem Urteil«, sagte er. »Sie hat Thurgood gefressen, seit sie eines Tages die Mine erkunden wollte und er sie am Schlafittchen packte und wieder bei mir ablieferte.
    Das war völlig in Ordnung. Die Mine heißt ›Todesfalle‹, weil dort vor Jahren eine Frau bei genau so einem Erkundungsgang ums Leben gekommen ist.«
    Peter wollte sich vor Lachen ausschütten.
    »Allie! Das hast du uns noch nicht verraten, daß Thurgood dich rausgeworfen hat!«
    »Ach, hör auf damit!« Allies Stimme bebte vor Zorn.
    Justus kicherte bei der Vorstellung, auf welche Weise das eigensinnige Mädchen aus der Mine befördert worden war.
    »Und er ist doch ein falscher Fünfziger!« rief Allie.
    »Vielleicht ist er bloß exzentrisch«, sagte Justus. »Reiche Leute spielen manchmal ganz schön verrückt.«
    »Das ist kein Verbrechen«, sagte Onkel Harry. Er nahm den Fuß vom Bremspedal und fuhr weiter. »Ich wünsche nicht, daß du ihn nochmal belästigst, Allie. Und das gilt auch für euch Jungen.«
    Der Wagen bog von der Straße ab und rumpelte über eine Holzbrücke, die einen kleinen Wasserfall zwischen zwei Seen – es waren eigentlich nur Teiche – überspannte. Die Jungen konnten sich denken, daß das Städtchen davon seinen Namen hatte. Jenseits der Brücke war die Fahrbahn unbefestigt, und hinter dem Wagen wölkte der Staub auf. Nach etwa einer Meile kamen zur Linken große Felder mit jungen Nadelbäumen und dann ein offenes Tor in Sicht. An der Zufahrt standen mehrere kleine Häuser. Eines war frisch gestrichen, aber die anderen sahen verkommen und verlassen aus.
    Onkel Harry nahm das Gas weg und hupte vor einer großen, schlanken Frau, die bei dem hübschen Häuschen den Garten spritzte.
    »Das ist Mrs. Macomber«, sagte Allie.
    Die Frau lächelte und winkte herüber. Sie trug eine dunkle Hose, eine weiße Bluse und eine schwere indianische Halskette aus Silber mit Türkisen. Als sie zurücktrat, um den Wasserhahn zuzudrehen, konnten die Jungen sehen, daß sie sich leichtfüßig wie ein junges Mädchen bewegte, obwohl ihr schwarzes Haar von silbrigen Strähnen durchzogen war und sie mindestens sechzig sein mußte.
    »Sie ist damals hier geboren, als noch Hochbetrieb war«, sagte Allie. »Sie hat den Grubendirektor geheiratet. Als die Mine geschlossen wurde, zogen sie weg. Nach dem Tod ihres Mannes ging sie in Phoenix in Arizona arbeiten, und mit ihren Erspar-nissen kam sie dann wieder hierher und kaufte sich das Haus, in dem sie schon als junge Frau gewohnt hatte. Die anderen Häuser – die kleinen, verlotterten da – gehören ihr auch, aber sie stehen leer.«
    »Da ist die Vorgeschichte also ganz ähnlich wie bei Wesley Thurgood, nicht?« meinte Bob.
    »Ach, das hat nichts zu sagen!« bemerkte Allie schnippisch.
    »Mrs. Macomber ist eine nette Dame.«
    »Freilich hat das was zu sagen«, erwiderte Onkel Harry. »In Twin Lakes läßt es sich sehr gut leben, ganz besonders im Ruhestand.« Er brachte den Wagen vor dem offenen Tor zum Stehen und zeigte nach vorn, wo die Straße endete und stelle Berge die Westseite des Tales begrenzten. An einem Hang zur Linken, einige hundert Meter entfernt, konnten die Jungen eine Öffnung sehen – ein schwarzes, von Holzstreben eingefaßtes Rechteck.
    »Das ist die Todesfallen-Mine«, sagte Onkel Harry. »In dem Holzhaus da vorn wohnt Mr. Thurgood. Und das große Gebäude dahinter gehört ihm auch. Das war früher das Hüttenwerk mit der Verwaltung.«
    Die Jungen nickten. Onkel Harry bog nach links ab und fuhr durch das Tor auf einen schmalen Weg mit tief eingeschnitte-nen Reifenspuren. Zu beiden Seiten erstreckten sich lange Reihen von Weihnachtsbäumchen. Per Wagen holperte an einer umzäunten Koppel rechts vorüber, wo Allies Pferd, ein Apfelschimmel namens Indian Queen, mit drei anderen Pferden weidete. Ein

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