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Die drei ??? und die Silbermine

Die drei ??? und die Silbermine

Titel: Die drei ??? und die Silbermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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kleinen Laborteil des Anhängers vom Büro trennte. Peter stöhnte, als der Vorhang zur Seite gezogen wurde und Allie Jamison grinsend nähertrat. In verwaschenen Jeans und einem Cowboyhemd sah sie aus wie ein junger Rodeoreiter. Ihr Gesicht war gebräunt, und einige Strähnen ihres langen hellbraunen Haares waren von der Sonne gebleicht. »Freut euch unser Wiedersehen denn gar nicht?« tat sie unschuldig. Aber ihre nußbraunen Augen funkelten vor boshafter Genugtuung.
    »Wie bist du bloß hier hereingekommen?« wollte Peter wissen.
    Allie lachte. Sie ging zum Schreibtisch, zog sich hoch und thronte oben im Schneidersitz.
    »Ich war schon vor euch allen da«, sagte sie. »Auf dem hinteren Zaun ist der große Brand von San Francisco abgemalt, und in dem Gemälde sitzt ein kleiner Hund und schaut sich das Feuer an.«
    Justus sank resigniert in sich zusammen. »Und im Auge des Hundes ist ein Astloch. Du hast den Finger durch das Astloch gesteckt und an der Innenseite des Zauns einen Riegel zurückgeschoben, und da ließen sich ein paar Planken herausschwenken.« Justus sprach vom Roten Tor, einem von mehreren Geheimeingängen zum Schrottplatz, die sich die Jungen ausgetüftelt hatten.
    »Erraten«, sagte Allie. »Im vorigen Sommer habe ich euch mindestens ein dutzendmal an diesem Tor beobachtet. Und man muß nicht unbedingt Einstein sein, um sich klarzumachen, daß ihr da eine Art Hintertreppenversteck habt.«
    »Na schön, Allie«, sagte Peter. »Rück es heraus. Wie bist du hier hereingekommen?«
    Mit sichtlichem Vergnügen redete Allie weiter. »Ihr Burschen seid nicht ganz so schlau, wie ihr glaubt! Da gibt es ein Schild
    ›Büro‹ oben auf einem Haufen Gerümpel gleich hinter diesem Tor. Aber der Pfeil auf dem Schild zeigt nicht zum Büro der Firma. Da sagte ich mir, also muß er zu eurer Detektivzentrale zeigen – - und das war richtig! Ich bin einfach in Pfeilrichtung losgegangen, durch all den Trödel durch . . . und an dieser Schiebetür bin ich herausgekommen.« Allie wies auf eine Tür am hinteren Ende des Anhängers. »Erstklassige Detektivarbeit, wenn ich mich selber loben darf«, meinte Allie.
    »Wir müssen an der Schiebetür ein Schloß anbringen«, sagte Justus.
    »Ja, und das Schild abnehmen!« ergänzte Peter.
    »Könnt ihr euch sparen«, sagte Allie spitz. »Ich reise ja morgen wieder ab, und eure blöden Geheimnisse interessieren mich auch gar nicht.« Sie warf keck den Kopf zurück. »Im übrigen hab’ ich Besseres zu tun.«
    »Zum Beispiel?« forschte Peter.
    Allie beugte sich voll Eifer vor. »Ich habe selbst einen Fall in Arbeit«, sagte sie. »Ich werde Ermittlungen anstellen wie ihr drei, und ich werde es zu verhindern wissen, daß mein Onkel Harry übers Ohr gehauen wird.«
    »Ach?« sagte Justus. »Ist dein Onkel Harry denn außerstande, sich seiner Haut selbst zu wehren?«
    Allie war ernst geworden. »Mein Onkel Harry heißt Harrison Osborne, und dumm ist er bestimmt nicht«, erklärte sie. »Er hat an der Börse sehr viel Geld verdient, aber dann ist er aus der Branche ausgestiegen und hat sich in New Mexico eine Weihnachtsbaumplantage gekauft. Nur wenn sich’s um die lieben Mitmenschen dreht, liegt er manchmal total daneben!«
    »Und du liegst immer richtig?« Peter lachte.
    »Wenigstens merk’ ich es sofort, wenn ich einen falschen Fünfziger vor mir habe«, sagte Allie. »Das Grundstück, das sich mein Onkel gekauft hat, gehörte früher einer Bergwerksgesell-schaft. Auf dem Gelände ist eine Mine – die Todesfallen-Mine.«
    »Das hört sich ja gewaltig an«, feixte Peter. »Was war denn drin in der Mine? Ein Dinosauriergerippe?«
    »Silber«, sagte Allie. »Die Mine ist längst stillgelegt. All das Silber ist abgebaut. Todesfallen-Mine heißt sie, weil mal eine Frau reinspaziert und in einem Schacht zu Tode gestürzt ist. Ein paar alte Leutchen in Twin Lakes – das ist die Gemeinde, zu der Onkel Harrys Grundstück gehört –, die sagen, der Geist dieser Frau geht noch in der Mine um. Davon glaube ich natürlich kein Wort. Aber ein anderer spukt da herum. Es ist der Kerl, der meinem Onkel die Mine und ein Stück Gelände darum herum abgekauft hat.«
    Allies sonnenbraunes Gesicht überzog sich mit Zornröte. »Der hat irgendwas im Sinn«, sagte sie. »Er macht den Leuten was vor. Er stammt nämlich aus Twin Lakes, versteht ihr?«

    Aha, die junge Dame mit ihren vorgefaßten Meinungen . . . Leute, die zu so unbekümmerten und unbefangenen Urteilen über ihre Mitmenschen neigen,

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