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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Sohn Hogun Shillat, die Tochter des Khans, heiraten sollte. Es war keine Liebesheirat. Es war eine große Zeremonie, so erzählte man mir, und die Vereinigung wurde in der Nähe des Schreins von Druss vollzogen, auf der Ebene nördlich von Delnoch. Hogun nahm seine Frau mit in die Festung, wo sie drei Jahre lang unglücklich lebte. Ich wurde dort geboren. Hogun starb bei einem Reitunfall, als ich zwei war, und sein Vater schickte Shillat nach Hause. In dem Ehevertrag stand, daß ein Kind aus dieser Ehe Dros Delnoch nicht erben konnte. Und was die Nadir anlangt, sie hatten nicht den Wunsch, ein Halbblut als Führer zu bekommen.«
    »Du mußt sehr unglücklich gewesen sein«, meinte Valtaya.
    »Ich habe in meinem Leben auch viel Freude kennengelernt. Du brauchst kein Mitleid mit mir zu haben.«
    »Wie bist du General des Drachen geworden?«
    »Ich war sechzehn, als der Khan, mein Großvater, mich nach Delnoch schickte. Das gehörte wieder zum Ehevertrag. Mein anderer Großvater war dort, um mich zu begrüßen. Er sagte, er hätte vereinbart, daß ich beim Drachen diene. So einfach ist das.«
    Steiger starrte ins Feuer, und seine Gedanken wanderten in die Vergangenheit.
    Einfach? Wie konnte man einen so schrecklichen Moment als einfach bezeichnen?
    Es hatte geregnet, erinnerte er sich, als die Wachen auf dem Turm von Eldibar die Trompeten bliesen. Sein Großvater Orrin war in der Festung gewesen, bei einem Glücksspiel mit ihrem Gast. Steiger hatte in seinem Hochstuhl gesessen und zugesehen, wie sie würfelten und die winzigen Regimenter bewegten, als der Trompetenstoß unheilvoll durch den Sturm schallte.
    »Der Nadirbalg ist da«, sagte Orrin. »Er hat sich wahrlich den richtigen Tag ausgesucht!«
    Sie zogen Steiger einen Umhang aus geöltem Leder und einen breitkrempigen Lederhut an; dann machten sie sich auf den langen Marsch zu Mauer Eins.
    Dort angekommen, blickte Orrin auf die zwanzig Reiter und den dunkelhaarigen Jungen auf seinem zottigen Pony hinab.
    »Wer verlangt Einlaß in Dros Delnoch?« rief Orrin.
    »Der Sohn Shillats«, schrie der Hauptmann der Nadir zurück.
    »Nur er allein mag eintreten«, sagte Orrin.
    Die großen Tore öffneten sich knarrend, und der Nadirtrupp riß die Ponies herum und galoppierte zurück nach Norden.
    Tenaka drehte sich nicht um, den Reitern nachzublicken, und kein Wort wurde zwischen ihnen gewechselt. Der Junge drückte seinem Pony die Fersen in die Flanken und trabte durch den Tortunnel auf das grüne Feld zwischen Mauer Eins und Zwei. Dort glitt er aus dem Sattel und wartete auf Orrin.
    »Du bist hier nicht willkommen«, sagte Orrin, »aber ich halte meine Versprechen. Ich habe dafür gesorgt, daß du beim Drachen aufgenommen wirst. In drei Monaten brichst du dorthin auf. Bis dahin wirst du lernen, dich wie ein Drenai zu benehmen. Ich will nicht, daß ein Verwandter von mir im Offizierskasino mit den Fingern ißt.«
    »Danke, Großvater«, sagte Tenaka.
    »Nenn mich nicht so«, fuhr Orrin ihn an. »Niemals! Du wirst mich ›General‹ oder in Gesellschaft ›Herr‹ nennen. Verstanden?«
    »Ich glaube schon, Großvater. Und ich werde dir gehorchen.« Tenakas Blick wanderte zu dem Kind.
    »Dies ist mein wahrer Enkel«, erklärte Orrin. »All meine Kinder sind tot. Nur dieser kleine Kerl ist noch am Leben, um meinen Stamm weiterzuführen. Er heißt Arvan.«
    Tenaka nickte und wandte sich an den Mann mit dem dunklen Bart, der links von Orrin stand.
    »Und dies ist ein Freund des Hauses Regnak – der einzige Ratgeber im ganzen Land, der sein Salz wert ist. Sein Name ist Ceska.«
    »Ich freue mich, dich kennenzulernen«, sagte Ceska und streckte die Hand aus. Tenaka ergriff sie. Seine blauen Augen hielten die dunklen Augen seines Gegenübers fest.
    »Laßt uns hineingehen, damit wir aus diesem elenden Regen kommen«, brummte Orrin. Der weißbärtige Graf hob das Kind auf seine breiten Schultern und schritt auf die Innere Festung zu. Tenaka nahm die Zügel seines Ponys und folgte ihm. Ceska ging an seiner Seite.
    »Ärgere dich nicht über sein Benehmen, junger Prinz«, sagte Ceska. »Er ist alt und kann nichts für seine schroffe Art. Aber er ist ein guter Mann, wirklich. Ich hoffe, du wirst bei den Drenai glücklich sein. Falls ich etwas für dich tun kann, zögere nicht und laß es mich wissen.«
    »Warum?« fragte Tenaka.
    »Ich mag dich«, antwortete Ceska und klopfte ihm auf die Schulter. »Und wer weiß – vielleicht bist du eines Tages der Graf.«
    »Wohl kaum.«
    »Das

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