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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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bist du auch!«
    »Nein. Ich bin Decado. Der Eis-Töter! Folgt mir auf eigene Gefahr.«
    Decado nahm seinen Helm ab und sog tief die kühle Morgenluft ein. Tenaka schüttelte den Kopf, um die letzten Spuren der Angst zu vertreiben.
    »Dec!« rief er. Decado lächelte und ging zu ihm. Die beiden umfaßten ihre Handgelenke im Kriegergruß. Ananais, Galand und Parsal gesellten sich zu ihnen.
    »Bei allen Göttern, Dec, du siehst gut aus. Sehr gut!« sagte Tenaka herzlich.
    »Du auch, General. Ich bin froh, daß wir rechtzeitig gekommen sind.«
    »Hättest du etwas dagegen«, fragte Ananais, »mir zu erklären, wie all diese Krieger gestorben sind?«
    »Nur, wenn du mir das mit deiner Maske erklärst. Es ist lächerlich, daß jemand, der so eitel ist wie du, sein gutes Aussehen versteckt.«
    Ananais wandte sich ab, während die anderen unbehaglich dastanden. Stille breitete sich aus.
    »Will mich denn niemand unserem Retter vorstellen?« fragte Valtaya schließlich, und die Spannung löste sich. Die Dreißig standen abseits, als die Unterhaltung einsetzte; dann teilten sie sich in Gruppen zu je sechs und zogen los, um Holz für die Lagerfeuer zu sammeln.
    Acuas, Balan, Katan und Abaddon zogen sich zu einer einzeln stehenden Ulme zurück. Katan entfachte das Feuer, und die vier ließen sich im Kreis nieder und starrten scheinbar schweigend in die Flammen.
    »Sprich, Acuas«, verlangte Abaddon auf gedanklichem Wege.
    »Ich bin betrübt, Abaddon, denn unser Anführer ist keiner der unseren. Unser Orden ist alt, und wir haben stets nach hohen geistigen Idealen gesucht. Wir ziehen nicht aus Freude am Töten in den Krieg, sondern wir sterben, um das Licht zu verteidigen. Decado aber ist nichts weiter als ein Killer.«
    »Du bist das Herz der Dreißig, Acuas, denn du bist ein Mann starker Gefühle, ein guter Mann. Du nimmst Anteil. Du liebst. Aber manchmal können Gefühle blind machen. Verurteile Decado noch nicht.«
    »Wie hat er den Templer getötet?« fragte Balan. »Das war unvorstellbar.«
    »Die Augen der Dreißig, und doch kannst du nicht sehen, Balan.
    Aber ich werde es dir auch nicht erklären. Mit der Zeit wirst du es mir sagen. Ich glaube, daß die Quelle Decado zu uns geschickt hat, und ich habe ihn angenommen. Will einer von euch mir sagen, warum er unser Anführer ist?«
    Der dunkeläugige Katan lächelte. »Weil er der Geringste unter uns ist.«
    »Aber mehr als das«, sagte Abaddon.
    »Es ist seine einzige Rolle«, meinte Acuas.
    »Erkläre mir das, Bruder«, bat Balan.
    »Als Ritter könnte er nicht mit uns reden, nicht mit uns reisen. Jede Bewegung, die wir machten, wäre eine Erniedrigung für ihn. Doch wir ziehen in einen Krieg, den er versteht. Als unser Anführer wird sein Mangel an Talent von seiner Autorität ausgeglichen.«
    »Sehr gut, Acuas. Und jetzt soll das Herz uns sagen, wo die Gefahr liegt.«
    Acuas schloß die Augen, konzentrierte sich und schwieg mehrere Minuten.
    »Die Templer werden zurückschlagen. Sie werden nicht zulassen, daß diese Niederlage ungerächt bleibt.«
    »Weiter!«
    »Ceska hat tausend Mann ausgeschickt, um die Rebellion in Skoda niederzuwerfen. Sie werden in weniger als einer Woche am Ziel sein.«
    Etwa dreißig Schritt von ihrem Feuer saß Decado mit Tenaka, Ananais, Pagan und Steiger zusammen.
    »Komm schon, Dec«, sagte Ananais. »Wie bist du bloß Anführer dieser Zauberer-Krieger geworden? Erzähl uns die Geschichte.«
    »Woher weißt du, daß ich kein Zauberer bin?« konterte Decado.
    »Nein, im Ernst«, flüsterte Ananais mit einem Blick auf die weißgekleideten Ritter. »Ich meine, sie sind ein unheimlicher Haufen. Keiner von ihnen sagt ein Wort.«
    »Ganz im Gegenteil«, widersprach Decado. »Sie unterhalten sich angeregt – in Gedanken.«
    »Unsinn!« sagte Ananais, schlug das Zeichen des Schützenden Horns und legte eine Hand aufs Herz.
    Decado lächelte. »Ich sage die Wahrheit.« Er drehte sich um und rief Katan, der zu ihnen kam. »Mach schon, Ani, frag etwas«, befahl er.
    »Ich komme mir so dumm vor«, murmelte Ananais.
    »Dann frage ich eben«, sagte Steiger. »Sag mir, mein Freund, ist es wahr, daß ihr Ritter sprechen könnt, ohne zu reden?«
    »Das ist wahr«, antwortete Katan sanft.
    »Würdest du uns das zeigen?«
    »Wie?« fragte Katan.
    »Der große Mann dort drüben«, sagte Steiger mit gesenkter Stimme und deutete auf ihn. »Könntest du ihn bitten, seinen Helm abzunehmen und wieder aufzusetzen?«
    »Wenn es auch Spaß macht«, sagte Katan. Alle

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