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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Schritt zum Stehen. Der Pfad war an dieser Stelle geneigt, und der Karren wurde von seinem Gewicht auf den Abgrund zugezogen. Aber die Männer an den Seilen waren stark und an die Gefahren des Dolnoch-Passes gewöhnt.
    Über eine Stunde lang mühten sie sich ab, bis das Fuhrwerk schließlich wieder ebenen Boden unter den Rädern hatte. Weit hinter ihnen begann der zweite Karren seine Abfahrt, weitere sieben von Durmasts Männern hingen hier in den Seilen. Der Riese lehnte sich zurück und grinste, während er zusah, wie sie sich plagten.
    »Sie verdienen sich ihr Geld, wenn sie mit mir arbeiten«, meinte er.
    Waylander nickte. Er war zu erschöpft, um zu sprechen. »Du bist weich geworden, Waylander. Ein bißchen körperliche Betätigung, und du schwitzt wie ein Schwein!«
    »Karren zu ziehen ist nicht gerade meine normale Beschäftigung«, erwiderte Waylander.
    »Hast du gut geschlafen?« wollte Durmast wissen.
    »Ja.«
    »Allein?«
    »Was ist das für eine Frage von einem Mann, der sich im Gebüsch versteckt und alles beobachtet hat?«
    Durmast kicherte und kratzte sich den Bart. »Dir entgeht nicht viel, mein Freund. Du bist vielleicht weich, aber deine Augen haben nichts von ihrer Schärfe verloren.«
    »Danke, daß du ihr erlaubt hast mitzukommen«, sagte Waylander. »Das macht die ersten Tage der Reise für mich viel angenehmer.«
    »Das mindeste, was ich für einen alten Freund tun konnte. Ist sie deine Freundin?«
    »Sie liebt mich«, antwortete Waylander mit einem Grinsen.
    »Und du?«
    »Ich werde in Gulgothir Lebewohl sagen – mit Bedauern.«
    »Dann hast du sie gern?«
    »Durmast, du hast uns letzte Nacht beobachtet. Hast du gesehen, was passierte, ehe wir uns liebten?«
    »Ich sah, wie du ihr etwas gabst.«
    »Du sahst, wie ich ihr Geld gab.
Liebe?
Ach, komm.«
    Durmast lehnte sich zurück und schloß die Augen vor der Morgensonne.
    »Hast du dir jemals gewünscht, du wärst seßhaft geworden? Hättest eine Familie gegründet?«
    »Ich hatte eine Familie. Sie sind gestorben«, antwortete Waylander.
    »Ich auch. Nur ist meine nicht gestorben – sie ist mit einem ventrischen Händler durchgebrannt und hat meine Söhne mitgenommen.«
    »Ich bin erstaunt, daß du sie nicht verfolgt hast.«
    Durmast setzte sich auf und streckte sich. »Habe ich, Waylander«, sagte er.
    »Und?«
    »Ich habe dem Händler den Bauch aufgeschlitzt.«
    »Und deine Frau?«
    »Sie wurde Hure in einer Hafenkneipe.«
    »Was für ein tolles Paar wir sind! Ich zahle für mein Vergnügen, weil ich nie mehr riskieren will zu lieben, während du vom Verrat deiner Liebe verfolgt wirst.«
    »Wer sagt, daß ich verfolgt werde?« fragte der Riese.
    »Ich. Und sieh zu, daß du nicht zu wütend wirst, denn wenn ich vielleicht auch weich geworden bin, du schaffst mich nicht.«
    Für einen Moment blieb der zornige Blick in Durmasts Augen, dann verschwand er, und er lächelte. »Zumindest etwas von dem alten Waylander ist noch da«, meinte er. »Komm, es ist Zeit für einen langen Aufstieg und den nächsten Karren.«
    Den ganzen Tag lang mühten sich die Männer mit den Fuhrwerken, und bei Einbruch der Dunkelheit waren alle Karren sicher am Fuß des Passes. Waylander hatte sich den Nachmittag über ausgeruht, seine Instinkte warnten ihn, daß er in den nächsten Tagen seine ganze Kraft brauchen würde.
    Der Regen zog an ihnen vorüber, und als es Nacht wurde, flackerten die Lagerfeuer, und der Duft von bratendem Fleisch hing in der Luft. Waylander ging zum Fuhrwerk des Bäckers Caymal, der Danyal mit sich und seiner Familie hatte reiten lassen. Als er ankam, fand er Caymal vor, der sein blaues Auge kühlte. Seine Frau Lyda saß an seiner Seite.
    »Wo ist Danyal?« fragte Waylander.
    Caymal zuckte die Achseln. Seine Frau, eine schlanke, dunkelhaarige Frau Ende Dreißig, sah auf.
    »Ihr Tiere!« zischte sie.
    »Wo ist sie?«
    »Warte, bis du dran bist«, sagte Lyda mit bebenden Lippen.
    »Jetzt hör mir zu, Frau – ich bin ein Freund von Danyal. Also, wo ist sie?«
    »Ein Mann nahm sie mit. Sie wollte nicht gehen, und mein Mann versuchte, ihn aufzuhalten, aber er schlug Caymal mit einem Knüppel.«
    »In welche Richtung?«
    Die Frau deutete auf ein kleines Wäldchen. Waylander nahm ein Seil aus dem Wagen, schlang es über seine Schulter und eilte in die angegebene Richtung davon. Der Mond schien hell an einem klaren Himmel, und als er sich dem Wäldchen näherte, verlangsamte er seine Schritte, schloß die Augen und lauschte.
    Dort! Von links

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