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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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gejagt. Cadoras jagt mich. Die Bruderschaft sucht mich. Und Durmast wird mich verkaufen, wenn die Zeit gekommen ist.«
    »Warum bleibst du dann hier wie eine angepflockte Ziege? Zieh alleine los.«
    »Nein. Für den ersten Teil der Reise brauche ich Durmast. Ich habe einen Vorteil! Ich kenne meine Feinde und verlasse mich auf niemanden.«
    »Das macht doch keinen Sinn.«
    »Nur weil du eine Frau bist und die Einfachheit der Worte nicht verstehst. Ich bin allein, also gibt es niemanden, der mich im Stich lassen könnte. Wenn ich weglaufe – falls ich davonlaufe –, trage ich keine Last. Ich bin auf mich allein gestellt und sehr, sehr tödlich.«
    »Was uns zurück zu unserem ersten Punkt bringt«, sagte Danyal. »Du versuchst mir zu sagen, daß ich eine Last bin, die dich behindert.«
    »Ja. Durmast darf nicht merken, daß wir uns kennen, denn sonst wird er dich gegen mich benutzen.«
    »Dafür ist es zu spät«, sagte Danyal und wandte den Blick ab. »Ich fragte mich, warum er seine Meinung geändert hatte und mich mit den Fuhrwerken reiten ließ, obwohl ich kein Geld besaß. Aber ich dachte, er wollte meinen Körper.«
    »Erkläre mir das«, bat Waylander mißtrauisch.
    »Eine Frau, die ich kennenlernte, verwies mich an Durmast, aber er sagte, daß ich ohne Geld nutzlos für ihn sei. Dann fragte er, wo ich herkäme, da er mich in Skarta noch nicht gesehen hätte, und ich sagte ihm, daß ich mit dir gekommen sei. Dann änderte er seine Meinung und hat mich über dich ausgefragt, und danach sagte er, ich könne mitkommen.«
    »Du läßt doch etwas aus.«
    »Ja. Ich sagte ihm, daß ich dich liebe.«
    »Warum? Warum hast du das bloß getan?«
    »Weil es wahr ist!« fuhr sie auf.
    »Und er fragte dich, ob ich genauso empfinde?«
    »Ja. Ich sagte nein.«
    »Aber er glaubte dir nicht.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil du hier bist.« Waylander verfiel in Schweigen. Er erinnerte sich an Hewlas Worte über die rothaarige Frau und Oriens rätselhafte Warnung über Gefährten. Was hatte der alte Mann noch gesagt?
    Daß Erfolg oder Mißerfolg von Waylanders Gefährten abhinge. Oder eher davon, wen er wählte, um ihn zu begleiten.
    »Woran denkst du?« fragte sie, als sie sah, wie er lächelte und die Spannung aus seinem Gesicht wich.
    »Ich dachte gerade, daß ich froh bin, daß du hier bist. Es ist sehr selbstsüchtig von mir. Ich werde sterben, Danyal. Ich bin Realist, und die Chancen stehen zu schlecht für mich. Aber zu wissen, daß du bei mir bist, zumindest für ein paar Tage, erfüllt mich mit Freude.«
    »Auch wenn Durmast mich gegen dich einsetzen wird?«
    »Selbst dann.«
    »Hast du eine kleine Kupfermünze?« fragte sie.
    Er fischte in seinem Geldbeutel und brachte eine kleine Münze, die den Kopf Niallads zeigte, zum Vorschein und reichte sie ihr.
    »Wozu brauchst du sie?«
    »Du hast einmal gesagt, daß du nie eine Frau nimmst, für die du nicht bezahlst. Jetzt hast du bezahlt.«
    Sie beugte sich vor, küßte ihn sanft, und er schlang die Arme um ihre Taille und zog sie an sich. Zwischen den Bäumen verborgen, sah Durmast zu, wie die Liebenden sich ins Gras neben den Felsen legten. Der große Mann schüttelte den Kopf und lächelte.
     
    Der Morgen brach hell und klar an, doch im Norden dräuten dunkle Wolken, und Durmast fluchte laut.
    »Regen«, knurrte er. »Das hat uns gerade noch gefehlt!«
    Der erste Karren wurde zum Paß geführt. Von sechs Ochsen gezogen, war er knapp sieben Meter lang und schwer mit Kisten und Paketen beladen. Der Fahrer fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schätzte mit schmalen Augen die Gefahren des Pfades ein. Dann ließ er seine Peitsche über den Kopf des Leitochsen knallen, und der Karren setzte sich in Bewegung. Waylander ging mit Durmast und sieben seiner Männer hinter ihm her. Die ersten zweihundert Meter waren steil, wenn auch verhältnismäßig leicht zu bewältigen, denn der Pfad war breit und fest. Doch dann verengte er sich und fiel nach rechts ab. Der Fahrer riß die Zügel zurück und klemmte die Radbremse fest, aber trotzdem rutschte der Karren langsam seitlich auf den gähnenden Abgrund zur Linken zu.
    »Taue!« brüllte Durmast, und die Männer stürzten los, um zentimeterdicke Hanfseile um die Achsen zu schlingen. Der Karren hörte auf zu rutschen. Waylander, Durmast und die anderen nahmen die beiden Seile und strafften sie.
    »Jetzt!« rief Durmast, und der Fuhrmann löste behutsam die Bremse. Der Karren schlitterte langsam vorwärts und kam nach zwanzig

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