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Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Titel: Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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QUELLE sei gelobt«, sagte Vishna.
    »Was bedeutet das?«
    »Es ist das Signal der Gothir zum Rückzug.« Vishna setzte sich und schloß die Augen. Sein Geist flog aus der Festung. Wenige Augenblicke später kehrte er zurück. »Ein Bote kam vom Kaiser. Die Belagerung ist aufgehoben. Es ist vorbei, Ekodas! Wir leben!«
    An der Barrikade spähte Angel in den Hof hinaus. Die Gothir zogen sich geordnet zurück, schweigend und in Dreierreihen. Angel steckte sein Schwert ein und wandte sich an die Verteidiger. »Ich glaube, ihr habt gesiegt, Freunde!« rief er.
    Orsa Khan sprang auf die Barrikade und beobachtete die abziehenden Soldaten. Dann stürmte er zu Angel, schlang die Arme um den Gladiator und küßte ihn auf beide vernarbten Wangen. Die noch übriggebliebenen Nadir rannten herbei, hoben Angel auf ihre Schultern und brachen in Jubel aus.
    Miriel lächelte, als sie dieses Bild sah, doch ihr Lächeln verging, als sie sich in der Halle umschaute. Die Toten lagen überall. Kesa Khan tauchte an der Treppe aus den unteren Ebenen auf und führte Frauen und Kinder zurück ans Tageslicht. Der alte Schamane ging auf sie zu.
    »Dein Vater hat Zhu Chao erschlagen«, sagte er, ohne ihr in die Augen zu sehen. »Ihr habt für uns gesiegt, Miriel.«
    »Zu einem hohen Preis«, erwiderte sie.
    »Ja, der Preis war nicht gering.« Der kleine Junge, der Angel gefolgt war, stand neben dem Schamanen, und Kesa Khan strich ihm über den Kopf. »Wir haben noch immer eine Zukunft«, sagte der alte Mann. »Ohne dich wären wir nur noch Staub in den Bergen. Ich wünsche dir alles Glück.«
    Miriel holte tief und langsam Luft. »Ich kann nicht glauben, daß es vorbei ist.«
    »Vorbei? Nein. Nur diese Schlacht. Aber es wird andere geben.«
    »Nicht für mich.«
    »Auch für dich. Ich bin in der Zukunft gewandert, Miriel. Du bist ein Kind des Kampfes. Und das wird auch so bleiben.«
    »Wir werden sehen«, sagte sie und wandte sich von ihm ab. Sie sah Angel kommen. Sie blickte in sein vernarbtes, verwüstetes Gesicht, die zwinkernden grauen Augen. »Es sieht aus, als bliebe uns trotz allem noch etwas Zeit«, sagte sie.
    »Es sieht allerdings so aus«, stimmte er ihr zu. Angel bückte sich und hob den kleinen Nadirjungen auf seine Schultern. Das Kind kicherte glücklich und schwenkte sein Holzschwert durch die Luft.
    »Du kannst gut mit Kindern umgehen«, stellte Miriel fest. »Er betet dich an.«
    »Er ist ein mutiges Bürschchen. Er folgte mir in die Tiefen, und dann griff er das Ungeheuer mit einer brennenden Fackel an. Hast du ihn gesehen?«
    »Nein.«
    Angel wandte sich an Kesa Khan. »Wer wird sich um ihn kümmern?« fragte er.
    »Ich. Wie um einen Sohn«, antwortete der Schamane.
    »Gut. Ich werde euch hin und wieder besuchen. Ich nehme dich beim Wort.« Er setzte den Knaben ab und sah ihm nach, als Kesa Khan ihn wegführte. »Was jetzt?« fragte er Miriel.
    »Ich bin schwanger«, sagte sie und blickte in seine hellen Augen.
    »Ich weiß. Dardalion hat es mir gesagt.«
    »Es macht mir angst.«
    »Dir? Der Kriegsgöttin von Kar-Barzac? Das glaube ich nicht.«
    »Ich habe zwar kein Recht, dich zu bitten, aber …«
    »Sag es nicht, Mädchen. Dessen bedarf es nicht. Der alte Angel wird dasein. Er wird immer dasein. Auf jede Art, wie du ihn haben willst.«
     
    Die Mauern von Dros Delnoch ragten hoch in den südlichen Himmel, als Waylander sein Pferd zügelte. Karnak trieb sein Pferd neben den schwarz gekleideten Attentäter. »Der Krieg ruft«, sagte er.
    »Ich bin sicher, du wirst sie erobern, General. Das kannst du gut.«
    Karnak lachte. »Ich denke schon.« Dann verblaßte sein Lächeln. »Was ist mit dir, Waylander? Wie stehen die Dinge zwischen uns?«
    Der Attentäter zuckte die Achseln. »Was wir hier sagen, wird kein Jota an dem ändern, was kommen wird. Ich kenne dich, Karnak, immer schon. Du lebst für die Macht, und du hast ein langes Gedächtnis. Dein Sohn ist tot – das wirst du nicht vergessen. Und nach einer Weile wirst du mich – oder die Meinen – dafür verantwortlich machen. Wir sind Feinde, du und ich. Und das werden wir auch bleiben.«
    Der Führer der Drenai lächelte dünn. »Du hältst nicht gerade viel von mir. Ich kann nicht sagen, daß ich dich dafür tadele, aber du irrst dich. Ich
bin
bereit, die Vergangenheit zu vergessen. Du hast mein Leben gerettet – und damit wahrscheinlich die Drenai vor dem Untergang bewahrt. Daran werde ich mich erinnern.«
    »Vielleicht«, meinte Waylander und ritt den Mondbergen

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