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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Getränke, Naschwerk, Pasteten, Kuchen und kleine Leckerbissen an. Die Sitzreihen der Reichen wurden von seidenen Baldachinen beschattet, auch diese in dem scheußlichen Grün, während die ganz Reichen in aller Pracht auf roten Kissen saßen und von Sklaven kühle Luft zugefächelt bekamen. Sieben hatte versucht, seinen Platz zu tauschen, um bei den Hochedlen zu sitzen, aber auch noch so viele Schmeicheleien und Bestechungsversuche hatten ihm keinen Platz dort oben verschaffen können.
    Zu seiner Rechten konnte Sieben gerade noch die Ecke des Balkons des Gottkönigs sehen und die durchgedrückten Rücken zweier Mitglieder der Königlichen Leibgarde in ihren silbernen Brustplatten und weißen Umhängen. Ihre Helme, dachte der Dichter, waren besonders prächtig, mit Gold beschlagen und gekrönt von weißen Roßhaarbüschen. Das war die Schönheit der schlichten Farben, überlegte er, Schwarz, Weiß, Silber und Gold wurden selten von Polstern in den Schatten gestellt – gleich welche Farbe sie auch haben mochten.
    »Gewinnt er?« fragte Majon, der Drenai-Botschafter, der Sieben am Ärmel zupfte. »Er steckt furchtbare Schläge ein. Der Lentrier wurde noch niemals besiegt weißt du. Es heißt, er hätte im vorigen Frühjahr zwei Kämpfer getötet, bei einem Wettkampf in Mashrapur. Verdammt ich habe zehn Goldraq auf Druss gesetzt.«
    Sieben schob die Finger des Botschafters sanft von seinem Ärmel, strich die zerknitterte Seide glatt und riß seinen Blick von den Wundern der Architektur los, um sich kurz auf den Kampf zu konzentrieren. Der Lentrier traf Druss mit einem Aufwärtshaken, dann mit einem rechten Haken. Druss wich zurück, Blut rann aus einer Platzwunde über seinem linken Auge. »Was für eine Quote hast du bekommen?« fragte Sieben.
    Der schlanke Botschafter fuhr sich mit der Hand über das kurzgeschnittene silberne Haar. »Sechs zu eins. Ich muß verrückt gewesen sein.«
    »Keineswegs«, widersprach Sieben, »dich hat dein Patriotismus getrieben. Sieh mal, ich weiß, daß Botschafter nicht besonders gut bezahlt werden, also übernehme ich deine Wette. Gib mir den Wettschein.«
    »Ich kann doch nicht ernsthaft … ich meine, er wird gerade dort unten zu Brei geschlagen.«
    »Aber natürlich kannst du. Schließlich ist Druss mein Freund, und ich hätte aus reiner Loyalität auf ihn setzen müssen.« Sieben sah Habsucht in den dunklen Augen des Botschafters aufblitzen.
    »Nun, wenn du es ernst meinst.« Die schmalen Finger des Mannes griffen in den perlenbestickten Lederbeutel an seiner Seite und zogen ein kleines, viereckiges Stück Papyrus hervor, das ein Wachssiegel und die gesetzte Summe trug. Sieben nahm es, und Majon wartete mit ausgestreckter Hand.
    »Ich habe meine Börse nicht mit«, sagte Sieben, »aber ich gebe dir das Geld heute abend.«
    »Ja natürlich«, sagte Majon mit schlecht verhohlener Enttäuschung.
    »Ich glaube, ich gehe ein bißchen herum«, meinte Sieben. »Hier gibt es so viel zu sehen. Ich habe gehört, daß sich in den unteren Ebenen Kunstgalerien und Läden befinden.«
    »Du scheinst um deinen Freund nicht gerade besorgt zu sein«, sagte Majon.
    Sieben ignorierte die Kritik. »Mein lieber Botschafter, Druss kämpft, weil er gerne kämpft. Im Allgemeinen spart man sich seine Besorgnis lieber für seine armen, unglücklichen Gegner auf. Ich sehe dich später beim Fest.«
    Sieben stand auf und erstieg die marmornen Stufen, um den offiziellen Wettschalter aufzusuchen. Ein Schreiber mit Zahnlücke saß hinter der Theke. Hinter ihm stand ein Soldat, der die Säcke mit dem bereits gewetteten Geld bewachte. »Möchtest du eine Wette abgeben?« fragte der Schreiber.
    »Nein, ich warte, um meinen Gewinn abzuholen.«
    »Hast du auf den Lentrier gesetzt?«
    »Nein. Ich habe auf den Gewinner gesetzt. Eine alte Angewohnheit von mir«, antwortete er lächelnd. »Sei so gut und halte sechzig Goldstücke bereit – plus meine ursprünglichen Zehn.«
    Der Schreiber kicherte. »Du hast auf den Drenai gesetzt? Bevor du dein Geld wiedersiehst, friert die Hölle zu.«
    »Tja, ich glaube, es wird schon kälter«, sagte Sieben mit einem Lächeln.
    In der Hitze der Arena wurde der lentrische Kämpfer langsam müde. Blut lief aus seiner gebrochenen Nase, sein rechtes Auge war zugeschwollen, aber trotzdem war seine Kraft noch gewaltig. Druss näherte sich ihm, duckte sich unter einem rechten Haken und ließ einen Schlag in den Leib des Mannes krachen. Die Bauchmuskeln des Lentriers waren hart wie Stahl.

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