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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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eingerahmt.
    Klay stellte fest, daß seine Abneigung gegen den Mann wuchs, aber er verbarg seine Gefühle und dachte über Garen-Tsens Frage nach. »Er amüsiert mich nicht, Minister. Ich bewundere ihn. Mit der richtigen Ausbildung könnte er wirklich sehr gut werden. Und er gefällt der Menge. Der Mob liebt einen beherzten Kämpfer. Und, beim Himmel, diesem Druss mangelt es nicht an Mut. Ich wünschte, ich hätte Gelegenheit ihn zu trainieren. Dann würde es ein besserer Wettkampf.«
    »Er wird schnell vorbei sein.«
    Klay schüttelte den Kopf. »Nein. Die Kraft des Mannes reicht sehr tief. Sie entspringt seinem Stolz und seinem Glauben an seine eigene Unbesiegbarkeit, das kann man ihm ansehen, wenn er kämpft. Es wird ein langer, mühsamer Kampf werden.«
    »Aber du wirst den Sieg davontragen? Wie der Gottkönig es prophezeit hat?« Zum erstenmal entdeckte Klay eine leichte Änderung im Ausdruck des Ministers. »Ich sollte ihn besiegen, Garen-Tsen. Ich bin größer, stärker, schneller und besser ausgebildet. Aber bei jedem Kampf gibt es ein unberechenbares Element. Ich könnte ausrutschen, so daß ein Schlag danebengeht. Ich könnte vor dem Kampf erkranken, so daß mir Schnelligkeit und Energie fehlen. Meine Konzentration könnte gestört werden, so daß ich meine Deckung vernachlässige.« Klay grinste breit, denn die Miene des Ministers war nun offensichtlich besorgt.
    »Das wird nicht geschehen«, sagte er. »Die Prophezeiung wird sich erfüllen.«
    Klay dachte sorgfältig nach, ehe er antwortete. »Der Glaube des Gottkönigs an mich erfüllt mich mit großem Stolz. Ich werde deshalb umso besser kämpfen.«
    »Gut Wollen wir hoffen, daß es sich auf den Drenai gegenteilig auswirkt. Du wirst doch bei dem Bankett heute Abend zugegen sein, Herr? Der Gottkönig wünscht deine Anwesenheit. Er möchte, daß du neben ihm sitzt.«
    »Es ist eine große Ehre für mich«, erwiderte Klay mit einer Verbeugung.
    »Das ist es allerdings.« Garen-Tsen ging zum Vorhang, der die Loge abtrennte, dann drehte er sich noch einmal um. »Kennst du einen Athleten namens Lepant?«
    »Den Läufer? Ja. Er trainiert in meinem Gymnasium. Warum?«
    »Er starb heute Morgen, bei der Befragung. Er sah so stark aus. Hast du je Anzeichen von Herzschwäche bei ihm bemerkt? Schwindel, Brustschmerzen?«
    »Nein«, antwortete Klay und dachte an den fröhlichen Jungen mit den strahlenden Augen und seinem Fundus an Scherzen und Geschichten. »Warum wurde er befragt?«
    »Er verbreitete Verleumdungen, und wir hatten Grund zu der Annahme, daß er Mitglied einer Geheimgruppe war, die sich der Ermordung des Gottkönigs verschrieben hat.«
    »Unsinn. Er war nichts weiter als ein dummer Junge, der schlechte Witze erzählte.«
    »So hatte es den Anschein«, stimmte Garen-Tsen zu. »Jetzt ist er ein toter Junge, der nie wieder schlechte Witze erzählen wird. War er ein sehr begabter Läufer?«
    »Nein.«
    »Gut. Dann haben wir nichts verloren.« Die verschiedenfarbigen Augen starrten Klay sekundenlang an. »Es wäre besser, Herr, wenn du solchen Witzen nicht mehr zuhörtest. Wenn es um Hochverrat geht, besteht die Schuld schon im falschen Umgang.«
    »Ich werde deinen Rat beherzigen, Garen-Tsen.«
    Nachdem der Minister gegangen war, wanderte Klay zur Arenagalerie hinunter. Dort war es kühler, und er genoß es, zwischen den vielen Antiquitäten umherzuschlendern. Die Galerie war auf Drängen des Königs in die Baupläne der Arena aufgenommen worden – lange bevor sein krankes Hirn schließlich seinen Verstand aufgefressen hatte. Es gab etwa fünfzig Verkaufsstände und Läden hier, in denen kundige Käufer historische Artefakte oder schön gearbeitete Kopien erstehen konnten. Es gab alte Bücher, Gemälde, Porzellan und sogar Waffen.
    Als er näher kam, blieben die Menschen in der Galerie stehen und verbeugten sich respektvoll vor dem Champion der Gothir. Klay erwiderte jeden Gruß mit einem Lächeln und einem Kopfnicken. Trotz seiner Größe bewegte er sich mit der geschmeidigen Anmut des Athleten, immer im Gleichgewicht, immer aufmerksam. Er blieb vor einer Bronzestatue des Gottkönigs stehen. Es war ein schönes Stück, aber für Klays Geschmack waren die Lapislazuli-Steine als Pupillen für ein Bronzegesicht zu bizarr. Der Kaufmann, dem das Stück gehörte, kam heran. Er war klein und untersetzt, mit einem gegabelten Bart und einem eilfertigen Lächeln. »Du siehst sehr gut aus, Klay«, sagte er. »Ich habe deinen Kampf gesehen – das bißchen, was es

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