Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)
den Raum. Dessen Ecken lagen im Dunkeln, das einzige Licht, das hereinfiel, war das des Mondes. Seine blassen Strahlen fielen auf Waschfässer, Wringer und Mangeln. Lucy guckte böse und schob sich durch den Krempel zur Tür. Julian sprang leise vom Fenstersims.
«Es scheint so, als wären wir hier im Waschkeller eingeschlossen», sagte sie mit einem scharfen Flüstern.
«Lucy», entgegnete er sanft, «würdest du mich heiraten?»
Sie drehte sich rasch um und sah ihn wütend an. Er war vor ihr auf die Knie gesunken.
«Wir sind in einer gottverdammten Waschküche eingesperrt», schnauzte sie ihn an. «Wir haben keine Zeit für dumme Scherze.»
«Ich meine es ernst», bekräftigte er. «Heirate mich, Lucy. Ich bete dich an.»
Lucy, außer sich vor Empörung, konnte kaum sprechen.
«Ich meine mich zu erinnern, dass du irgendwie noch andere Verpflichtungen hast», sagte sie schließlich. «Wie beispielsweise eine Frau in Oxfordshire.»
«Verzeih mir», antwortete Lord Julian. Er ließ jetzt auch das andere Knie den Boden berühren und faltete die Hände, als ob er beten wollte. «Es war eine Lüge. Ich habe sie erfunden.»
Lucy starrte ihn an, wie vom Donner gerührt.
«Das alles hat vor einigen Jahren begonnen», fuhr er entschuldigend fort. «Es waren so viele Frauen unterwegs, die auf der Jagd nach einem Ehemann waren und ich … Verdammt nochmal, ich habe einfach Schutz gesucht. Vergib mir, Lucy. Bitte.»
«Ha», sagte sie, ungläubig und gereizt. «Du meinst, du wolltest den Schwerenöter spielen, ohne eine Gegenleistung dafür zu bieten?»
«So was in der Art», brummelte Lord Julian.
«Und was nun?», wollte sie wissen und konnte dabei ihre Stimme kaum zügeln. «Jetzt haben sich die Zeiten geändert? Jetzt bist du des Junggesellendaseins müde? Machst du dir Sorgen, dass du in ein paar Jahren vielleicht keine mehr abbekommst, weil dein Marktwert gesunken ist?»
«Nein», sagte er bestimmt. «Ich habe die Frau gefunden, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Sag ja!»
Lucys Herz machte einen Sprung. Es war alles, was sie sich jemals gewünscht hatte: Julians Liebe, seine ungeteilte Aufmerksamkeit, seine unermüdliche Fähigkeit, ihr Lust zu bereiten, und darüber hinaus bot er ihr jetzt auch noch Respektabilität an.
«Nun», sagte Julian und winkelte ein Knie wieder an. «Willst du mir diese Ehre erweisen?»
Lucy sah ihn an, wobei ihr Gesicht kein Anzeichen für ihre Freude erkennen ließ, nur mildes Erstaunen.
«Ich werde darüber nachdenken», sagte sie schniefend. «Nun, wie sollen wir jetzt hier herauskommen?»
Clarissa wandt sich auf der Couch, murmelte wild entzückt vor sich hin.
Zwischen ihren Schenkeln bewegten sich Lord Marldons kundige Finger, langsam und sinnlich. Seine Liebkosungen und geflüsterten Worte umhüllten sie schützend. Sie fühlte sich mit ihm allein, war blind für die anwesenden Gäste. Sie hatte nichts von dem gepanschten Wein getrunken, aber sie gab sich ihren natürlichen Gelüsten hin. In diesem Moment, in dem Alec sie wiederum einem Höhepunkt ganz nahe brachte, verdrängte Clarissas Begehren alles andere.
«Bist du noch nicht so weit?», fragte er sanft, und sein Atem kitzelte sie am Hals.
Clarissa ließ einen Jammerlaut hören, der irgendwie flehentlich klang. «Nein», antwortete sie mit schwacher Stimme. «Aber sag nicht, ich soll es mir machen. Nimm mich hier, vor allen Leuten, wenn es sein muss, aber nichts anderes, bitte.»
«Aber ich will dich nicht nehmen», gab er zurück. «Ich will dich beobachten, auf der Bühne, mit gespreizten Beinen, wie du dich meinen Gästen anbietest. Es geht ums Anbieten, Clarissa. Ich habe nicht vor, dich zu zwingen. Noch nicht, jedenfalls. Es würde mich viel tiefer befriedigen zu sehen, wie du dich aus freien Stücken erniedrigen lässt. Nun?»
Er drückte seinen Daumen gegen ihre Klitoris, ein heftig süßer Druck, und langte dann fester zu. Seine Finger spielten in ihrem nassen Loch, streichelten die fleischige Empfindsamkeit ihrer Innenwände. Clarissas Höhepunkt nahte, und sie schrie laut auf, als sie über dem Abgrund schwebte. Dann hielten Marldons Finger still.
«Nun?», fragte er. «Bist du jetzt eher bereit, mir zuzustimmen?»
Clarissa war es eigentlich, sogar ziemlich verzweifelt bereit dazu, aber sie schüttelte trotzdem den Kopf. Wenn sie nicht vorhin Kitty gesehen hätte, wäre sie jetzt vielleicht bereit gewesen, sich ihm zu fügen. Sie wäre möglicherweise auf die Bühne gegangen
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