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Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Titel: Die dunklen Farben der Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Lloyd
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Seidengardinen verhängt war. Seine Bewegungen waren schnell und ärgerlich.
    Clarissa schoss hinter ihm her, umfasste seine Taille und sagte seinen Namen so, dass er klang wie ein erstickter, flehender Aufschrei. Er stand unbeweglich da, und sie presste ihre Wange an seine warme, feste Brust, während sie Entschuldigungen murmelte. Dann trat sie, plötzlich erschrocken, zurück und sah ihn wütend an.
    «Du riechst nach einer anderen Frau», sagte sie anklagend.
    «Ich?», rief Gabriel mit vor Erstaunen weit aufgerissenen Augen. «Du wagst es, mir Vorwürfe zu machen?»
    Clarissa schüttelte heftig den Kopf und begriff plötzlich die Verrücktheit ihrer Worte. Sie protestierte, aber Gabriel ignorierte sie und zog mit einer heftigen Bewegung die grünen Vorhänge zurück. Er sah sich um, lachte kurz und bitter auf, um dann eine kurze Treppe hinunterzuspringen. Clarissa stand jetzt bewegungslos im Durchgang und starrte ihm hinterher.
    In Asham House konnte sie so leicht nichts mehr erstaunen, aber von dieser Extravaganz hatte sie nun wirklich nichts geahnt. Ein großer Raum mit hellen Marmorwänden und Säulen erstreckte sich unter ihr. Kerzen, verschwommen im Nebel, flackerten wie undeutliche, bernsteinfarbene Sterne. An den Seiten entlang zogen sich marmorne Wandvorsprünge, die sich in Abständen zu kunstvoll gestalteten Bassins vertieften. In der Mitte befand sich ein Schwimmbecken, ein Rechteck von blassgrüner Stille, über das griechische Statuen wachten.
    Gabriel riss sich das Hemd vom Körper, warf es auf den Boden, während er sich schnell durch den Raum bewegte. Er hielt kurz inne, um sich seiner restlichen Sachen zu entledigen, dann lief er schnell zu dem Becken und sprang elegant hinein. Sein geschmeidiger, sehniger Körper schien in der Luft zu hängen, bebend, bevor er wie ein Pfeil in die spiegelglatte, ruhige Oberfläche eintauchte. Er stieß in die Tiefen des Wassers vor, wobei seine Silhouette von der Oberfläche gebrochen wurde und unter den sich ausbreitenden Kreisen schimmerte.
    Clarissa kaute auf ihrer Unterlippe, wusste nicht, wie sie ihn beschwichtigen oder ihren Fehler wiedergutmachen könnte. Vielleicht wäre es sogar vergeblich, dies auch nur zu versuchen. Sie konnte nicht erklären, warum sie einen Mann körperlich begehrte, den sie ansonsten verabscheute; sie konnte weder die Freude noch das Leid erklären, die sie in ihrer Scham gefunden hatte.
    Kitty hätte sie hier nicht herbringen dürfen. Sie hätte sicherstellen sollen, dass Gabriel freigelassen wurde, und Clarissa hätte sie dort lassen sollen, wo sie hingehörte: an die Seite von Marldon.
    Sie beobachtete, wie Gabriel aus dem Wasser auftauchte. Er schüttelte heftig seinen Kopf, versprühte dabei einen Diamantenregen und strich dann das glänzende, nasse Haar aus dem Gesicht. Ohne auf sie zu achten, begann er zu schwimmen, bewegte seine Arme in kraftvollen Kraulbewegungen, zog weiße Schaumkronen hinter sich her.
    Clarissa streifte jetzt ihre Schuhe ab und ging hinunter in den Raum. Der Marmor war kühl und ein bisschen glitschig unter den Fußsohlen. Hier und dort standen kleine Zinkwannen, und in die Wände eingelassen waren kleine Nischen für Flaschen und Handtücher. Clarissa ging zu einer der Marmorbänke und hockte sich an den Rand eines Marmorbassins, mit im Schoß gefalteten Händen, züchtig und angespannt.
    Gabriel schwamm noch immer.
    Sie seufzte und drehte am Bassin einen Wasserhahn auf, spielte mit den Fingern im warmen, fließenden Wasser. Sie steckte den Stöpsel ein und hielt ihre geöffneten Hände unter den Wasserstrahl. Sie machte ihr Gesicht nass und rubbelte ihre geschminkten Lippen und Wangen sauber. Sie füllte eine Waschschüssel und kippte sie an ihrem Halsansatz, ließ das Wasser an ihrem Körper entlanggleiten wie eine seidenweiche Liebkosung. Sie rieb und zupfte an ihren Nippeln, um das lästige, zähe rote Pigment loszuwerden, und immer noch schwamm Gabriel.
    Clarissa kniff die Augen zusammen und kämpfte mit den Tränen. Sie hatte ihn verloren, und nun musste sie auch noch die Folter erdulden, hier zu warten, bis Kitty sie wieder befreite. Zweifellos hatte sich das Mädchen vorgestellt, dass sie ihre Differenzen mit ein paar Küssen und einem einfachen Geschlechtsakt überwinden würden. Aber Clarissa wusste, dass die Differenzen dafür viel zu gewaltig waren. Ihr Körper fand seine Höhen in ihren Tiefen, und das war etwas, was Gabriel ihr nicht geben konnte.
    Sie griff nach ihrem Haar, zog die

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