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In letzter Zeit verspüre ich beim Lesen der Statusmeldungen auf Facebook eine Mischung aus Sorge, Ãrger und Neid, und ich frage mich, ob es die Sache überhaupt wert ist, einen Account zu haben.
Ich bin total zappelig. Ich öffne ein neues Word-Dokument. Eine Minute vergeht. Fünf Minuten. Zehn. Meine Finger schweben über der Tastatur. Nervös tippe ich Ein Stück in drei Akten von Alice Buckle , was ich aber schnell wieder lösche, dann erneut schreibe, diesmal in GroÃbuchstaben, in dem Glauben, dass mir GroÃbuchstaben vielleicht Mut machen.
Von unten zieht die Melodie von Marvin Gayes Whatâs Going On in mein Schlafzimmer. Ich blicke auf die Uhr. Punkt vier. Bald werden die Schneidebretter hervorgeholt. Paprika gewaschen. Maiskolben geschält. Und jemand, wahrscheinlich Jack, wird seine Frau durch die Küche wirbeln. Wir anderen â William und ich â werden uns an die Tanzpartys auf der Middle School erinnern und an die vielen, im Partykeller der Nachbarkinder geleerten Pabst-Blue-Ribbon-Bierdosen. Und die Jüngsten unter uns, Zoe und Peter und vielleicht sogar Caroline, werden Marvin Gaye auf ihre iPods laden und sich dabei so fühlen, als wären sie die ersten Menschen auf der Welt, die diese erdige, sexy Stimme entdecken.
Ich berühre mit meinen Fingern die Tastatur und beginne zu tippen.
Kapitel 91
William betritt die Küche. »Mittagessenszeit. Habt ihr Hunger?«
Ich schaue auf die Wanduhr. Halb zwölf. »Nicht wirklich.«
Er kramt im Vorratsschrank herum und entdeckt eine Schachtel Cracker. »Haben wir noch Humus?«
»Zweites Regal. Hinter dem Joghurt.«
»Also, es gibt Neuigkeiten«, sagt William beim Ãffnen der Kühlschranktür. »Man hat mir eine Stelle angeboten.«
»Was? William! Du machst Witze! Wann denn?«
»Der Anruf kam gestern. Eine Firma aus Lafayette. Super Zusatzleistungen. Krankenversicherung. Zahnersatz.«
» Wer hat gestern angerufen? Du hast mir ja noch nicht mal gesagt, dass es mit irgendwem konkreter geworden ist!«
»Ich hatte Sorge, wieder aussortiert zu werden, und wollte dir keine Hoffnungen machen. Es ist ein Bürobedarfsartikel-Unternehmen.«
»Bürobedarf? So was wie Office Max?«
»Nein, nicht so groà wie Office Max. Kingâs Bürobedarf, eher ein Tante-Emma-Laden, aber sie expandieren. Sie haben zwei Geschäfte in der Bay Area und planen, in diesem Jahr zwei weitere in San Diego zu eröffnen. Ich wäre zuständig für die Marketing-Koordinierung der Direktwerbung.«
»Direktwerbung? Flyer, Postkarten, Postwurfsendungen?«
»Ganz genau, Alice, für das, was Werbemenschen normalerweise gleich in die Papiertonne schmeiÃen, ohne einen Blick darauf zu werfen. Ich hatte Glück, so weit zu kommen. Es gab Dutzende Bewerber. Die Leute scheinen nett zu sein. Der Job ist vollkommen in Ordnung.«
»Natürlich«, antworte ich, »aber, William, ist es das, was du willst?« Waren Bürobedarfsartikel etwa sein groÃer Traum?
»Was ich will, spielt keine Rolle mehr«, sagt er ganz ruhig.
»Ach, William â¦Â«
Er hält eine Hand hoch und unterbricht mich.
»Nein, Alice. Hör auf. Ich schulde dir eine Entschuldigung. Und wenn du mal für eine Sekunde die Klappe hältst, kann ich sie aussprechen. Du hattest recht. Ich hätte mich mehr anstrengen müssen, damit es bei KKM gut läuft. Es war meine Schuld, dass ich entlassen wurde. Ich habe dich im Stich gelassen. Ich habe die ganze Familie im Stich gelassen. Und es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid.«
Ich bin sprachlos. Hat William gerade zugegeben, er könnte eventuell etwas zu seiner Entlassung beigetragen haben, dass es doch nicht einfach nur um eine betriebsbedingte Kündigung ging? Hat er gerade gesagt, es sei seine Schuld gewesen? Er beugt sich über die Spüle, blickt aus dem Fenster in den Garten und kaut dabei auf seiner Lippe herum, und während ich ihm dabei zusehe, merke ich, wie in mir das letzte bisschen Ãrger wegen des
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