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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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goldblonden, schlaksigen Jungen. Als Izzy sich ihm näherte, schaute er sie über die Schulter hinweg an. Atemberaubend grüngoldene Augen begegneten ihrem verblüfften Blick.
    »Du hast mein Leben gerettet.« Izzy trat zu ihm, doch es fiel ihr schwer, die gefällte Bestie nicht anzustarren, die selbst im Tod noch furchterregend wirkte. »Das war die tapferste Tat, die ich je erlebt habe«, flüsterte sie. »Du hättest an meiner Stelle getötet werden können.«
    »Ein Mann muss gewillt sein, sich Gefahren zu stellen«, sagte er, säuberte sein Schwert und steckte es wieder in die Scheide. Mit feierlichem Blick wandte er sich ihr zu. »Es ist die Pflicht eines Ritters, eine Dame in Nöten zu beschützen, wie hoch auch immer das Risiko sein mag.«
    Izzy schaute in sein jugendliches, von der Sonne gebräuntes Gesicht, und tief in ihrem Inneren stieg eine Woge der Wärme auf. Noch nie zuvor hatte jemand sie eine Dame genannt. Auch war sie außerhalb des Reiches ihrer Fantasie noch nie Zeugin einer solch ritterlichen Tat gewesen. Ehrfurchtsvoll und völlig sprachlos betrachtete Izzy ihren Beschützer. Ihr Blick schweifte von seiner schulterlangen strohblonden Mähne über seine löwenähnlichen grünen Augen zu seiner aristokratischen Nase und dem stolzen, markanten Kinn. Er war immer noch ein Junge, vielleicht sechs Jahre älter als sie, aber nach Izzys Meinung besaß er die Tapferkeit und den Edelmut von zehn erwachsenen Männern.
    Er war einfach wunderbar, dieser goldene Fremde, der ihr gerade das Leben gerettet hatte, und Izzy verliebte sich ein winziges bisschen in ihn.
    »Komm«, sagte er und streckte die Hand aus. »Der Wald ist ein gefährlicher Ort für eine junge Maid, die allein unterwegs ist. Ich werde dich sicher zum Fest zurückgeleiten.«
    Er führte sie einen dunklen, mit Farnkraut überwucherten Pfad entlang. Seine warme Hand hielt ihre Finger fest umschlossen, jeder seiner Schritte war so sicher und bestimmt wie sein starker, stützender Arm. »Was hast du dir dabei gedacht, ohne Begleitung so weit in den Wald hineinzulaufen?«, fragte er, nachdem sie ein Stück gegangen waren. »Es ist eine Sache, wenn ein Junge es vorzieht, eine dunkle Lichtung zu erforschen, statt an einer faden adeligen Gesellschaft teilzunehmen, aber etwas ganz anderes, wenn eine Maid das tut.«
    Izzy wollte ihm gegenüber den beschämenden Grund für ihre Flucht von der Festlichkeit nicht zugeben. »Ich bin einem Schmetterling nachgelaufen«, sagte sie. Das war immerhin die halbe Wahrheit, obgleich es recht töricht klang. »Bevor ich mich’s versah, hatte ich den Weg verloren.«
    »Sei froh, dass du nicht mehr als den Weg verloren hast«, sagte er streng, aber Izzy sah, wie seine Mundwinkel vor unterdrücktem Lachen zuckten. Sie gelangten an eine Stelle, an der das Gebüsch dicht und struppig war. Sperrige Äste blockierten den Weg. Galant hielt er sie zur Seite, damit sie darunter hindurchgehen konnte. »Nach Ihnen, Mylady.«
    Strahlend duckte sie sich unter den dichten Zweigen hindurch, um anschließend einen raschen Knicks zu vollführen. »Vielen Dank, Sir …?«
    »Griffin.« Lächelnd kam er zu ihr und verbeugte sich höfisch. »Griffin of Droghallow, zu Euren Diensten.«
    »Droghallow?« Unvermittelt verspürte Izzy einen Stich der Enttäuschung. »Es fällt mir schwer zu glauben, dass du mit Dominic of Droghallow verwandt bist.«
    Der Junge sah sie verwundert an. »Kennst du ihn?«
    Sofort tauchte das höhnische Grinsen ihres größten Peinigers vor Izzys innerem Auge auf. »Sein Vater und der meine sind befreundet, aber ich kann dir versichern, ich hege nicht den Wunsch, Master Dominic näher kennenzulernen. Erst heute Nachmittag hat er sich schrecklich lustig über …« Izzy krauste die Stirn, nicht bereit, den Satz zu beenden. »Ich halte ihn für einen grässlichen Tyrannen«, sagte sie schließlich.
    »Oh ja, Dom kann ziemlich grausam sein«, stimmte Griffin fast entschuldigend zu. Er beugte sich vor und senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Wenn er dich noch einmal ärgert, sag ihm, du wüsstest von seiner schrecklichen Angst vor der Dunkelheit. Erinnere ihn daran, dass er vor Furcht kein Auge schließen kann, wenn nicht die ganze Nacht über Fackeln zu beiden Seiten seines Bettes brennen. Wenn er erfährt, dass du sein Geheimnis kennst, wird er dich in Frieden lassen, da bin ich ganz sicher.«
    Dankbar für diese weitere Freundlichkeit schenkte Izzy ihm ein Lächeln. Offenbar war der Keiler

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