Schwarze Schmetterlinge
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Buch
Feueralarm im Universitätskrankenhaus der mittelschwedischen Stadt Örebro! Zwei Menschen fallen den Flammen zum Opfer, und man sucht fieberhaft nach der Brandursache. Schon bald ist klar, dass das Feuer von einem Brandstifter gelegt wurde. Und es kommt noch schlimmer: Mehrere rätselhafte Brände mit weiteren Todesopfern in Örebro und der näheren Umgebung folgen. Die ermittelnden Polizisten sind ratlos. Der einzige Hinweis sind die Tarotkarten, die der Täter ihnen zukommen lässt. Verzweifelt versuchen Maria Wern und ihr Kollege Per Arvidsson das Geheimnis der Karten zu lösen, ehe es zum nächsten Mord kommt. Im Zuge der Ermittlungen werden sie tiefer in den Strudel der Ereignisse hineingezogen, als ihnen lieb ist … Fesselnd bis zur letzten Seite und mit psychologischem Tiefgang erzählt Anna Jansson einen Kriminalfall, bei dem die Grenzen zwischen Täter und Opfer zusehends verwischen.
Autor
Anna Jansson,
geboren 1958 auf Gotland/Schweden, machte eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitet heute in einer Lungenklinik. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in der Nähe der mittelschwedischen Stadt Örebro. Seit 2000 sind in ihrer Heimat acht ihrer erfolgreichen Kriminalromane mit Maria Wern erschienen, auf Deutsch liegen vor: »Und die Götter schweigen«, »Totenwache«, »Tod im Jungfernturm«, »Das Geheimnis der toten Vögel« und »Schwarze Schmetterlinge«. Weiteres zur Autorin unter: www.thriller.nu
Anna Jansson
Schwarze Schmetterlinge
Kriminalroman
Aus dem Schwedischen
von Susanne Dahmann
Piper München Zürich
Deutsche Erstausgabe
August 2008
© 2005 Anna Jansson
Titel der schwedischen Originalausgabe:
»Svart fjäril«, Bokförlaget Prisma, Stockholm 2005
© der deutschsprachigen Ausgabe:
2008 Piper Verlag GmbH, München
GeB 06 uc 2013
Umschlag: Büro Hamburg. Anja Grimm, Stefanie Levers
Bildredaktion: Büro Hamburg. Alke Bücking, Charlotte Wippermann Umschlagfoto: Image Source/Images.com
Autorenfoto: Laurent Denimal
Satz: Filmsatz Schröter, München
Papier: Munken Print von Arctic Paper Munkedals AB, Schweden
Druck und Bindung: CPI – Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany ISBN 978-3-492-25214-0
Ich traf eine Schwester in der Nacht,
ihre Augen glänzten wie von Tränen.
Durch den Schmutz,
das Gejohle und das Lachen
schritten wir gemeinsam in die Dämmerung.
Es war wohl ein Traum nur,
ein Gedicht,
das mich streifte –
ich vergaß es fast sogleich,
erinnere mich nur mehr seiner Melodie.
Aus der Gedichtsammlung
»Mit vielen bunten Lichtern«
von Nils Ferlin
1
Der Spätsommer lag wie ein wehmütiger Schatten über dem Fischerdorf der Kindheit. Die wachsamen Halme des Schilfröhrichts fingen das Geflüster des Meeres auf. Die uralten Steine in der Mauer, die die kleine Steinkirche umgab, murmelten leise von einer längst vergangenen Zeit. Von der Zeit, bevor der Mensch auf die Erde trat und als das Weltall noch eine Einheit war. Vor dem Urknall, der Explosion, als das ganze Wissen und die ganze Weisheit in alle Winde verstreut wurden.
Fast dreißig Jahre waren vergangen, und doch war nichts vergessen oder vergeben. Die Erde, das Meer, die Luft und das Feuer waren ihre ewigen Zeugen. Die Realität und die veränderlichen Erinnerungsbilder der Phantasie – sie bildeten die Wahrheit, die ihr weiteres Leben formen und lenken würde. Umgeben von den Düften der Kindheit wurde aus der erwachsenen Frau wieder ein mageres sechsjähriges Mädchen.
Pyret zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch. Lauschte dem Wind, während sie eine Möwe beobachtete, die auf die glühende Sonne zuflog, ohne sich die Flügel zu versengen. Vielleicht war sie besonders geschickt und traute sich, mit dem Feuer zu spielen. Genau wie Ikarus mit seinen Wachsflügeln. Die zerrissene Stofftasche mit dem Bild von Ikarus hatte Mama auf Kreta gekauft. Pyret hatte sie mit fünf Reißzwecken über ihrem Bett befestigt, zwischen den Zeitungsausschnitten.
Die sanfte Kuhle im Sand schützte sie vor dem kalten Wind, der vom Meer heraufzog. Die Geschichte, der sie lauschte, handelte von der Prinzessin, die sich selbst in Stein verwandeln konnte. Eine unsichtbare Königstochter. Verborgen zwischen Tausenden von Steinen am Meeresstrand. Sie war zu Stein
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