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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beinahe das Letzte, was Charis gebrauchen konnte. Waistyn war sich sicher, dass Charis ein Attentat auf Erzbischof Klairmant noch weniger gebrauchen konnte. Schließlich bestand die Aufgabe von Waistyns Trupp eben genau darin, ein solches Attentat zu verhindern.
    Tja, nur wenn wir nicht das Feuer eröffnen wollen, sobald die Idioten in Klairmants Reichweite kommen, könnte es ein bisschen zu spät sein, was das Verhindern betrifft, dachte er voller Abscheu.
    »Gotteslästerer!«, brüllte Charlz Dobyns und drohte der näher kommenden Erzbischöflichen Garde mit der Faust. Seine Stimme schnappte über - wenn er sehr angespannt war, tat sie das ärgerlicherweise immer noch. Seine Augen funkelten wütend.
    Um ehrlich zu sein: eigentlich hatte Charlz gar keine Meinung zu diesem ganzen ›Kirche-von-Charis‹-Unfug. Und er hatte sich diesen Schlachtruf auch gar nicht selbst überlegt. Es war Rahn Aimayls Vorschlag gewesen. Aimayl war ein Freund seines älteren Bruders. Charlz allerdings war auch nicht der Einzige, der den Schmähruf verwandte. Mindestens ein Dutzend Leute, die meisten kaum älter als Charlz selbst, schrien gerade das gleiche Wort, kaum dass sie Erzbischof Klairmant nahen sahen. Alles lief genau, wie sie es geübt hatten.
    Manche Leute um Charlz herum reagierten sofort auf den Schmähruf. Rahn hatte also Recht damit gehabt, es wäre sicher effektiv, den Erzbischof der Gotteslästerei zu bezichtigen.
    Eigentlich wusste Charlz gar nicht so genau, was ›Gotteslästerer‹ bedeutete. Ihn selbst hatte die Mutter jedes Mal so genannt und ihm eins hinter die Löffel gegeben, wenn er unnütz Langhornes Namen im Munde geführt hatte. Charlz hatte auch keine Ahnung, wie sich die Lehren der neuen Kirche von Charis von denen der alten Kirche unterschieden. Warum auch? Schließlich war er kein Priester. Aber dass die Anhänger der Kirche von Charis Orgien auf den Altären feierten und Menschenopfer darbrächten, am liebsten Kinder, so hieß es - das glaubte er nicht. Man musste schon ziemlich dämlich sein, um zu glauben, die Charisianer könnten so etwas in Corisandes Kathedrale durchziehen, ohne dass jeder davon gewusst hätte. Niemand Vertrauenswürdiges hatte je mit eigenen Augen eine solche Gräueltat gesehen. Denen aber, die davon erzählt hatten, hätte Charlz noch nicht einmal bei der Frage geglaubt, ob es nun regnete oder nicht.
    Was den ganzen Rest betraf, hatte diese neue Kirche möglicherweise Recht. Es wurde viel über diese ›Vierer-Gruppe‹ geredet. Wenn nur ein Viertel davon stimmte, konnte Charlz verstehen, warum man wütend auf die Vikare sein konnte. Ihm aber war auch das eher egal. Das waren Vikare, klar? So weit Charlz wusste, gab es eine unumstößliche Regel: Was ein Vikar sagt, das gilt. Mit denen wollte Charlz sich auf keinen Fall anlegen. Wer das anders sah, und es schienen Charlz jede Menge Leute zu sein, sollte das Risiko doch seinetwegen ruhig eingehen. Momentan jedenfalls waren mehr Leute in der Kathedrale und damit gegen die Vikare als Shan-wei noch mal davor!
    Charlz' eigene Mutter war Haushälterin im Refektorium von Sankt Kathryn. Er wusste genau, wo sie sich heute Morgen befand, und nach allem, was sie in den letzten Fünftagen so erzählt hatte, schien auch Pater Tymahn dieser neuen Kirche von Charis immens zugeneigt zu sein.
    Charlz war das egal. In vielerlei Hinsicht empfand er für Pater Tymahn den gleichen immensen Respekt wie seine Mutter. Aber hier und jetzt verstand die Gute einfach nicht, worum es eigentlich ging! Denn eigentlich ging es nicht um die kirchliche Lehre und auch nicht darum, wer denn nun hier in Manchyr die Haube des Erzbischofs trug. Oder es wäre zumindest nicht um die Frage nach der Priesterhaube gegangen - hätte ihr momentaner Träger, um sie zu erlangen, neben der Kirche von Charis nicht auch noch dem Kaiserreich Charis Treue schwören müssen. Und das war es, was Charlz an diesem Morgen auf die Straße getrieben hatte.
    Dabei war Charlz gar kein fanatischer Patriot. Es gab gar nicht so viele corisandianische Patrioten - nicht in dem Sinne, wie jemand aus der seit Jahrtausenden erloschenen Terra-Föderation diesen Begriff aufgefasst hätte. Außer in der Republik Siddarmark und in Charis waren auf Safehold Treuegelübde in der Regel lokal eng begrenzt; sie galten einem örtlichen Feudalherrn, vielleicht noch einem Fürsten oder Monarchen - aber keiner Nation. Der junge Charlz beispielsweise sah sich in erster Linie als Manchyrianer, also als Bürger

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