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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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»Die Schlacht? Ist sie vorbei?«
    Faede nickte und blickte zum Hof hinunter und dann zum Tor. »Vorbei.«
    »Dann hilf mir«, sagte Isana. »Wir müssen sie ins Bett legen und uns um sie kümmern.«
    »Und dann?«, fragte Faede.
    »Dann...« Isana schloss die Augen. »Dann kehren wir heim.«

45
    Fidelias erwachte an einem dunklen und kühlen Ort, und sein ganzer Körper schmerzte. Vorsichtig schlug er die Augen auf.
    »Gut«, schnurrte Odiana. »Du bist wach.« Sie beugte sich über ihn und legte ihm die Fingerspitzen sanft auf die Schläfen. Der kühle, blanke Züchtigungsring glänzte an ihrem Hals. »Keine Blutungen mehr.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Fidelias.
    Sie beobachtete seinen Mund sehr genau, während er sprach, und antwortete schließlich: »Ich habe meinen Aldrick gefunden, und dich auch. Wir sind noch nicht draußen. Du musst uns helfen.«

    »Wo sind wir?«
    »In einem Lagerhaus in Kaserna. Mein Liebster erledigt einen Botengang für mich, und danach brechen wir auf.«
    »Der Dolch?«
    »Den hältst du in der Hand. Du wolltest ihn nicht loslassen.«
    Fidelias hob die Hand und sah den Dolch. »Wo sind die Männer?«
    »Schon unterwegs.«
    Quietschend öffnete sich die Tür, und Aldrick trat ein, in die Tunika eines rivanischen Legionare gekleidet. »Wir haben nicht viel Zeit«, sagte er nervös. Er humpelte zu Odiana und warf ein paar blutige Fetzen Fleisch mit weißen Haarmähnen auf den Boden. Skalpe. »Die Marat durchforsten die Gebäude nach Zurückgebliebenen.«
    »Ein Kreis muss sich noch schließen«, meinte Odiana, lächelte und hob die Skalpe auf. Sie summte vor sich hin und ging durch das düstere Lagerhaus zu einem Haufen umgefallener Kisten.
    Fidelias erhob sich schwankend und keuchte. Er schaute an sich herab und stellte fest, dass er ebenfalls eine rivanische Tunika trug.
    Aldrick stützte ihn, obwohl der Schwertkämpfer selbst nicht gerade sicher auf den Beinen stand. »Ruhig. Du warst ziemlich übel verletzt. Odiana hat erste Maßnahmen getroffen, aber du brauchst noch eine anständige Heilbehandlung.«
    Fidelias nickte. Er steckte den Dolch von Aquitanius in seinen Beutel und band diesen zu. »Gut«, sagte er. »Wie verschwinden wir von hier?«
    »Draußen herrscht völliges Chaos«, meinte Aldrick. »Die Aleraner sind verwirrt, viele sind verwundet, und einige der Gebäude stehen in Flammen. Die Wölfe sind geflohen und haben die Herdentöter im Stich gelassen. Die meisten haben bis zum Tod gekämpft, die anderen werden jetzt aus Kellern und Dachkammern getrieben.«

    Fidelias nickte. »Unsere Männer?«
    »Denen wurde ziemlich zugesetzt. Wir müssen eine Menge Geld als Ausgleich für die Toten zahlen. Wenn wir es schaffen, Kaserna zu verlassen, werden wir sie wohl irgendwo treffen. Kannst du stehen?«
    »Ja.« Fidelias blickte Odiana an und humpelte zu ihr hinüber.
    Sie hockte neben einem großen, grimmigen Wehrhöfer, der sich kaum bewegte. Über ihm lagen zerbrochene Kisten und Dachschindeln, die aus ihnen herausgefallen waren. Offensichtlich war der Mann gelähmt und nicht bei Bewusstsein.
    Odiana strich ihm sanft durchs Haar und lächelte, als Aldrick und Fidelias zu ihr kamen. Dann beugte sie sich vor und schüttelte den Mann. »Wach auf, Meister Kord.«
    Kord erschauderte, seine Lider flatterten, und er öffnete die Augen. Es dauerte einen Augenblick, bis er sich orientiert hatte. Dann breitete sich Erkennen auf seinem Gesicht aus, und Angst.
    Odiana beugte sich lächelnd vor und küsste ihn auf die Stirn.
    Aldrick drückte die Spitze seines Schwertes in Kords Wange. »Nimm ihr den Ring ab«, verlangte er. »Sofort.«
    Kord leckte sich über die Lippen und flüsterte: »Wieso sollte ich?«
    Der Schwertkämpfer trieb ihm die Waffe leicht in die Haut, und der Mann zuckte zusammen. »Gut, gut.« Er hob die Arme und fummelte an dem Züchtigungsring herum. Odiana zitterte, als er sich löste. Sie hielt ihn in den Händen und starrte ihn an.
    »Wir sollten aufbrechen«, mahnte Fidelias.
    Odiana murmelte: »Eine Sache noch, Meister. Ich habe ein Geschenk für dich, bevor ich gehe.«
    »Warte«, stammelte Kord. »Ich habe getan, was du verlangt hast. Ich habe den Ring abgenommen.«
    Odiana beugte sich wieder vor, blickte Kord in die Augen und
murmelte: »Isana ist zu nett, um dich zu töten, Kord. Dazu ist sie ein zu guter Mensch. Und, mein Armer« - sie küsste ihn erneut auf die Stirn -, »ich bin es auch.«
    Sie nahm die Skalpe, die Aldrick ihr geholt hatte, und legte einen

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