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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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»Aber Herrin! Draußen laufen überall Marat herum!«
    »Und die beiden liegen verwundet mitten zwischen ihnen. Ich brauche deine Hilfe, damit wir sie aus dem Kampfgeschehen tragen können.«

    Die Frau mit dem Speer nickte Isana zu. »Geht nur. Wir können die Tür eine Weile lang halten.«
    Frederic runzelte zögernd die Stirn. »Bestimmt?«
    »Danke«, sagte Isana und legte der Frau kurz die Hand auf den Arm. Dann ergriff sie Frederics Hand. »Sie sind am Tor, auf dem zerstörten Teil der Mauer.«
    »Wir müssen also auf den anderen Hof?«
    »Ja.«
    Frederic nickte. »Na dann los.«
    Isana fasste Frederic fest an der Schulter, während der junge Mann sich vorbeugte und sich rasch auf dem Hof umschaute. Sie liefen hinüber auf die andere Seite von Kaserna, wobei sie sich stets dicht an der Mauer hielten. Auf dem Hof fand ein albtraumhaftes Gemetzel statt. Überall griffen Marat Gebäude an und kämpften gegeneinander oder gegen die aleranischen Verteidiger.
    Ein schriller Schreckensschrei gellte über den Hof. In der Tür einer der Unterkünfte erschienen zwei Herdentöter. Sie schleppten einen verwundeten Legionare in den Hof und warfen ihn auf den Boden.
    Dem Mann rutschte der Helm vom Kopf, und Warners kahler Schädel und sein erschöpftes Gesicht kamen darunter zum Vorschein.
    »Warner!«, rief Isana.
    Warner blickte auf, das Gesicht aschfahl. Er schlug mit dem Schwert nach dem Vogel, der ihm am nächsten stand, doch er hatte kaum noch Kraft, sich zu bewegen. Die entsetzlichen Tiere machten Anstalten, ihre Beute mit schrillem Kreischen auseinanderzureißen. Zwei Marat, deren Haar mit Herdentöterfedern geschmückt war, schauten zu, bis Warner reglos auf dem Boden lag. Erst dann trat einer vor und schnitt dem Wehrhöfer die Ohren ab. Er sagte etwas zu seinem Gefährten, der daraufhin rau auflachte, und während die Vögel weiter auf die Leiche einhackten, erhoben
sich die beiden und drangen in das Gebäude ein, das Warner verteidigt hatte.
    Zu den Schreien aus den anderen Teilen von Kaserna gesellten sich nun weitere - die von verängstigten Kindern.
    »Jemand wird ihnen helfen«, keuchte Frederic. »Oder, Herrin? Ihnen wird doch bestimmt jemand helfen, nicht?«
    Isana ließ den Blick von der anderen Seite des Hofes bis zu der Unterkunft schweifen, aus der die Schreie der Kinder gellten. Sie traf eine Entscheidung. Tavi war zwar verwundet, aber er hatte wenigstens eine Chance zu überleben. Wenn sie nicht einschritt, hatten diese Kinder keine.
    »Ja, wir«, sagte sie. »Los.«
    Frederic schluckte und nickte. Er schüttelte ihre Hand von seiner Schulter und lief los, wobei er nervös den Spaten schwang. Isana folgte ihm.
    Keiner der Herdentöter beachtete sie, bis Frederic dem größeren mit dem Spaten den Hals brach. Es gab ein lautes Knacken. Der Vogel fiel um, der zweite ging auf Frederic los und hackte mit dem Schnabel nach dem Gesicht des Gargantenhirten. Frederic fuhr zurück, doch der Herdentöter ließ nicht locker.
    Im Inneren der Unterkunft schrien immer noch Kinder. Isana wartete, bis der zweite Herdentöter sich ein paar Schritte von der Tür entfernt hatte, ehe sie hineinlief.
    »Herrin!«, rief Frederic. »Warte!«
    Isana betrat die Unterkunft, wo die beiden Marat vor einem Dutzend Kinder standen, das sich hinter Truhen und Betten versteckt hatte. Einige der älteren trugen Legionsspeere und stachen damit wild nach den Marat, wann immer diese ihnen zu nahe kamen. Die Marat sprachen leise miteinander und überlegten offensichtlich, wie sie die Kinder am besten aus ihren Verstecken treiben konnten.
    Isana schlich sich an den einen Marat heran, streckte die Hand aus, berührte ihn am Hals und rief Bächlein zu Hilfe.

    Der Marat zuckte zusammen, stieß einen heiseren Schrei aus, der in ein Gurgeln überging, als ihm Wasser aus Mund und Nase lief. Der zweite Krieger fuhr herum, schlug mit der Faust nach Isana, traf sie ins Gesicht und warf sie zu Boden.
    Sie versuchte davonzukrabbeln, aber der Marat packte sie am Knöchel und zerrte sie zurück. Sie trat nach ihm, aber der Krieger schlitzte ihr das Bein mit seinem Messer auf, und plötzlich brannte es wie Feuer in ihrer Wade. Sie spürte die Bewegungen des Marat, spürte, wie sein Gewicht sich auf sie legte und wie eine große Hand ihr Haar packte und den Kopf zurückriss. Aus den Augenwinkeln sah sie einen glänzenden Steindolch glitzern und auf ihre Kehle niedergehen.
    Keuchend hob sie den Arm und blockierte den des Marat, so dass die Klinge einen

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