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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Dinko-Buschs bemalt. Eine Maurawani. Ob sie gesehen hatte, von wo der Schuss gekommen war? Das war fast unmöglich! Aber sie bewegte sich auf den Kistenstapel zu. Andere Elfen folgten ihr. Gut, dass er fort war!
    Emerelle trat an die Reling der Prunkbarkasse. Schmetterlinge und Glühwürmchen umschwirrten sie. Albern! Aber irgendwie schaffte sie es, gut dabei auszusehen. Sie breitete die Arme aus, und die unruhige Menge verstummte.
    »König Gilmarak wurde verletzt, aber er wird sich von seiner Verwundung erholen! Er wurde nicht wiedergewählt. Drei Fürsten stimmten für ihn. Drei gegen ihn. Einer enthielt sich. Nun wird ein zweites Mal gewählt. Dieses Mal werden sie über mich entscheiden.«
    »Emerelle!«, blökte ein unüberhörbar angetrunkener Minotaur. »Emerelle!« Andere fielen ein, und bald riefen Tausende.
    Auch Madrog hüpfte auf und nieder, winkte mit beiden Armen und schrie sich die Lunge aus dem Leib. »Emerelle! Emerelle!« Bloß nicht auffallen, solange diese Maurawani durch die Menge schlich. Hoffentlich gewann Emerelle die Wahl. Anschließend begann das Lichterspektakel, und die Menge würde sich in den Straßen der Stadt verteilen. Dann konnte er entkommen.

BRUDER JULES
    Jules sah schon von weitem, dass etwas mit Adrien nicht stimmte. Der Junge hing so unglaublich schief im Sattel, wie er es selbst am ersten Tag seines Reitunterrichts nicht getan hatte. Der Wanderprediger begann zu laufen.
    Adrien kam von Cabezans Palast. Er ritt ihm auf dem Weg entgegen, der in die Weinberge führte. Er sah aus, als hätte er mit der ganzen Leibwache des Tyrannen gekämpft. Wie war es möglich, dass er verwundet war?
    Blut lief an der Flanke des Schimmels hinab. Es kam von irgendwo unter Adriens Umhang.
    Jules packte nach den Zügeln des Pferdes und schob den Jungen wieder in eine aufrechtere Haltung. »Erkennst du mich nicht?«
    Die Augen hinter der silbernen Helmmaske blinzelten. »Elodia?«
    Der Junge fantasierte. Jules sah sich verzweifelt um. Er brauchte einen Platz, wo er seinen Sohn versorgen konnte. Es roch nach Regen. Wenn er Adrien helfen wollte, dann durfte er nicht hier draußen bleiben!
    Nicht weit entfernt brannte in einer Hütte ein Licht. Wer immer dort lebte, er würde ihn hinaus in die Nacht jagen! Er nahm das Pferd beim Zügel und zog es hinter sich her. Immer wieder blickte er zurück, besorgt, dass der Junge aus dem Sattel fallen könnte.
    Eine Frau kam den Weg hinabgelaufen. Sie war zu gut gekleidet, um eine Weinbäueri zu sein!
    »Adrien!«
    Jules stieß einen Stoßseufzer aus. Hatte der Junge denn alles vergessen? Wie konnte er dem ersten dahergelaufenen Weib, in deren Bett er stieg, seinen wahren Namen nennen! So viele Jahre hatte er ihm eingeschärft, dass er Michel Sarti war!
    »Adrien!« Sie klammerte sich an einen seiner Stiefel. »Dem Jungen wäre sehr geholfen, wenn du ihn nicht aus dem Sattel schmeißt.« »Wer bist du, Priester?«
    »Bruder Jules. Sein alter Lehrmeister. Gibt es dort oben in der Hütte ein Bett?« »Ja.« »Gut.«
    Adrien bewegte die Lippen, aber es war unmöglich, zu verstehen, was er sagte. Es war eine Hilfe, dass sie ihn hielt. So musste er sich nicht mehr dauernd umdrehen, und sie kamen schneller voran.
    Vor der Hütte hob er Adrien aus dem Sattel. Sie öffnete ihm die Tür. Behutsam trug er ihn zum Bett. Er konnte riechen, dass sich die beiden hier geliebt hatten. Unglaublich, all die Jahre tat der Kleine so keusch, und dann das!
    Er legte ihn auf den Bauch und zog den Umhang zur Seite. Ein Dolch ragte aus Adriens Rücken. Eine uralte Waffe, nicht von Menschenhand geschaffen. Cabezan war immer schon ganz versessen auf Überbleibsel aus der Vergangenheit gewesen. Aber dass er an eine solche Waffe gelangt war, hätte Jules nicht erwartet. Und offensichtlich hatte Adrien dem alten König den Rücken zugewandt. Hatte er denn alles vergessen? »Wie kann ich dir helfen?«, fragte die junge Frau.
    Jules sah sie abschätzend an. Hübsch war sie, das musste man dem Kleinen lassen. »Bring mir eine Schüssel kalten Wassers. Schnell!«
    Sie stellte keine Fragen, sondern eilte nach draußen. Das war gut so. Jules legte dem Jungen die Hand in den Nacken. Er versuchte, sich auf ihn einzustimmen. Zu erfassen, wie schlimm es um ihn stand. Zweifellos hatte er eine Menge Blut verloren. Jules spürte jetzt die Klinge im Fleisch. Sie hatte alle lebenswichtigen Organe verfehlt. Der Junge hatte Glück. Er … Jules stockte. Da war noch etwas. Er tastete über Adriens Kopf und

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